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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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uns dann zu einem Mercury, der vor dem Flughafen stand. Fast wortlos fuhren wir mehr als einhundertfünfzig Meilen bis nach Springrock, einer kleinen Stadt aus Holzhäusern, die noch rund zwanzig Meilen von der Grenze entfernt lag. Sonsen bremste den Wagen vor einem Lagerschuppen, der hinter einer Autoreparaturwerkstatt lag. Zwei Indianer in Monteuranzügen hämmerten in der Werkstatt an einem uralten Ford herum und beachteten uns nicht, als wir in den Lagerschuppen gingen.
    In der Holzhalle stand nichts anderes als ein schwerer GMC-Lastwagen, neuestes Modell, das sechzig Meilen in der Stunde fahren konnte. Der Aufbau war mit starkem Blech beschlagen. Ein Mann hockte auf dem Trittbrett des Führerhauses. Er hieß Sam Raggin und war der Vierte im Bunde.
    Raggin begann sofort zu schimpfen, als er Carsten sah.
    »Es ist verrückt, dass ihr nicht länger wa'rten wollt. Sie haben alle Nebenstraßen gesperrt. Sie wissen genau, dass das Zeug in Kanada nicht abzusetzen ist und dass es über die Grenze gebracht werden muss. Sie warten nur darauf, dass wir mit der Ladung auftauchen.«
    Carsten zuckte die Achseln. »Bell scheint Nachricht zu haben, dass die Polizei auf dem besten Wege ist, herauszubekommen, wer die Nerze gestohlen hat, und dann findet sie die Ladung auch. Also muss die Ware über die Grenze. Am besten noch heute Nacht.«
    Erst jetzt erfuhr ich, dass wir einen ganzen Lastwagen voll Rohnerze transportieren sollten. Die Pelze waren vor drei Wochen durch einen unerhört kühnen Einbruch aus einer staatlichen Sammelstelle geraubt worden. Was auf dem GMC-Laster lag, musste eine runde Million Dollar wert sein, vorausgesetzt, man konnte es zollfrei an den Mann bringen.
    Die drei Bell-Männer berieten die beste einzuschlagende Route. Ich hielt mich zurück. Wenn ich ihr Gerede richtig verstand, dann lag die kritische Zone in dem Niemandslandstreifen von fünf Meilen Breite, in dem sowohl die amerikanischen als auch kanadischen Zöllner arbeiteten.
    Sonsen besaß Informationen, dass die kanadische Grenzpolizei nur mit Gewehren ausgerüstet sein sollte.
    »Mit den Maschinenpistolen halten wir sie leicht im Schach«, sagte er.
    Nach langem Hin und Her wurde man sich schließlich einig, dass Sonsen und Carsten in dem Mercury vorausfahren sollten. Der GMC sollte mit Raggin am Steuer und mir als Begleitperson in einem Abstand von hundert Yards folgen. Start um Mitternacht, Durchbruch über die Grenze gegen ein Uhr.
    Die Gangster machten sich daran, dem Mercury eine Art Panzerhaube aufzusetzen, die aus zwei kreuzweise verbundenen Eisenträgern bestand und vor dem Kühler angebracht wurde.
    Wir verließen den Schuppen nicht mehr. Raggin holte ein paar Konserven, Brot und einen wärmenden Schluck.
    Kurz vor Mitternacht gab Carsten jedem von uns eine Maschinenpistole und zwei Reservemagazine.
    »Los jetzt«, sagte er. »Cotton, mach das Tor auf!«
    Ich entriegelte das schwere Holztor und zog die Flügel auseinander. Der Mercury, der zu der Verblendung in die Halle gefahren worden war, nahm die Spitze. Hinter ihn setzte sich der Lastwagen. Sie warteten, bis’ich das Tor wieder geschlossen und mich auf den Beifahrersitz geschwungen hatte.
    Es hatte im Laufe des Nachmittags ein wenig geschneit, wie oft hier um diese Jahreszeit. Jetzt war der Himmel wieder klar. Der Schnee war feucht und pappig, taute aber in der kühlen Nacht nicht so schnell.
    Raggin, ein schwerer, plumper Bursche hockte über dem Steuer und starrte in die Nacht, um die Schlusslichter des Mercury nicht zu verlieren.
    »Ich finde, dass es durch den Schnee verdammt hell ist«, meinte ich.
    »Macht nichts«, antwortete Raggin. »In ein paar Minuten muss der Mond über den Horizont kommen. Dann wird es noch heller. Wir brauchen etwas Licht. In völliger Dunkelheit und ohne Scheinwerfer ist die Straße nicht zu befahren.«
    In kurzer Zeit hatten wir die geduckten Häuser von Springrock hinter uns gelassen, verließen die Hauptstraße und brummten schaukelnd einen Weg entlang, der an einem Hügel hochführte, auf dessen Kuppe sich wie eine schwarze Wand ein Wald entlangzog. Sobald der Mond herauskam, wurden am Mercury die Scheinwerfer ausgeschaltet, und Raggin folgte dem Beispiel.
    Man brauchte jetzt wirklich das Licht des Mondes, um in dem gleichmäßigen Weiß überhaupt die Straße halten zu können. Ich hielt die MP zwischen den Knien. Flüchtig dachte ich daran, dass ich sie vielleicht in einer halben Stunde brauchen würde, aber ich schob den Gedanken sofort

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