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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war bis auf das organische Leben. Es hatte lange gedauert, bis man die Existenz einer zweiten Zeitebene rechnerisch erfaßt hatte.
    Nunmehr wußten wir, daß das Eindringen in den übergeordneten Raum nur eine Frage des Energieaufwandes war. Es war eine Parallelebene zu der unseren, nur mit dem Unterschied, daß beide Universen verschiedene Eigenzeiten besaßen.
    Während der letzten Expedition waren fremdartige Lebewesen entdeckt worden, die wir „Druuf" genannt hatten. Noch aber wußten wir nicht, mit wem wir es in Wirklichkeit zu tun hatten. Die Beherrscher der zweiten Zeitebene waren unsichtbar geblieben. Ihre Roboter und Hilfsvölker hatten keine Auskünfte erteilen können.
    Ich war davon überzeugt, daß die Ereignisse vor zehntausend Jahren in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den jetzigen Geschehnissen standen. Die differierenden Eigenzeiten ließen solche Rückschlüsse zu.
    Augenblicklich war aber für uns nur das neu errechnete Bezugspunkt-Gesetz wichtig. Daraus ließ sich ableiten, daß man bei einem Sprung durch das aufzubauende Koordinierungsfeld mit 99,99prozentiger Wahrscheinlichkeit auf einem Planeten der Druufebene herauskommen mußte. Der materiell stabile Masseninhalt der fremden Zone begann für uns eine entscheidende Rolle zu spielen.
    Die große Antigravplattform mit dem sogenannten Kompritormlader war bereits hinter der kreisrunden Leuchterscheinung verschwunden. Wir hatten drei Kraftstationen der riesigen DRUSUS auf die Linsenfeldgeneratoren geschaltet. Die dabei aufgewendeten Energien hätten ausgereicht, um das gesamte Solare System auf zehn Jahre hinaus mit Arbeitsstrom zu versorgen.
    Dicht über dem Boden des Kunstplaneten Wanderer war jenes fünfhundert Meter durchmessende Gebilde entstanden, das wir so einfach Linsenfeld nannten. Der Ausdruck „Randzonale Überlappungsaufladung und Feldformgleichschaltung" wäre schon genauer gewesen, obwohl auch er das Wesentliche nicht genau getroffen hätte.
    Ich stand dicht an der niederen Brüstung unserer größten Transportplatte, die aus einem vierzig Meter durchmessenden Leichtstahlblech mit zentrisch eingebauter Antigravanlage bestand. Die beiden neu montierten Vibrations-Stahltriebwerke waren schubleistungsmäßig zu schwach, um eine angemessene Fahrtstufe zu erlauben. Es spielte aber auch keine Rolle, ob wir das Koordinierungsfeld nun im Fußgängertempo oder mit Schallgeschwindigkeit durchflogen.
    Auf der Plattform sah es aus, als hätten Riesenkinder dort gespielt. Überall lagen und standen Maschinen umher, deren massive Stein- und Plastiksockel man mit roher Gewalt aus dem Fundament gerissen hatte.
    Es war schon ein kleines Problem gewesen, die völlig überladene Schwebefläche zu stabilisieren. Masse blieb Masse, auch wenn sie infolge des eingeschalteten Antigravgerätes schwerelos war. Ich hatte im letzten Augenblick noch eine Kreiselanlage herbeischaffen lassen, um wenigstens die Gewißheit zu haben, daß das seltsame Gefährt nicht einfach umschlug.
    Im Mittelpunkt der Scheibe hatten wir das Physiotron abgesetzt. Dicht nebenan waren die beiden zur Energieversorgung notwendigen Hochleistungsreaktoren aufgestellt worden.
    Die umfangreichen und auch komplizierten Sender zur drahtlosen Starkstromübertragung hatten wir nicht auch noch mitnehmen können. Die Zellduschhalle sah ohnehin aus, als wären darin Bomben explodiert. Rodes Aurin, der Waffenoffizier des Superschlachtschiffes, war mit starken Traktorstrahlern ans Werk gegangen, nachdem ihm Homunk aufgezeichnet hatte, wo die entfesselten Kräfte anzusetzen waren.
    Wenn ich an die provisorisch installierte Leiter für die erforderliche Spannung von drei Millionen Volt dachte, begannen meine Hände zu zittern. Irgendwie mußte die Arbeitsenergie in die Feldprojektoren der Zelldusche gelangen. Da wir die drahtlose Übertragung nun einmal nicht verwenden konnten, hatten wir auf Röhrenfeldisolatoren der DRUSUS zurückgreifen müssen.
    Ich hatte in meiner Eigenschaft als Hochenergie-Ingenieur die Aufgabe erhalten, die in aller Eile zusammengeschusterte Versorgungsanlage betriebsklar zu montieren. Homunk hatte davon gesprochen, das Physiotron allein benötige bei Vollast etwa sechshundert Megawatt; ein unvorstellbar hoher Verbrauch für ein so relativ kleines Gerät.
    Ob die hohe Spannung in den unverständlichen Geräten des Sockels transformiert wurde, wußte ich nicht. Homunk hatte mit Begriffen um sich geworfen, daß meine Berechnungen über die erforderlichen Absicherungen

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