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0070 - Die Brücke ins Jenseits

0070 - Die Brücke ins Jenseits

Titel: 0070 - Die Brücke ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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mehr Talent als eine Zwiebel hast«, verlangte Bobby Fuchs grinsend. Er trat wieder hinter seinen Fotoapparat. Mit der rechten Hand griff er nach dem Drahtauslöser.
    Mit der Linken nahm er die Zigarette aus dem Mund. Er hob die Hand. »Achtung. Und nun die Glückseligkeit, wenn ich bitten darf. Dauert ja nicht mal eine Sekunde. So lange wirst du mit deinem hübschen Gesichtchen doch lügen können.«
    Marion Saiko versuchte, es. Sie warf sich in die von Bobby Fuchs verlangte Pose, leckte sich die Lippen und strahlte dann in die Linse.
    »So ist es gut!« rief der Fotograf begeistert aus. »Warum nicht gleich?« Er knipste schnell, bevor der Ausdruck auf Marions Gesicht zurückkehrte, der ihn vorhin auf die Palme gebracht hatte. »Und weil’s so schön war, nehmen wir jetzt noch ganz schnell den schwarzen Tanga dran.«
    »Oh, Bobby. Muß das sein? Ich bin heute nicht so richtig in Form, bin müde und abgespannt. Jedes Lächeln strengt mich an. Können wir nicht morgen weitermachen?« fragte das Mädchen flehend.
    Fuchs blieb hart. Er schüttelte unerbittlich den Kopf. »Morgen ist wieder, Hundekuchen dran. Nun mach schon. Zieh dich um. Ich kümmere mich inzwischen um den Dekorationswechsel.« Marion ging hinter keinen Wandschirm, um sich umzuziehen. Sie entkleidete sich vor Bobby. Er fand nichts dabei. Er beachtete sie überhaupt nicht. Schnell zauberte er eine Kunststoffpalme herbei. Der Hintergrund wechselte, indem Fuchs die Preßspanplatte keuchend umdrehte. Auf ihrer Rückseite hatte er ein Hawaii-Motiv aufgezogen.
    Schnell tauschte er noch das Badetuch aus. Dann schleuderte er den künstlichen Rasen in eine Ecke. Sand kam darunter zum Vorschein.
    Das grüne Badetuch flatterte darauf nieder. Fuchs klatschte in die Hände.
    »Fertig.«
    »Ich auch«, sagte Marion.
    Er bewunderte sie im Tanga. »Was steht dir eigentlich nicht prima?« fragte er schmunzelnd. Mit den Fingerspitzen zeichnete er die Konturen ihres Busens nach. Dann riß er sich von ihr los und bellte sich selbst an: »An die Arbeit!« Mit dem Mokassin latschte er auf den Trittkontakt. Daraufhin begann die Windmaschine zu surren. Marion mußte sich auf den »Strand« knien. Der vom großen Ventilator erzeugte Wind ließ ihre langen Haare waagrecht wie eine gelbe Fahne wehen.
    Fuchs eilte zu seinem Fotoapparat. Er brachte einige Korrekturen in Marions Haltung an, schoß acht Aufnahmen von ihr und rief dann zur Freude des Mädchens: »Feierabend.«
    Lachend erhob sich das Modell. »Das hört man gern.«
    »Daß ihr Mädchen so verdammt ungern arbeitet. Ich kann das nicht verstehen. Was hast du denn schon Großartiges zu tun? Schön mußt du sein, und ein Lächeln mußt du haben, das den Männern wie ein Messer unter die Haut geht…«
    Marion boxte dem Fotografen leicht in den Magen. »Hab das erst einmal«, sagte sie kichernd. »Und vergiß die makellose Figur nicht. Kein Zucker. Immer nur künstlicher Süßstoff. Kaum Teigwaren. Keine Pommes frites… Wo ich doch so schrecklich gern Pommes frites esse. Täglich Gymnastik, obwohl ich lieber faul im Bett liegen würde. Zweimal wöchentlich in den Schönheitssalon, damit alles so bleibt, wie es ist … Und du sagst, wir Fotomodelle hätten das schlaueste Leben, das es nur geben kann.«
    »Habt ihr auch. Trotz allem«, sagte Fuchs. Er nahm den Film aus der Kamera und schaltete die Scheinwerfer und die Windmaschine ab.
    »Ist es gestattet, noch schnell ein Bad zu nehmen, bevor ich mich empfehle?« fragte Marion mit einem schelmischen Lächeln.
    Fuchs griente. »Wenn nicht gerade meine Socken in der Wanne liegen, kannst du das Bad gern benützen.«
    »Keine Sorge, ich wasch’ dir deine Socken schon nicht.«
    »Darum möchte ich auch gebeten haben.«
    Marion zog den Tanga aus und warf ihn zu den anderen Badeanzügen, die sie im Laufe des Abends hatte anziehen müssen. Nackt ging sie durch das Erdgeschoß. Bobby Fuchs betrachtete lächelnd ihre Kehrseite, und sie gefiel ihm. Marion öffnete die Tür zum Bad.
    Fuchs brachte den Film ins angrenzende Labor.
    Das Mädchen machte Licht im Bad.
    Im selben Moment übersprang ihr Herz einen Schlag. Sie sah im Spiegel einen seltsam gekleideten Mann. Er stand hinter der Tür und schloß sie jetzt blitzschnell. Und dann setzte er dem Mädchen einen Dolch an die Schlagader, während er zischte: »Keinen Laut, sonst bist du tot.«
    ***
    Nicole verzog schmerzlich das Gesicht. »Gott, tun mir die Füße weh«, stöhnte sie gepeinigt. »Meine Zehen müssen schon von Blasen

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