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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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benutzte auch den elektrischen Rasierapparat meines Gastgebers, dessen Namen ich bis jetzt noch nicht wusste.
    Ich erfuhr ihn, als ich an den auf der Terrasse gedeckten Frühstückstisch trat. Ein Mann in weißer Jacke trug eben die Eier auf.
    »Mein Name ist Fedor Bell. Ich bin Transportunternehmer.«
    »Ihr Geschäft scheint gut zu gehen«, antwortete ich und sah mich um. »Ich heiße Jerry Cotton.«
    »Ich weiß«, sagte er, und jetzt fiel mir sein Wissen auf.
    »Woher wissen Sie?«
    Er zerklopfte sein Ei.
    »Man kennt die Leute, mit denen man rechnen muss, richtiger gesagt: rechnen musste.«
    Ich machte mich ebenfalls über das Ei her.
    »Sie wissen also, dass ich FBI-Beamter war?«
    »Sie haben es in der Bar laut genug hinausgeschrien«, lachte Bell. »Aber ich habe es auch schon vorher gewusst.«
    »Haben Sie darum mit mir getrunken?«
    »Vielleicht. Ich wollte mal sehen, wie weit ein FBI-Mann herunterkommen kann.«
    »Hören Sie schon auf«, knurrte ich. »Ich habe mit dem FBI nichts mehr zu tun, und mir schmeckt das Frühstück nicht, wenn ich die drei Buchstaben nur höre.«
    Der Diener im weißen Kittel kam herein, setzte sich kurzerhand an den Tisch und goss sich eine Tasse Kaffee ein. Bell bemerkte meinen erstaunten Blick.
    »Das ist Lard Carsten«, erklärte er. »Mein Chauffeur, Diener, Hausknecht und…«
    »… und Leibwächter«, ergänzte ich.
    »Das auch«, nickte Bell.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte ich geradeheraus.
    »Sie haben mir selbst erzählt, dass Sie ziemlich pleite seien. Vielleicht habe ich einen Job für Sie.«
    »Eine ungesetzliche Arbeit?«
    Bell lachte dröhnend. »Doch noch FBI-Hemmungen? Hören Sie, Cotton, Sie haben gestern Nacht heftig auf Ihren ehemaligen Brötchengeber geschimpft, und ich denke, Sie waren blau genug, um die Wahrheit zu sagen. Sehen Sie sich meine Wohnung an. Hatten Sie eine solche Wohnung, als Sie G-man waren?«
    »Meine Bude war ganz hübsch, aber so komfortabel war sie natürlich nicht. Konnte ich mir von meinem Gehalt nicht leisten.«
    »Sehen Sie«, nickte Bell zufrieden. »Arbeiten Sie mit mir, und Sie werden sich bald einiges leisten können. Jedenfalls könnten Sie sofort aus dem Loch der 84. Straße ausziehen, in dem Sie jetzt hausen.«
    »Das wissen Sie also auch. Sie lassen mich anscheinend beobachten?«
    »Man informiert sich«, antwortete er leichthin.
    Ich grinste. »Haben Sie auch veranlasst, dass ich am Tage meiner Entlassung verprügelt wurde?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das wurde von anderer Seite veranlasst, aber ich wusste davon. Man war der Ansicht, dass Sie erst ein wenig weichgeschlagen werden mussten.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an.
    »Warum machen Sie sich soviel Mühe mit mir?«
    »Sehen Sie, Cotton. Wir sind der Meinung, dass Sie einen ganz brauchbaren Mann für uns abgeben. Sie haben auf der anderen Seite eine Menge gelernt, und Sie haben einigen Grund, die andere Seite nicht mehr zu lieben. Sie waren ein harter Junge, und ich hoffe, Sie werden es wieder, wenn man Ihnen die Whiskyflasche fortnimmt.«
    »Um welche Art Arbeit handelt es sich?«
    »Sie fliegen mit Lard nach Kanada. Dort steht ein Lastwagen, bei dem zwei meiner Leute warten. Helfen Sie, den Lastwagen über die Grenze zu bringen.«
    »Warum werden dazu vier Leute gebraucht?«
    Bell lächelte anerkennend. »Ihre alte Schule macht sich bemerkbar. Es kann sein, dass Sie sich den Weg freischießen müssen. Die kanadisch-amerikanische Grenze wird in letzter Zeit schwer bewacht, aber wir können nicht langer warten. Wir brauchen die Ware.«
    »Wie viel?«, fragte ich.
    »Dreihundert Dollar die Woche und alle Spesen. Außerdem einen guten Anwalt, wenn Sie gefasst werden und den Mund halten.«
    »Welche Ladung soll ich befördern?«
    »Das geht Sie einen feuchten Kehricht an, Mr. Cotton«, sagte Fedor Bell freundlich.
    Ich drückte meine Zigarette aus.
    »Ich überleg es mir und rufe Sie heute Abend an.«
    ***
    »Ladies and Gentlemen, wir landen in fünf Minuten auf dem Flugplatz von Calsfor. Bitte, schnallen Sie sich an.«
    Ich legte den Sicherheitsgurt um. Neben mir tat Lard Carsten das gleiche. Die Maschine senkte sich. Einige Minuten später standen wir auf dem kleinen Flugplatz von Calsfor, einige Hundert Meilen von der amerikanischen Grenze entfernt.
    Wir wurden von einem untersetzten, schwarzhaarigen Burschen empfangen, der Tock Sonsen hieß, und einen Schuss Indianerblut zu haben schien. Er begrüßte Carsten, musterte mich misstrauisch und führte

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