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007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ist mit Bleifäden durchwirkt«, sagte Wellington, indem er auf den
Schutzanzug anspielte. »Diese Kultur steht unter radioaktiver Strahlung. Sie
ist genau dosiert. Es ist mir gelungen, weitgehend negative Mutationen auszuschalten.
Die Raupen sind etwa zehnmal so groß wie die, die in der Natur vorkommen. Schon
in diesem Stadium gehen manche dazu über, keine vegetarische Kost mehr zu sich
zu nehmen. Wie Sie selbst sehen, Miss Martens, sind zahlreiche Nahrungsbehälter
aufgestellt, in denen zermahlene Fleischstückchen liegen. Ich bin so weit in
meiner Zucht, dass ich behaupten kann, achtundneunzig Prozent des Nachwuchses
entwickelt sich genau in den vorbestimmten Bahnen, die beiden restlichen
bleiben klein und sterben dann meistens als Vegetarier. Ich habe mit knapp
hundert Pärchen angefangen. Das Problem, das sich mir stellte, war, dass die
Raupen nur kurzzeitig lebten, dass sie sich dann verpuppten und in
Schmetterlinge verwandelten. Ich kam erst dann weiter, als es mir gelang,
dieses natürliche Entwicklungsstadium durch Hormonveränderungen aufzuhalten.
Dies mag – außer der radioaktiven Bestrahlung und bestimmter Stoffe, die die
Insekten aufnehmen – mit ein Grund dafür sein, dass diese rasche Vermehrung und
dieses immense Wachstum der Körper auftritt.«
    Sheila Martens schluckte.
    Die Szenen, die sich ihr boten, waren widerlich. Fingerdicke Raupen krochen
über die Wände, über die Decken, sie klebten dicht an dicht, so dass kaum mehr
der dunkle Untergrund des Gesteins zu erkennen war. Als dicke, ineinander
verschlungene Bälle klebten sie am Boden.
    In der Kammer nebenan sah sie zum ersten Mal Exemplare, die sie mehr als
anekelten. Sie waren faustgroß. Dicke, atmende, pulsierende Schleimbälle, die
ein anderes Stadium ihres Wachstums erreicht hatten. Da waren welche, die sich
paarten, andere, die Nachwuchs bekamen. Ein ewiger und beschleunigter
Kreislauf, der von Dave Wellington forciert wurde.
    Der Neffe des Earl schloss die Tür auf.
    Die junge Frau wich unwillkürlich zwei Schritte zurück. Die
überdimensionalen Raupen füllten fast den ganzen Raum. Es mussten viele
Tausende sein, die hier jeden Zentimeter Lebensraum einnahmen. »Wenn sie keine
Vegetarier mehr sind«, kam es leise über die Lippen der Journalistin, während
sie sich anschickte, Kamera und Blitzgerät aktionsbereit zu machen, »ist es
möglich, dass sie dann auch Menschen anfallen würden, wenn sie Gelegenheit dazu
hätten?«
    Sie hatte mit einem Mal einen fürchterlichen Verdacht und wandte ihr
Gesicht dem Neffen des Earl zu.
    Dieser erwiderte ihren Blick. Er hatte die Taschenlampe noch in der Hand,
aber sie war nicht mehr angeknipst. Seitdem sie das Gewölbe erreicht hatten,
gab es hier und da eine Lichtquelle. Entweder es war eine schwache Lampe neben
einer der Türen oder eine einfache eingeschraubte Birne an einem Gewölbebogen,
die die Finsternis vertrieb.
    Dave Wellington streckte seine Hände aus und zeigte sie ihr. Sie waren mit
zahlreichen winzigen Bisswunden und langen Kratzern übersät. »Ihre
Fresswerkzeuge sind dazu in der Lage, wie Sie sehen. Die menschliche Haut ist
für sie kein Hindernis. Sie schneiden sie genauso gut auf, wie sie es mit
Blättern machen können.«
    Sheila erschauerte, hielt die Kamera in Bauchhöhe und regelte die
Einstellungen.
    »Bitte hiervon kein Bild«, sagte Dave.
    »Um noch einmal auf die merkwürdige Lebensart dieser kleinen Ungeheuer
zurückzukommen«, sagte sie leise. »Die Raupen in der Wanne letzte Nacht könnten
ein Mordanschlag auf mich gewesen sein, nicht wahr, Sir? Ich kann mir lebhaft
vorstellen, dass Hunderttausende dieser Biester einen recht unheimlichen
Appetit entwickeln.«
    »Ja, das stimmt! Aber die Sache, von der Sie mir berichteten – ich habe mir
noch einmal den Kopf darüber zerbrochen. Es ist ohne weiteres möglich –
technisch möglich, verstehen Sie? – eine Kultur drüben in einer der Wannen
anzusiedeln. Ein Eimer voll Raupen genügt! Beim Tempo ihrer Vermehrung sind es
innerhalb von zwei oder drei Stunden drei oder vier Eimer voll – vielleicht
auch mehr. Es kommt darauf an, wie die Exemplare entwickelt sind. Es ist auch
möglich, all diese Raupen in Minuten wieder verschwinden zu lassen: mit einer
Säure. Sie lösen sich auf – und man braucht sie dann nur noch wegzuspülen. Aber
dass es so gewesen sein könnte, das eben ist mir ein Rätsel. Ich habe auch
meinen Onkel gesprochen – auch er weiß nichts davon. Mir selbst fehlt jede
Erinnerung, dass ich

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