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007 - Die Nacht mit dem Teufel

007 - Die Nacht mit dem Teufel

Titel: 007 - Die Nacht mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Jay
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gesehen zu werden.
    Einmal nickte er kurz ein. Mit einem Ruck schreckte er aus seinem Schlummer auf und verwünschte sich. Aber Andys Wagen stand unverändert an seinem Platz.
    Es war beinahe sieben Uhr abends geworden, als er Andy schließlich doch zu sehen bekam. Leider war er aber nicht allein. Bonita Devlon ging neben ihm. Das war ein Tiefschlag. Beide waren elegant gekleidet, als wollten sie auswärts zu Abend essen.
    Line duckte sich hinter das Lenkrad seines Wagens und ließ die beiden an sich vorbeifahren. Sie streiften ihn mit keinem Blick. Er gab ihnen einen Vorsprung von beinahe drei Häuserblocks, dann fuhr er hinterher. Irgendwann im Laufe des Abends musste Bonita Andy schließlich allein lassen, und sei es auch nur für kurze Zeit. Diesen Augenblick wollte er abpassen.
    Aber das Pech verfolgte ihn. Er hatte gehofft, sie würden ein Restaurant oder eine Bar aufsuchen; dann hätte er die Möglichkeit gehabt, in ihrer Nähe zu bleiben; aber sie hielten vor einem Privathaus in Beverly Hills.
    Line parkte einen halben Häuserblock weiter unten und schaltete die Scheinwerfer aus. Ein Diener, der genauso überdimensional und unfreundlich wie Bould aussah, ließ Andy und Bonita ins Haus. Es brannte in allen Zimmern Licht, doch die zugezogenen Vorhänge erlaubten keinen Einblick. In der Auffahrt und auf der Straße standen viele Autos, und aus der Villa drang Musik und Stimmengemurmel. Er sah, wie etwa ein Dutzend Gäste eingelassen wurden. Der Diener schien jeden Besucher persönlich zu kennen. Das hieß, dass er es nicht riskieren konnte, einfach zu läuten und so zu tun, als sei er eingeladen. Abgesehen davon trug er auch keinen Smoking, sondern hatte noch immer die hellen Hosen und ein Sportsakko an.
    Er kletterte aus dem Wagen und bummelte um die Ecke. Eine enge Gasse unterteilte den Häuserblock. Line blieb stehen und zündete sich eine Zigarette an, und als er ganz sicher war, dass ihn niemand beobachtete, drückte er sich in das dunkle Gässchen und spazierte an dem hohen Gitter entlang, mit dem das Grundstück eingezäunt war.
    Im selben Block, in dem die Gesellschaft stattfand, standen noch zwei weitere Häuser; alles große Villen. Das richtige Haus zu finden, war nicht schwer. Auch die Rückseite war erleuchtet, und die Gäste schienen sich zum Teil im Garten aufzuhalten. Seine Sicht wurde zwar etwas durch den hohen Zaun behindert, trotzdem konnte er sich einen Überblick verschaffen.
    Am Ende des Grundstücks stand ein Schuppen, der vermutlich als Garage diente und zurzeit offenbar nicht benutzt wurde. Und zwischen dem Schuppen und der Hecke befand sich ein im Dunkel liegender Rasen. Wenn seine Schätzung stimmte, so konnte man diesen Rasen vom Haus aus nicht sehen, weil der Schuppen davor stand.
    Er schleppte eine hohe Mülltonne an den Zaun heran. Sie war so hoch, dass er mühelos über das Gitter klettern konnte. Beherzt schwang er sich über den Zaun und ließ sich auf der anderen Seite behutsam ins Gras fallen. Dann holte er tief Luft, zog seine Sportjacke zu Recht und verließ die schützende Dunkelheit.
    Möglichst unbefangen schlenderte er über den Rasen und mischte sich unter die Gäste. Er schien niemanden aufzufallen. Auf halbem Weg stolperte er über ein leeres Glas, das er aufhob. So erweckte er eher den Anschein, als wäre er aus dem Haus kommend in den Garten gegangen.
    „Lincolm Adams, was für eine Überraschung!“
    Er wirbelte herum und sah sich einer kleinen Rothaarigen gegenüber, die recht pikant aussah und ihm irgendwie bekannt vorkam. Ja, vor langer Zeit war er ab und zu mit ihr ausgegangen.
    „Hallo“, erwiderte er. Wenn ihm doch nur ihr Name eingefallen wäre. Aber in seiner Lage war ihm jedes freundliche Gesicht willkommen, selbst ein namenloses.
    „Ich freue mich, Sie zu sehen“, sagte er aus tiefstem Herzen.
    Sie lachte entzückt. „Wie reizend von Ihnen!“
    „Sind Sie allein hier?“
    Sie nickte und rümpfte die Nase. „Sieht ganz so aus. Ich bin zwar mit jemandem gekommen, aber er scheint sich verkrümelt zu haben.“
    „Mir geht es ähnlich“, sagte Line und bot ihr seinen Arm an. „Sollten wir uns da nicht kurzfristig verbinden?“
    Sie ergriff bereitwillig seinen Arm. „Meinethalben braucht die Verbindung nicht kurzfristig sein.“ Sie zwinkerte ihm zu und flüsterte: „Übrigens, nachdem Sie so offensichtlich schwimmen, ich heiße Kathy.“
    Er lachte, presste ihren Arm an sich und führte sie zum Haus.
    „Ich weiß natürlich, dass wohlerzogene

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