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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem positronischen Vibrationsgeber, der die elektromagnetischen Lenkimpulse mit Hilfe der halborganischen Stimmbänder in verständliche und einwandfrei modulierte Worte umwandelte. Homunk war ein Wunderwerk, aber nun schien es kläglich zu versagen, Rhodan winkte den Robot herbei. Er näherte sich mit ausholenden, elastischen Schritten. Sein stereotypes Lächeln reizte mich zu einer unfreundlichen Bemerkung.
    „Mir scheint, dein großer Meister ist ebenfalls am Ende seiner Kunst angelangt. Wo ist jenes Geschöpf, dessen brüllendes Gelächter sonst alle Augenblicke zu hören war?"
    Homunk blieb stehen. Seine nachgebildeten Augen richteten sich auf mich. Er nannte mich „Sir", so wie er jedermann Sir nannte.
    „Es hat seit der Flucht aus dem Zwischenraum nichts mehr von sich hören lassen, Sir. Ich bin beunruhigt."
    Ein kosmonautischer Offizier der DRUSUS lachte humorlos auf. Dann wurde es wieder still in der großen Halle.
    Ich dagegen wußte in diesem Augenblick, daß die zweite Katastrophe ebenfalls eingetreten war. Es war verschwunden! Das Lebewesen, in dem sich der Geist von Millionen entstofflichter Intelligenzen vereinigt hatte, um eine ungeheure, konzentrierte psychische Kraft zu bilden, schien das Chaos der Rückkehr aus dem Halbraum nicht gut überstanden zu haben. Praktisch waren wir augenblicklich die Beherrscher des Kunstplaneten Wanderer.
    Perry Rhodan sah mich nur an. Er schien seine entscheidenden Fragen bereits vor meiner Ankunft gestellt zu haben. Jetzt überließ er mir die Initiative.
    Ich begann innerlich zu verzweifeln. Wesen meines Volkes transpirieren nicht. Dafür fühlte ich meine Augen feucht werden. Mein Logiksektor schwieg beharrlich. Anscheinend sah auch das Extrahirn keinen gangbaren Weg.
    Als ich beharrlich schwieg, warf Rhodan endlich ein: „Homunks Vorschlag geht dahin, das gesamte Experiment zu wiederholen. Wanderer geriet vor Wochen in eine Überlappungszone der Druuf-Ebene. Beim gewaltsamen Ausbruch landete der Planet in einer instabilen Zwischendimension. Wenn wir nun bewußt in die Zeitmauer eindringen und die Flucht noch einmal unter genau gleichartigen Umständen riskieren, müßten wir eigentlich im Zwischenraum landen. Dort könnte Bully unter Umständen nochmals in die Zelldusche steigen."
    Rhodans eigenartiges Lächeln bewies mir, daß er den Plan für nicht erfolgversprechend hielt.
    „Unmöglich", wehrte ich schroff ab. „Wie willst du die riesige Masse des Himmelskörpers durch das Spiegelfeld bringen?"
    „Wir könnten mit den mächtigen Maschinen dieser Welt eine entsprechend große Linsenöffnung erzeugen."
    Ich winkte ab. Es war sinnlos, darüber zu diskutieren.
    „Bis ihr das geschafft hättet, wäre ich erledigt", warf Bully gefaßt ein. „Atlan, haben Sie eine bessere Idee? Ich erinnere mich gut an Ihre Arbeit während und vor dem Ausbruch."
    „Noch einmal in den Konverter steigen und auf Biegen oder Brechen versuchen den Prozeß aufzuhalten", meinte Oberstleutnant Sikermann.
    Ich schüttelte den Kopf. Nein, das war auch kein Weg. Das Problem lag in unserer Unkenntnis über die Funktionsart des Physiotrons. Bull war während seiner Aufladung für nur kurze Zeit von den Verzerrungskräften einer Phasenverschiebung erfaßt worden. Wir wußten nun, daß die instabile Existenz des Planeten im Halbraum eine Frage des Energiegehaltes war. Fraglos war die Zwischenebene mit der Druufzone wesentlich näher verwandt als mit unserem vierdimensionalen Einsteinuniversum.
    Ich erfuhr erst später, daß ich länger als eine Stunde wie erstarrt vor dem perfekten Roboter gestanden hatte. Die Männer der DRUSUS schwiegen auch noch, als ich infolge einer schmerzhaft harten Impulsgebung meines Logiksektors aus den Grübeleien erwachte. Ich hatte eine vorläufige Lösung gefunden, aber ob sie auch in der Praxis bestand, war eine andere Frage.
    „Du hast ein Ergebnis", stellte Rhodan fest. „Was können wir tun?"
    Ich fühlte mich erschöpft. Die mathematischen Probleme wurden auch für ein Arkonidengehirn zu groß. Ich konnte vorerst nur allgemeine Auskünfte geben.
    Als ich mich aufmerksam umblickte, bemerkte ich, daß meine Augen mir den Dienst versagten. Rhodan trat naher. Besorgnis zeichnete seine Züge.
    „Du bist noch erschöpft von den letzten Anstrengungen", sagte er leise. „Kannst du dich noch einmal konzentrieren? Ich habe von der Sache eine gewisse Vorstellung. Warten wir ab, was du ausgeknobelt hast. Vielleicht stimmen unsere Meinungen überein."
    Ich

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