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0066 - Todesgeister der Sahara

0066 - Todesgeister der Sahara

Titel: 0066 - Todesgeister der Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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wollte soviel wie möglich erfahren, damit er sich einen Plan für seine Rettung zurechtlegen konnte. Außerdem wollte er seinen Freunden alles berichten und erklären können, wenn sie ihn hier herausholten.
    »Wer sind Sie eigentlich?« fragte er gespannt. »Oder sind Sie zu feige, um es mir zu verraten?«
    Über das blasse, schmale Gesicht des Magiers huschte ein zynisches Lächeln. »Ich zeige Ihnen, wer ich wirklich bin, Bill Conolly, wenn Sie nicht zu feige sind.«
    Bill kämpfte die aufkeimende Panik nieder, die ihn zu überwältigen drohte. »Ich bin bereit«, sagte er heiser.
    Der Magier erhob sich von den Kissen und trat in die Mitte der Halle. Und dann ging mit ihm eine grauenhafte Verwandlung vor sich.
    Bill richtete sich stöhnend auf. Er wollte dem Anblick standhalten, aber er schaffte es nicht.
    Ächzend sank er ohnmächtig in die Kissen zurück. Kein gewöhnlicher Mensch konnte diesen Anblick ertragen!
    ***
    Ich war die ganze Zeit schon auf dem Sprung. Da ich mit einem Zwischenfall rechnete, reagierte ich blitzschnell.
    Ich sah die Handbewegung des Polizisten und ließ mich fallen. Kurz bevor er abdrückte, lag ich bereits flach im Sand. Die Kugel zischte über mich hinweg.
    Weder meine Freunde noch die Polizisten griffen ein. Sie waren zu überrascht.
    Ich blieb nicht liegen, sondern wälzte mich auf die Seite. Der Polizist senkte den Lauf des Revolvers. Sein Zeigefinger krümmte sich ein zweites Mal am Abzug.
    Die Kugel fuhr eine Handbreit neben meinem Kopf in den Sand.
    Ich mußte hier verschwinden, sonst knallte er mich kaltblütig ab! Ich hätte die Beretta ziehen und auf ihn schießen können, aber das wollte ich nicht. Dieser Mann griff mich nicht freiwillig an. Dämonen zwangen ihn dazu! Daher wollte ich ihn schonen.
    Ich stemmte die Füße in den Sand und schnellte mich mit einem Hechtsprung hinter einen Landrover. Keine Sekunde zu früh, denn hinter mir knallte es zweimal. Der Schütze traf mich jedoch nicht mehr.
    Suko flog durch die Luft. Er prallte mit dem Polizisten zusammen und schlug nach seiner Hand. Der Revolver wirbelte durch die Luft davon und blieb außer Reichweite liegen.
    Im nächsten Moment taumelte Suko mit einem Aufschrei zurück. Der Polizist entwickelte unglaubliche Kräfte, gegen die sogar Suko nicht ankam. Jane Collins stürzte sich auf den Polizisten. Sie bekam seinen Arm zu fassen und setzte einen Judogriff an. Doch der Mann wirbelte sie durch die Luft und hob Suko von den Beinen, als dieser Jane zu Hilfe kommen wollte.
    In der nächsten Sekunde war ich bei dem Polizisten. Alles hatte sich in so kurzer Zeit abgespielt, daß ich erst jetzt eingreifen konnte. Ich riß das Hemd an meiner Brust auf. Die Strahlen der sinkenden Sonne brachen sich auf dem Silberkreuz, das grell aufblitzte und funkelte.
    Der von bösen Geistern getriebene Polizist riß die Arme vor das Gesicht. Er brüllte wütend, wollte mich angreifen, schaffte es jedoch nicht. Statt dessen mußte er vor der Macht des Kreuzes zurückweichen.
    Suko und Jane nützen die Gelegenheit. Sie fielen dem Mann in den Rücken, doch er wich rechtzeitig aus. Ehe sie ihn packen konnten, schnellte er sich zu dem Landrover des Kommissars, sprang hinter das Steuer und startete. Mit durchdrehenden Reifen fuhr er los und schleuderte hohe Sandfontänen in unsere Gesichter.
    Sekundenlang sahen wir nichts und rangen hustend und keuchend nach Luft. Nun erwachte Kommissar Mahmud endlich aus seiner Erstarrung.
    »Haltet ihn auf!« brüllte er. »Los, schlaft nicht!«
    Seine Leute griffen nach den Waffen, aber ich stellte mich dazwischen. »Überlassen Sie ihn mir!« rief ich. »Der Mann ist unschuldig!«
    Ich kümmerte mich nicht weiter darum, ob Mahmud seinen Befehl rückgängig machte oder nicht, sondern sprintete zu meinem Landrover. Suko wischte sich den Sand aus den Augen und hetzte neben mir her.
    »Du fährst!« rief ich meinem Freund zu.
    Er reagierte blitzschnell und warf sich hinter das Steuer. Der Motor röhrte auf, und in einer gewaltigen Sandfontäne jagten wir los und nahmen die Verfolgung auf.
    Während Suko wie Satan persönlich fuhr, riß ich meinen Spezialkoffer unter dem Sitz hervor und öffnete ihn.
    Ich mußte den Polizisten aufhalten, sonst wurde er ein Opfer des unbekannten Magiers – oder die bösen Geister führten ihn in sein Verderben.
    ***
    Suko murmelte eine Reihe Verwünschungen in seiner Muttersprache. Zum Glück verstand ich sie nicht. Sie klangen nicht sehr freundlich.
    »Ich sehe fast nichts!«

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