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007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich. »Gut«, sagte er mit dumpfer Stimme.
    »Wenn Sie es wünschen: Ich bringe ihn mit!«
    »Sie sind sein Arzt, Sie wissen am besten mit ihm umzugehen. Ich brauche
ihn jetzt hier, um den letzten Akt des Dramas zu inszenieren. Sorgen Sie dafür,
dass das Ganze nicht zu einem Bumerang wird. Halten Sie ihn unter Kontrolle! Als
Mediziner sollte Ihnen das doch möglich sein.«
    Dr. Free verlor keine Zeit. Er durfte sich hier im Haus nicht länger
aufhalten als unbedingt notwendig.
    Er legte auf und holte aus seinem privaten Experimentierraum eine Spritze
und einen Schlüssel. Bevor er die Zelle aufschloss, in der Dave Wellington
untergebracht war, warf er einen Blick durch den Spion, um sich zu
vergewissern, in welcher Verfassung sich der Geisteskranke befand.
    Er hatte gerade eine Ruheperiode.
    Dr. Free atmete auf. Das vereinfachte die Sache. Der Arzt brauchte nur
einzutreten und dem ihm kindlich Entgegenblickenden die Injektion zu
verabreichen. Die Spritze wirkte sofort, der Kopf des Patienten fiel auf die
Tischplatte.
    Dr. Free warf sich den jungen Patienten über die Schulter, lief dann durch
den düsteren Keller und gelangte zu der schmalen Treppe, die zum Hinterausgang
führte. Hier hielten gelegentlich die Autos, um die Leichen abzuholen, die im
Heim starben.
    Aus dem Gebäude herauszukommen, bereitete keine Schwierigkeiten.
    Auch wegen des Transportes hatte er keine Bedenken. Es standen genug
Fahrzeuge auf dem Hof und in den Garagen. Die Autos waren zum Großteil nicht
abgeschlossen, und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Sunplace hatten die Angewohnheit, sogar
die Zündschlüssel stecken zu lassen. Hier fürchtete niemand um sein Eigentum.
Die Autos standen ständig startbereit, wenn es mal schnell gehen musste. Diese
Vertrauensseligkeit machte er sich zunutze, näherte sich gleich dem ersten
Wagen, einem mausgrauen Austin.
    Der schlafenden Wellington wurde auf den Rücksitz geworfen. Mit einem
Rundblick vergewisserte sich der Arzt, dass bisher noch niemand seine seltsamen
Handlungen beobachtet hatte.
    Als er den Schlüssel im Zündschloss drehte, wollte es das Schicksal, dass
in diesem Moment Schwester Grace, der der Wagen gehörte, aus dem flachen Anbau
kam.
    Sie bemerkte den seltsamen Umstand erst, als sie noch einen Schritt von
ihrem Auto entfernt war. Erst dann wurde ihr bewusst, dass jemand hinter dem
Steuer saß und ihren Wagen startete.
    »Halt! Stehenbleiben!« Ihre Stimme überschlug sich. »Hilfe! Ein Autodieb!«
Doch da erkannte sie, wer der Dieb war.
    »Doktor! Aber wie kommen Sie denn ... so bleiben Sie doch stehen!«
    Dr. Free dachte nicht daran, er gab Gas.
    Der Wagen machte einen Satz nach hinten, Sand und Steine spritzten hoch,
als die Räder sich schnell drehten.
    Schwester Grace schrie auf, wurde gestreift und taumelte zurück.
    Während sie gegen einen anderen Wagen fiel und die ersten Angestellten aus
dem Haus gerannt kamen, zeterte sie: »Er ist verrückt geworden. Er hat
Wellington entführt!«
     
    ●
     
    Sheila Martens kochte sich gegen zwei Uhr ein Fertiggericht, aß lustlos und
zog sich dann an, um zum Schloss hinüberzugehen.
    Bevor sie das Zimmer verließ, hängte sie sich die Kameratasche um und vergewisserte
sich, ob der Dolch, den sie mitgebracht hatte, richtig hinter der untersten
Lederschlaufe platziert war. Die Tasche hing so an ihrer Seite, dass man das
Messer unmöglich sehen konnte. Aber sie konnte es sofort ziehen, wenn die
Umstände es erforderten!
    Scheinbar heiter schritt sie den breiten, sauber gepflegten Pfad entlang.
    Es war düster. Dicke schwere Wolken zogen langsam über den Himmel. Als die
Journalistin noch etwa hundert Meter vom Schlossgebäude entfernt war, sah sie
Dave Wellington, der neben der halb zerfallenen Turmruine stand und mit einem
abgeschälten Stock in der Erde stocherte. Er war so in sein primitives Spiel
versunken, dass er Sheila Martens zunächst nicht wahrnahm.
    Sheila nutzte die gebotene Chance und schoss zwei Aufnahmen von ihm. Einmal
holte sie sein Gesicht mit dem Teleobjektiv so weit heran, dass sie deutlich
jedes Muskelspiel, jede Mimik beobachten konnte.
    Dave Wellingtons Augen waren starr auf den Boden gerichtet. Er machte einen
nervösen und gereizten Eindruck, was sich auch deutlich in den Bewegungen, die
er mit dem Stock ausführte, widerspiegelte.
    Fröhlich trat sie näher: »Hallo!«
    Dave erschrak, wurde blass und stieß sich mit einer ruckartigen Bewegung
von der Wand ab – als benötige er erst einen Anlauf, um nach

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