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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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schrien Wärter. Er hörte ihre Stimmen wie ein teuflisches Gebrüll, obgleich er keine deutlichen Wörter verstehen konnte.
    Mit keuchenden Lungen hetzte er durch den Staub. Gesteinsbrocken flogen durch die Luft und prasselten auf den Betonboden herab. Mauerreste wurden 80 Yard weit gewirbelt und rissen bei ihrem Aufprall regelrechte kleine Krater in den Boden.
    Sandrish wußte nur zu genau, daß er um sein Leben lief. Er hatte die Arme hochgerissen und schützend über dem Kopf ausgebreitet. Ein paarmal bekam er mehr oder minder starke Schläge, als ihn Steinbrocken trafen, die aus der Luft herabregneten.
    Er ließ sich nicht aufhalten. Vier, fünfmal stürzte er. Aber er jagte sofort wieder hoch, wie von Furien gehetzt. Dies war seine letzte, unwiederbringliche Chance, dem elektrischen Stuhl zu entkommen.
    Wenn er diese Chance nicht nützte, würde er in vier Tagen hingerichtet werden. Der genaue Termin dafür war nach der Ablehnung des Gnadengesuches bereits festgesetzt worden.
    Er taumelte in ein fast undurchdringliches Dunkel aus Staub und Qualm und Rauch hinein. Je weiter er kam, desto unebener wurde der Boden. Schließlich mußte er durch den eigentlichen Explosionskrater klettern. Brocken lagen herum, herausgefetzte Mauerreste.
    Sandrish spürte, daß es in seinen Lungen wie mit glühenden Nadeln stach. Und plötzlich wurde ihm bewußt, daß die Maschinengewehre geschwiegen hatten.
    Gott sei Dank, dachte er. Gott sei Dank. Gott sei tausendmal Dank. Sie haben nicht geschossen. Es war das, wovor er wirklich Angst hatte.
    Er fiel wieder. Als er sich aufrichtete, griff er in etwas Weiches, Blutiges, Zerdrücktes, das unter ihm lag.
    Angeekelt wandte er sich ab. Nur weiter. Vorwärts! Nur noch ein paar Schritte, dann mußte er die Mauer erreicht haben.
    Einmal wagte er es und warf einen kurzen Blick zurück. Nichts als graues Staubmeer lag hinter ihm. Er hetzte weiter. Und dann tauchte vor ihm plötzlich die Mauer auf.
    Er tastete sich an ihr entlang. Da war die Lücke, die die Explosion hineingerissen hatte. Er stemmte sich hoch, stürzte in das Loch hinein, zwang sich auf zerschundenen Knien abermals hoch, riß sich die Hände blutig an scharfen Mauerkanten und keuchte wie ein Erstickender.
    Er kletterte, wie er es noch nie in seinem Leben gekonnt hatte.
    Und dann war er auf der Straße. Der Staub hatte zwar noch nicht viel nachgelassen, aber seine Augen hatten sich an das Zwielicht gewöhnt. Er sah einen langgestreckten Wagen in gemäßigtem Tempo herankommen, taumelte darauf zu und schrie aus Leibeskräften: »Hier! Hallo! Hier!«
    Der Wagen kam heran, milderte seine Geschwindigkeit noch ein wenig, und ein heftig winkender Arm kam zum Seitenfenster heraus.
    Er stürzte darauf zu. Die hintere Tür stand offen. Er warf sich hinein, riß die Tür zu und sank völlig erschöpft auf den Boden des Wagens. In seinen Lungen brannten tausend Höllenfeuer. Blut lief ihm von den Händen, von den Knien, aus einer Wunde am Hals und vom Hinterkopf. Er merkte es nicht.
    Er hatte nur einen Gedanken, nur ein Empfinden: Gerettet! Gerettet! Geschafft! Endlich und wirklich geschafft!
    Hogans trat das Gaspedal bis zum Ansatz durch. Der starke Wagen machte einen Satz nach vorwärts. Geschickt ließ Hogans kurz vor der ihm beschriebenen Ecke etwas Gas weg, riß das Steuer herum und trat den Gashebel wieder durch.
    60 Yard weiter kam Carelli angelaufen. Er war ein verdammt raffinierter Bursche, dieser Carelli. Er kam auf der richtigen Seite. Hogans ließ die rechte Hand vom Steuer, stieß die Tür auf und warf sich wieder hinter das Steuer. Der Wagen schlingerte, aber Hogans bekam ihn sofort in die Gewalt.
    »Gut!« keuchte Carelli, kletterte über das Polster nach hinten und wuchtete den entflohenen Kidnapper vom Boden hoch auf das Polster der Rücksitze.
    »Wohin?« schrie Hogans.
    »Geradeaus! Dritte Abzweigung links!«
    »Okay!«
    Carelli bückte sich noch einmal. Er hob die Waffen auf, die er mitgebracht hatte. Ein Gewehr, zuverlässiges Jagdmodell, zwei Maschinenpistolen, zwei Pistolen. Zum Schluß legte er acht Dynamitpatronen mit kurzer Zündschnur und zwei Päckchen Streichhölzer auf die Polster.
    Sandrish schluchzte haltlos vor sich hin wie ein kleines Kind. Carelli schlug ihm zweimal mit der flachen Hand in das verdreckte, blutbeschmierte Gesicht.
    »Hör jetzt auf zu flennen! Wir brauchen dich jetzt! Noch ist nicht alles vorbei! Hast du verstanden?«
    Sandrish nickte mühsam. Er schluckte ein paarmal, dann griff er nach

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