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0066 - Ich folgte dem roten Wagen

0066 - Ich folgte dem roten Wagen

Titel: 0066 - Ich folgte dem roten Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich folgte dem roten Wagen
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wenn es um seine Haut geht, wird er sein Köpfchen anstrengen. Er wird zunächst einen Anwalt verlangen. Den können wir ihm nicht verweigern. Der Anwalt wird ihm klarmachen, dass er zunächst einmal sämtliche Aussagen zurückziehen soll. Auch das kann er. Vor Gericht stünden wir völlig hilflos. Wir können ihm nichts anderes beweisen, als dass er in einer Nacht an die Tanne kam, in der die Kidnapper dort die Hinterlegung einer erpressten Summe verlangten. Dass Marshall zu den Kidnappern gehört, können wir ihm nicht beweisen. Mithilfe seines Anwaltes wird er darauf spekulieren, dass er zufällig dort hinkam, weil er ein Naturliebhaber ist und den Sonnenaufgang beobachten wollte. Das ist natürlich lächerlich, aber beweisen Sie ihm das Gegenteil.«
    Ich nickte.
    »Ich bin völlig der gleichen Meinung, Billy. Marshall ist uns hier als Gefangener völlig wertlos…«
    Billy zog die Augenbrauen zusammen: »Worauf wollen Sie hinaus, Jerry?«
    »Nun, ich denke mir, dass die Kidnapper mit ihm Verbindung auf nehmen werden, wenn er frei wäre. Die Leute wollen doch wissen, warum er ihnen das Geld nicht bringt. Wenn wir dem Untersuchungsrichter klarmachen, dass wir den Mann erstens im Grunde nichts beweisen können, dass er aber zweitens für uns von Nutzen sein könnte, wenn er freigelassen wird, dann wird der Richter den Haftbefehl gegen Marshall sicher wieder aufheben, vorausgesetzt dass überhaupt schon ein Haftbefehl erlassen wurde.«
    »Doch, Haftbefehl erging, während wir in Lexington waren. Ich hatte angeordnet, dass Marshall heute Vormittag dem Untersuchungsrichter zugeführt wurde.«
    »Dann lassen wir den Befehl aufheben, entlassen Marshall und hetzen ihm ein paar tüchtige Kollegen nach, die ihn nicht aus den Augen lassen.«
    Billy schob nachdenklich den Unterkiefer vor. Er sann eine Weile vor sich hin, dann murmelte er: »Gut. Warum nicht? Es könnte uns vielleicht weiterhelfen. Und wir müssen jede Chance nutzen.«
    Billy zog sich das Telefon heran und sprach mit dem Untersuchungsrichter. Nachdem er ihm unsere Gründe auseinandergesetzt hatte, stimmte der Mann zu. Er werde selbst für die sofortige Aufhebung des Haftbefehls Sorge tragen, versprach er.
    Billy legte den Hörer wieder auf.
    »Ich werde sofort veranlassen, dass die tüchtigsten Leute, die wir für solche Zwecke haben, sich auf seine Spuren setzen«, sagte er.
    »Gut«, stimmte ich zu. »Ich werde unterdessen noch einen psychologischen Schock bei Marshall anbringen. Vielleicht bringt ihn das zum Reden. Hilft auch das nichts, lassen wir ihn raus und alles so laufen, wie wir es jetzt besprochen haben.«
    »Okay.«
    »Liegt übrigens noch keine Nachricht über die Fahndung nach dem roten Sportwagen vor?«
    »Mal sehen.«
    Billy wühlte in seinen Papieren.
    »Doch«, sagte er schließlich, während er einen Zettel hochhielt. »Die Nummer gibt es überhaupt nicht.«
    »Das war wohl zu erwarten, Billy. Aber dem Wagen muss man doch auf die Spur kommen können! Ich kenne das Modell nicht, und das will etwas heißen. Ich fahre selbst einen Jaguar und verstehe etwas von schnellen Schlitten. Wenn ich ein Sportwagenmodell nicht kenne, kann es sich eigentlich nur um ein ausländisches Modell handeln. So dick gesät können diese Wagen doch nicht sein!«
    Billy piekte mit dem Zeigefinger ein Loch in die Luft.
    »Wir sind schöne Esel!«, brummte er. »Daran hätten wir wirklich früher denken können! Moment mal, da muss etwas getan werden.«
    Er nahm den Hörer und wählte die Zentrale.
    »Hier ist Billy«, sagte er. »Laut eingetroffenem Fernschreiben von Washington hat meine Kidnappersache absoluten Vorrang. Ich brauche dafür einen Rundspruch an alle Polizeistationen in Kentucky. Gesucht wird ein roter Sportwagen, der wahrscheinlich mit einer gefälschten Nummer fährt. Wo ist etwas über einen roten Sportwagen bekannt? Es handelt sich mit höchster Wahrscheinlichkeit um ein ausländisches Modell. Man soll überall herumfragen, den Besitzer ausfindig zu machen versuchen und uns per Blitzgespräch unterrichten. Die Nachforschungen müssen aber sorgfältig betrieben und geheim gehalten werden! Veranlassen Sie die sofortige Ausstrahlung des Rundspruchs. Danke.«
    Er legte den Hörer wieder auf.
    »Jetzt haben wir insgesamt drei verheißungsvolle Spuren«, grinste er. »Einmal das Papier, zum zweiten den Wagen und drittens die Beobachtung von Billy Marshall. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn uns nicht wenigstens eine Spur an die Kidnapper

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