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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als ich es gewohnt war.
    „So habe ich ungefähr ausgesehen, als ich Mitte der sechziger Jahre von einem gewissen General Pounder auf die neue Raumakademie geschickt wurde", entgegnete er tonlos. „Damals war ich siebenundzwanzig Jahre alt!"
    Ich fühlte Entsetzen in mir aufsteigen. Gleichzeitig meldete sich mein vor vielen tausend Jahren auf Arkon aktiviertes Extragehirn. Der Logiksender machte es kurz: „Vorsicht, Panne bei der zweiten Dusche. Regenerierung, Rückwärtsentwicklung. Er wird jünger"
    Die Erkenntnis war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich rang um meine Selbstbeherrschung. Mein Lächeln mußte etwas kläglich wirken. Bully, wie wir ihn allgemein nannten, reagierte nicht darauf. Ich ahnte, daß dieser tatkräftige Mann innerlich mit dem Leben abgeschlossen hatte.
    Ich sah mich aufmerksam um. Außer Rhodan waren nur die leitenden Wissenschaftler und Offiziere der DRUSUS erschienen. Dr. Arnulf Sköldson, Chefmediziner des Schiffes, stand dicht neben Dr. Ali el Jagat, dem Leiter der mathematischen Abteilung. Jagats schmales Gesicht blieb unbewegt, als er mir einen Diagrammstreifen aus Kunststoff überreichte.
    Er begann übergangslos mit seiner Erklärung. Ich ahnte, daß wir keine Zeit zu verlieren hatten. Es wäre sinnlos gewesen, des langen und breiten über Bulls Schicksal diskutieren zu wollen. Es entsprach auch Jagats Art, die Tatsachen beim Namen zu nennen.
    „Die erste Auswertung, Admiral. Bully befindet sich zur Zeit in einem Stadium, das dem seines zweiunddreißigsten Lebensjahres entspricht. Die Spitzzacken zeigen den Beginn des rückläufigen Prozesses an. Die Flachkurven beinhalten die abgelaufene Standardzeit nach der zweiten Aktivierung.
    Das Diagramm sagt aus, daß der Vorgang bei kontinuierlicher Weiterentwicklung nach dreimal vierundzwanzig Stunden ein akutes Stadium erreicht. Bieten wir der Sache keinen Einhalt, wird er in etwa drei Wochen ein plärrendes Baby sein."
    Die Vorstellung, Bull als strampelndes Kleinkind zu erleben, wäre andernorts und bei weniger tragischer Situation äußerst spaßig gewesen. Hier jedoch gab es niemand, der auch nur eine Miene verzogen hätte.
    Das Diagramm war das Ergebnis eines kleinen Rechenexempels. Man benötigte keine höhere Mathematik, um ungefähr zu ermitteln, wann die Sache kritisch wurde.
    Ich blickte den Mediziner forschend an. Sköldson bewegte nur hilflos die Hände. Sein strohblondes Haar hing unordentlich in die gerunzelte Stirn hinab. „Sie haben keine Lösung, Doktor?" fragte ich.
    „Keine! Was in diesem Gerät geschehen ist entzieht sich meinem Begriffsvermögen. Die rein physikalischen Vorgänge verstehe ich ohnehin nicht. Was die biochemischen Veränderungen betrifft, sehen Sie mich ebenfalls ratlos. Für mich ist es unvorstellbar, einen ausgewachsenen Menschen jünger werden zu sehen. Das geht gegen alle Naturgesetze."
    „Wie alles auf diesem künstlichen Planeten", warf Bull tonlos ein. „Okay, reden wir nicht mehr lange. Ehe ich zum Säugling werde, sterbe ich lieber."
    Sein pausbäckiges Gesicht war verkniffen. Ohne jede Hoffnung sah er uns der Reihe nach an. Schließlich richtete sich seine Aufmerksamkeit auf eine hochgewachsene, schlanke Gestalt ganz im Hintergrund der Eingangshalle. Ich spähte hinüber.
    Wir hatten den biopositronischen Roboter „Homunk" genannt. Er war das Erzeugnis einer als abgeschlossen anzusehenden Wissenschaft. Vollendeter konnte nicht mehr gebaut werden, ohne den Versuch zu machen, dem Weltenschöpfer selbst ins Handwerk zu pfuschen.
    Homunks biosynthetische Gesichtsfolie zeigte ein verbindliches Lächeln. Unter dem wirklich lebenden Kunstgewebe seiner äußeren Körperverkleidung bewegte sich ein Mechanismus, der nichts seinesgleichen in der bekannten Galaxis hatte.
    Das vollpositronische Mikrogehirn war derart leistungsfähig, wie ich es bei unseren besten Maschinen noch nicht erlebt hatte. In diesem komplizierten Rechengerät waren solche Schaltelemente in einem Raum von knapp einem Kubikzentimeter montiert, zu deren funktionstüchtiger Unterbringung wir wenigstens einen Kubikmeter benötigt hätten. Das mechanische Gehirn arbeitete mit einer Impulsgebung von etwa achtzig Millionen Reflexsteuerungen pro Sekunde. Wie groß die Speicherkapazität war, wußten wir nicht. Auf alle Fälle war Homunk das, was man als perfekt bezeichnen konnte.
    Er war von seinem Erbauer äußerlich einem Menschen oder Arkoniden nachgebildet worden. Sein Sprechmechanismus war eine biologische Schablonenarbeit mit

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