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007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vorn zu kommen.
    »Ah, Hallo, Miss Martens.« Er lächelte verkrampft, versuchte selbstsicher
zu wirken und reichte ihr die Hand. Sie war kalt. »Dann wollen wir mal – als
Profientdeckerin haben Sie natürlich ihre Kamera dabei, das habe ich mir fast
gedacht.«
    »Sie haben doch nichts dagegen? Ich werde selbstverständlich nur das
fotografieren, was Sie mir erlauben.« Dave Wellington nickte. In seine Augen
trat ein eigenwilliges Licht.
    »Einverstanden, Miss Martens! Das ist keine böse Absicht, aber ich bitte
Sie, mich zu verstehen. Meine Forschungen und vor allen Dingen meine
Entdeckungen sind so außergewöhnlich, dass sie für die Wissenschaft in diesem
Stadium noch ein Phänomen darstellen. Vor allen Dingen sind auch die Ergebnisse
noch nicht ausgereift. Ich kann mir nicht erlauben, Halbheiten in die Welt
hinauszuposaunen. Ich bin schließlich nur Privatgelehrter.«
    »Ja, ich verstehe!« Er wandte sich um und schob den dicken Bolzen von der
Bohlentür.
    Knarrend bewegte sie sich in den alten Angeln.
    Tiefschwarz gähnte es ihr entgegen.
    Dave schwenkte eine kleine Taschenlampe in der Hand. »Normalerweise gehe
ich die Stufen in völliger Dunkelheit hinunter.« Er lachte leise und warf
Sheila einen flüchtigen Blick zu. »Aber das kann ich Ihnen nicht zumuten. Ich
kenne schließlich jeden Schritt und Sie nicht.« Er knipste die Lampe an. Das
Licht war schwach, offenbar waren die Batterien schon alt. Der gelbliche
Lichtkegel wanderte über die schwarzen rohen Mauern. »Bleiben Sie dicht hinter
mir«, warnte er sie. »Die Treppen sind schmal und glitschig. Wenn man nicht
aufpasst, kann man leicht ausrutschen.«
    Sheila Martens hob die Augenbrauen. Die Fürsorge, die er plötzlich an den
Tag legte, irritierte sie. Wollte er sein Opfer heil an die Schlachtbank
bringen?
    Langsam stieg sie hinter ihm die steil gewundene Treppe hinab. Es war in
der Tat ein halsbrecherischer Weg. Teilweise fehlte auf der linken Seite das
metallene Geländer. Wenn man hier abrutschte, dann gab es keine Rettung mehr.
Die steilen Stufen führten etwa fünfzehn Meter in die Tiefe.
    Sheila stützte sich an der Wand ab. Sie fühlte den glitschigen Belag, das
feuchte Moos, das die Steine überwucherte. Regen, Schnee und Eis konnten in
diesen Treppengang eindringen. Die Quader über ihnen saßen nicht mehr dicht an
dicht, und der Turm war baufällig. Wenn sie in die Höhe blickte, glaubte sie,
Streifen des düsteren Himmels wahrzunehmen.
    Es ging in die Tiefe. Dave Wellington achtete genau auf die Schritte der
Journalistin, war meist vier oder fünf Stufen voraus und blieb dann stehen,
weil er sonst aus ihrem Blickfeld geriet. Er drehte sich um und leuchtete eine
Stufe nach der anderen an, damit sie nicht den Tritt verfehlte und atmete
merklich auf, als sie die Treppe hinter sich hatten.
    Das Gewölbe dehnte sich vor ihnen aus. Er gab einige knappe Erklärungen
über Baustil und ehemaligen Verwendungszweck dieses Gemäuers.
    Im schwachen Licht der Taschenlampe sah sich Sheila um. Manche Gewölbe
führten direkt in große, ausgedehnte Kellerräume. Sie erblickte die dunklen
Umrisse riesiger aufgestapelter Kisten und eines gewaltigen Weinfasses, das zur
Hälfte in die raue Mauer eingebaut war.
    Sie zuckte zusammen, als er ihr Handgelenk umfasste.
    »Angst?«, fragte er rau. Er machte einen etwas ruhigeren Eindruck. Seine
Stimme klang gedämpft. Unwillkürlich senkte er sie, als befürchte er, mit einem
lauten Ton jemand aufzuwecken.
    Sheila Martens hielt die Kamera schussbereit.
    Dave führte sie zu einer breiten, sehr hohen Tür, die er mit einem
Schlüssel, der an der Wand hing, öffnete. Diese schwang quietschend nach außen
auf und zeigte einen großen, fensterlosen Kellerraum. Bläulich glühende Lampen
hingen an der Decke, darunter auch zwei, drei rot glühende. Mitten im Raum
stand ein Gestell, das sie an eine Bienenwabe erinnerte. In den verschiedenen
Wabeneinteilungen wimmelte es von zahllosen Raupen. Sie waren nicht sehr groß.
Sheila vermutete völlig richtig, dass es sich hier um Nachwuchskulturen
handelte. Flache Schalen auf dem Boden oder an dünnen Kettchen an der Decke
hängend enthielten sattgrüne Pflanzen und Stecklinge.
    Der nächste Raum wirkte schon ein wenig schauriger auf sie. Dort waren
Raupen, die über ein normales Wachstum hinausgekommen waren. In den Raum konnte
man nur durch eine dicke Panzerglasscheibe sehen, die fast die Hälfte der Tür
einnahm. An einem Haken neben der Tür hing ein plumper Schutzanzug.
    »Er

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