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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beispiel mit einer Spannweite von zehn Metern war in ihren Augen ein Gebilde von einem Hundertstelmillimeter Tiefe. Mochte er breit und hoch sein wie er wollte - für sie war er nicht mehr als ein schattenhaftes Gebilde, dessen Berührung sie nicht mehr wahrnahmen, wenn sie hindurchstießen.
    Ein paar Augenblicke stand Reginald Bull reglos. Der Gedanke, welches Unheil er anrichtete, kam ihm zum erstenmal. Es erleichterte ihn nur wenig, daß die Geschöpfe auf Wanderer zumeist Schattenwesen waren, die Es, der Herr dieser Welt, nach Belieben neu erschaffen konnte und denen nichts verlorenging, wenn ein Baum sie erschlug oder der Steinschlag sie traf; denn ihr Leben war ebenso ein Schatten wie ihre körperliche Existenz.
    Mike Tompetchs ruhige Stimme riß ihn aus dem Brüten.
    „Ihr Generator, Sir. Der Luftdruck ist auf einhundertundzwanzig Atmosphären angestiegen."
    Bull versuchte sich umzudrehen, aber das gelang ihm kaum. Tompetch bemerkte seine Schwierigkeiten und kam näher. Bull erkannte mit Schrecken, daß er ein paar Minuten später vielleicht nicht einmal mehr die Hand hätte ausstrecken können, um den Generator in Empfang zu nehmen. Die Luft war zu einem zähflüssigen Medium geworden.
    Mühselig befestigte er den Generator am Gürtel seines Schutzanzuges und schaltete ihn ein. Im selben Augenblick schien eine Bergeslast, die ihm bisher unbemerkt auf den Schultern geruht hatte, herunterzufallen. Er bewegte probeweise den rechten Arm und stellte fest, daß er damit nun keine Schwierigkeiten mehr hatte.
    Hinter dem Berg war inzwischen das Nordmeer zum Vorschein gekommen. Reginald Bulls Schuhspitze ragte ein Stück weit über die Küste hinaus. Jenseits des kleinen Baches, der jetzt das Meer war, ragte die Steilküste des Nordkontinents in die Höhe. Die Stadt war nur noch ein Schemen. Bull war überzeugt, daß er sie überhaupt nicht mehr würde wahrnehmen können, wenn die Schrumpfung so weit fortgeschritten war, daß er mit einem einzigen Schritt über das Nordmeer hinwegsetzen konnte.
    Er hatte gerade angefangen, darüber nachzudenken, wie er das Übersetzen bewerkstelligen konnte, ohne die Stadt zu beschädigen. Da hörte er, wie jemand nach ihm rief. Erstaunt fuhr er herum und sah nach Tompetch. Tompetch jedoch stand ruhig und sah auf das schmale Meer hinaus. Außerdem, erinnerte sich Bull, war es nicht Tompetchs Stimme gewesen.
    „Zum Donnerwetter ...", brummte er mißmutig.
    Im gleichen Augenblick hörte er es ein zweitesmal: „Melden Sie sich, Mr. Bull! Ich habe Verbindung mit Ihnen. Hier spricht John Marshall!"
    Bull fing plötzlich an zu lachen. Er wandte den Kopf, als könne er Marshall irgendwo sehen, und antwortete: „Es war aber auch Zeit, daß ihr endlich auftaucht!"
     
    *
     
    Zu dem Monstrum, das da von Süden heranwuchs, gesellten sich im Laufe der Minuten noch zwei andere. Eines von den beiden anderen sah ebenso aus wie das Ding, das Reginald Bulls Gedanken ausstrahlte, und als es nahe genug gekommen war, erkannte Marshall, daß es Mike Tompetch war. Das dritte Ding dachte überhaupt nicht. Obwohl die ursprüngliche Form nicht mehr zu erkennen war, zweifelte Marshall nicht daran, daß es die Gazelle sei, mit der Bull und Tompetch nach Wanderer gekommen waren.
    Was ihn selbst, John Marshall, so sehr erschüttert hatte, nahmen die andern mit erstaunlicher Gelassenheit auf. Atlan, der Arkonide, räusperte sich nur und meinte: „Nun ja, mit etwas Ähnlichem haben wir rechnen müssen, nicht wahr? Dieser Planet dreht sich durch ein Gebiet der Instabilität, in dem die Koordinatenachsen seines Raumes wechselweise der Verkürzung unterliegen. Jemand, der im gleichen Gebiet lebt, merkt von diesem Vorgang natürlich nichts. Offenbar sind wir durch den Transmittertransport Teil dieses Halbraumes geworden. Für uns sieht Wanderer aus wie sonst. Davon, daß er mit dem übrigen Universum nicht mehr in Verbindung steht, merken wir nichts.
    Für Bull und Tompetch ist das anders. Sie sind auf einem Stück Wanderer gelandet, das zum Zeitpunkt der Landung in den Normalraum herausragte. Sie bleiben Teil des Normalraums und erleben die seltsamen Vorgänge auf Wanderer in voller Größe und grotesk. Und wir wiederum erkennen an ihnen, was sich auf Wanderer abspielt." Er sah Perry Rhodan an. „Es wäre gut, meine ich, wenn wir Bull ein paar Anweisungen übermitteln könnten. Er ist klug genug, um auf die Idee zu kommen, daß er in ein paar Minuten oder einer halben Stunde nur noch einen Schritt zu machen

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