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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis
Autoren: Unbekannt
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mathematischen Probleme zurückdachte. Nachdem ich aus meinem bleischweren Erschöpfungsschlaf erwacht war, hatte Oberstleutnant Sikermann die im Einsteinuniversum wartende DRUSUS bereits gelandet.
    Ich spähte nochmals zu dem Gebirge aus Arkonstahl und Panzerplastik hinüber. Das Superschlachtschiff war von meinem Standort aus nicht in voller Größe zu übersehen. Mir war, als stünde ich am Fuße eines Höhenzuges, dessen Gipfel in unerreichbarer Ferne lag. Dennoch flog dieses Monstrum von Raumschiff mit erstaunlicher Sicherheit.
    Das leichte Pochen auf meiner Brust erinnerte mich an meinen eigroßen Zellaktivator, der den biologischen Alterungsprozeß meines Körpers über die Jahrtausende hinweg verhindert hatte.
    Seitdem ich wußte, daß auch Perry Rhodan und einige Männer aus seinem Stab eine biochemische Zellkonservierung erhalten hatten, war in mir brennende Neugierde erwacht. Ich erinnerte mich noch genau an jenen Tag, der mir das unbegreifliche Geschenk eines Unbekannten gebracht hatte.
    Es lag lange zurück; fast zehntausend Jahre irdischer Zeitrechnung. Während meiner Wanderung durch die verschiedenen Entwicklungsepochen der Erde hatte ich es fast vergessen, über die Herkunft des Zellaktivators nachzudenken. Als ich jedoch mit Perry Rhodan zusammengetroffen war, hatte mich das Problem erneut beschäftigt.
    Seltsame Parallelen im Ablauf der Geschehnisse hatten einwandfrei darauf hingewiesen, daß mein kleines Gerät nur von jenem eigenartigen Lebewesen stammen konnte, das auch Rhodan eine gewisse Unsterblichkeit verliehen hatte.
    Wie relativ dieses „ewige Leben" aufgefaßt werden mußte, hatten wir erfahren, als wir wenige Tage zuvor verzweifelt bemüht waren, den Kunstplaneten Wanderer zu finden. Nur dort gab es das sogenannte Physiotron, in dem ein menschlicher Körper die erforderliche Zellaktivierung erhalten konnte. In Rhodans Fall hielt die Zelldusche, wie der komplizierte Vorgang einfach genannt wurde, etwa zweiundsechzig Jahre lang an. Nach Ablauf dieser Zeit waren die derart Behandelten gezwungen, das Physiotron erneut aufzusuchen, wenn sie nicht einen sofortigen Alterungsprozeß erleben wollten.
    Rhodan hatte es im letzten Augenblick geschafft. Er und Reginald Bull hatten die Aufladungskammer betreten, in deren Entstofflichungsfeld etwas geschah, was ich mit dem besten Willen nicht definieren konnte. Jedenfalls war es kein schöpfungsgebundener Vorgang, sondern ausschließlich das Produkt einer als vollendet anzusehenden biochemischen Technik, die dem Geheimnis des Lebens bis an die Grenze des Möglichen auf die Spur gekommen war.
    Seltsam war dabei nur die unleugbare Tatsache, daß ich niemals gezwungen worden war, in regelmäßigen Intervallen auf dem synthetischen Planeten zu erscheinen, um eine Zelldusche zu erhalten. Trotzdem war ich nicht gealtert, sondern auf jener Daseinsstufe verblieben, die ich bei der Übergabe des kleinen Gerätes erreicht hatte.
    Naturgemäß suchte ich nach einer Erklärung. Ich war hierher gekommen, in der Erwartung, von dem Beherrscher des Planeten Wanderer nähere Auskünfte zu erhalten. Dabei interessierte mich das rein technische Problem erst in zweiter Hinsicht. Wichtiger erschien mir das Warum!
    Weshalb hatte mir das Geistwesen etwas überreicht, was mich für immer jung und elastisch erhielt? Als ich Es danach fragen wollte, war Es zu beschäftigt gewesen. Es war darum gegangen, Wanderer aus dem Halbraum zu befreien. Nachdem uns das gelungen war, ließ Es nichts mehr von sich hören. Das Kollektivwesen schwieg, als wäre es niemals daran interessiert gewesen, mit Menschen und Arkoniden zu spielen.
    Das Pochen auf meiner Brust verstärkte sich. Ein Strom belebender Impulse schien meinen Körper zu durchrieseln. Es gab nur eine logisch klingende Erklärung: Der Aktivator mußte eine Abart des großen Physiotrons sein. Auf meine Individualschwingungen abgestimmt, begann er immer dann zu arbeiten, wenn Zellkernteilung und Stoffwechsel labil wurden. Da ich dabei niemals entmaterialisiert wurde, wie es in der großen Dusche geschah, konnte es sich nur um sorgsam gesteuerte Reizimpulse handeln, die meinen natürlichen Lebensablauf lenkten und wunschgemäß korrigierten. Eine andere Erklärung hatte ich nicht gefunden.
    Ich blickte auf die vollautomatische Spezialuhr an meinem Handgelenk. Made in Terra war auf der Außenseite des wasserdicht schließenden Deckels eingraviert worden.
    „Made in Terra" - wie das klang! Alles,. was ich am Leibe trug, war auf der
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