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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis
Autoren: Unbekannt
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zur Physiotronhalle kommen könntest, wäre ich Eurer Erhabenheit sehr verbunden."
    „Zur Dusche? Warum?" fragte ich atemlos.
    „Ich schicke den Gleiter", lenkte er ab. „Bis gleich, Ende."
    Der Bildschirm meines Armbandgerätes wurde dunkel. Rhodan war verschwunden.
    Ich blieb für einige Augenblicke flach auf dem Boden liegen und starrte blicklos zur DRUSUS hinüber. Perry hatte sich sehr eigentümlich verhalten. Es war etwas geschehen, ich ahnte es!
    Nervosität begann, mich zu quälen. Ich dachte an den Halbraum mit seinen verblüffenden Effekten und anschließend an Perry Rhodan, der während einer instabilen Achsenverschiebung in den Zellduschkonverter gegangen war. Wir hatten keine Zeit mehr gehabt, länger zu warten. Fraglos wäre Rhodan jetzt schon ein hinfälliger und psychisch erschöpfter Greis gewesen, wenn wir die Zellaufladung nicht riskiert hätten.
    Gespannt wartete ich auf die Landung des scheibenförmigen Antigravgleiters, dessen Pilot mir sicherlich nähere Auskünfte erteilen konnte. In der mächtigen Stahlhülle des Superschlachtschiffes rührte sich aber nichts. Bei der geringen Distanz hätte ich den hellen Lichtfleck nahe der Schleusen sehen müssen. Ich richtete mich langsam auf und begann automatisch, den Staub von meiner terranischen Uniform zu klopfen. Erst Sekunden später fiel mir ein, daß es auf Wanderer keinen Staub gab; wenigstens nicht in den Bezirken der wenigen Städte, die Es nach Lust und Laune erbaut hatte. Es war kein technisches Problem, Staubpartikel elektrisch leitfähig zu machen. Waren sie es erst einmal, konnte man sie leicht mit gesteuerten E-Feldern absaugen.
    Ich wartete noch einige Sekunden voller Ungeduld, bis ich plötzlich aus den Augenwinkeln eine irrlichternde Leuchterscheinung gewahrte. Knapp zehn Meter von mir entfernt war dicht über dem Boden ein kleiner Körper entstanden.
    Dem paraphysikalischen Problem der Teleportation stand ich noch immer etwas fassungslos gegenüber. Die Prinzipien der Massentransportation durch die gesteuerten Kräfte des Geistes waren bereits der altarkonidischen Wissenschaft bekannt gewesen, nur war es uns niemals gelungen, ähnliche Dinge durchzuführen.
    Bei Rhodans Mutanten schien sich diese komplizierte, mathematisch überdimensionale Paramechanik zu einem Sport entwickelt zu haben. Ich hatte zwei menschliche und einen nichtmenschlichen Teleporter kennengelernt, aber alle schienen sie die Freude am sogenannten „Springen" gemeinsam zu haben. Es war eine bequeme Art der Fortbewegung, oder der Versetzung, wenn man es verstand, die natürlichen Kräfte des Geistes folgerichtig einzusetzen. Ich würde dazu niemals fähig sein!
    Betont gleichmütig schaute ich zu dem kleinen, nur einen Meter großen Geschöpf hinüber, das gleich mir nicht auf der Erde geboren worden war.
    „Gucky" hatte Rhodan die Riesenmaus mit dem löffelartigen Biberschwanz wegen ihrer großen, glänzenden Augen genannt. Das Intelligenzwesen stand auf zwei kurzen Beinchen, die in zierlichen Spezialstiefeln steckten.
    Überdies trug Gucky wieder die zartgrüne Raumkombination des Solaren Imperiums. Auf der linken Schulter glänzten die Rangabzeichen eines Leutnants des Geheimen Mutantenkorps.
    Der possierliche Bursche hatte es faustdick hinter den abstehenden Ohren. Seitdem ich ihn während meiner Flucht auf Venus kennengelernt hatte, verband uns eine etwas eigentümliche Freundschaft, die zumeist in hintergründigen Streitgesprächen ihren Ausdruck fand.
    „Hallo, Angeber!" begrüßte ich den Kleinen. „Bist du etwa der von Perry versprochene Gleiter?"
    Die lange Mauseschnauze öffnete sich. Ich blickte fasziniert auf Guckys einzigen, dafür aber um so größeren Nagezahn, den er bei jeder Gelegenheit zu zeigen pflegte.
    Das schrille Gelächter des Nichtirdischen peinigte mein Gehör. Als es plötzlich verstummte, wurde ich aufmerksam. Seitdem ich Gucky auf der Venus ein Stück faulendes Holz an den Kopf geworfen hatte, wußte ich, daß er normalerweise länger und ausgiebiger zu lachen pflegte. Die Wesen seiner Art besaßen einen nahezu unersättlichen Hang zum Spiel. Das Lachen und Herumalbern gehörten dazu.
    „Ich bin der Gleiter!" behauptete der Mausbiber mit großartig wirkender Handbewegung. „Gib mir deine Hand, Spion!"
    Ich runzelte die Brauen und blickte auf den behäbig näherwatschelnden Kleinen hinunter. Für ihn war ich immer noch ein Arkonidenspion.
    Als er dicht unter mir stand, bückte ich mich und nahm ihn wortlos auf den Arm. Er war
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