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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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die Schlüssel geben, Sir?«, sagte er.
    Ich gab ihm den Bund und achtete genau darauf, wie er die Tür öffnete.
    Im oberen Fach lagen mehrere Schmucketuis mit Perlenketten, blitzenden Brillantarmbändern und Ringen. Da ich für so etwas wenig Interesse habe, schob ich es nach einem flüchtigen Blick zurück. Das untere Fach wurde von einigen Paketen eingenommen, deren verstaubte Siegel deutlich bewiesen, dass sie schon vor langer Zeit verschlossen worden waren. Sonst barg der Tresor nichts.
    »Sie können wieder zuschließen«, sagte ich. »Hatte Mr. Loland noch andere Verstecke, wo er Geld aufbewahrte? Bargeld, meine ich?«
    Der Butler verschloss den Safe wieder sorgfältig und gab mir die Schlüssel.
    »Mr. Loland hatte in der oberen Schublade seines Schreibtisches stets etwas Bargeld liegen.«
    Er trat zum Schreibtisch und zog die unverschlossene Lade auf.
    Verschiedene Noten lagen zu einem kleinen Haufen geschichtet, aber der höchste Wert war eine Fünfzig-Dollar-Note.
    »Es ist gut.«
    Der Butler verzog keine Miene, als wir wieder hinübergingen. Leutnant Burns nahm die Schlüssel an sich.
    »Gehen wir doch einmal hinunter«, meinte er. »Es wird Sie auch interessieren, wie weit die Spurensicherung gekommen ist.«
    ***
    Viel hatte die Spurensicherung der City Police nicht aufzuweisen, bis auf die Spur eines Männerfußes, die sich über den Rasen und verschiedene offene Stellen zwischen den Büschen hinzog. Burns maß die Entfernung mit den Augen.
    »Nehmen wir an, dies wäre der Mann mit der Pistole gewesen. Ich weiß nicht, wie weit seine Waffe trägt, aber wenn er von hier in das Fenster hineingeschossen hat, muss er unwahrscheinliches Glück gehabt haben?«
    Der Sachverständige trat hinzu.
    »Hat er nicht, Burns. Dieses dünnwandige Zeug kann man nicht aus einem Gewehr abschießen!«
    Er wog in der Hand die Splitter einer Kunststoffpatrone.
    »Ist das ist die Patrone mit der Blausäure gewesen?«, fragte ich.
    »Ja. Ich habe die Reste oben im Zimmer gefunden. Wenn ich wüsste, wie sie gemacht worden ist, wäre ich ein Stück weiter.«
    Es schien mir ein aussichtsloses Beginnen, aus diesen kleinen Splittern rekonstruieren zu wollen, wie die Patrone ausgesehen und wie sie eigentlich gemacht worden war.
    »Im Handel gibt es so etwas nicht, wie?«
    »Nein. Das fehlt gerade noch. Kunststoffpatronen mit Blausäurefüllung -wir leben in einer herrlichen Zeit.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sie halten es also für ausgeschlossen, dass der Mörder von hier aus geschossen hat?«, fragte Burns, aber der Sachverständige verneinte.
    »Solange ich nicht weiß, womit geschossen worden ist, kann ich mich nicht festlegen. Es gibt noch eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen müssen: dass nämlich mit einem Luftgewehr geschossen wurde. Bisher haben wir keinen Anhaltspunkt dafür, dass es geknallt hat. Also…?«
    »Richtig«, gab Burns zu. »Das hatte ich fast vergessen. Kannten Sie eigentlieh Loland, Cotton?«, fragte er mich plötzlich.
    »Nein. Ich war heute Nachmittag bei ihm, weil er uns ein paar falsche Hunderter präsentiert hatte, und wollte Näheres von ihm erfahren. War leider nicht viel.«
    »Ach? Meinen Sie, dass dieser Mord eventuell damit Zusammenhängen könnte?«
    Ich hob die Schultern.
    »Keine Ahnung, Burns. Ich habe den Fall erst heute Morgen übernommen und kenne mich noch gar nicht aus. Ich weiß nicht einmal, wer oder was dieser Loland war.«
    Leutnant Burns spielte mit einem kleinen Zweig, den er im Vorübergehen von einem blühenden Busch gerissen hatte.
    »Ich kenne ihn auch nicht besonders gut. Er soll sich ein Vermögen mit Fischkonserven gemacht haben, aber seit mehr als zehn Jahren nur noch von seinem Geld leben. Im Anfang muss es ihm schlecht gegangen sein. Seine Frau ist früh gestorben, und er hat einen Sohn, der gegenwärtig nichts tut. Der Bursche, der da hinten Tennis gespielt hat. Wenn ich nicht irre, war er bis vor Kurzem auf einem College.«
    Ich nickte.
    »Den Jungen kenne ich. Er hat den schönen Name Claridge, und ich musste ihm den Tennisschläger abnehmen, weil er frech wurde.«
    »Das führt uns auch nicht weiter«, seufzte Burns. »Nichts, kein Anhaltspunkt für das Motiv.«
    »Wer ist denn der Erbe?«, fragte ich.
    »Claridge«, antwortete der Leutnant. »Aber schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Der Alte hatte sein Vermögen schon vor längerer Zeit an den Sohn übergeben. Das heißt, nicht formell, aber Claridge konnte darüber verfügen. In dem Punkt war Loland

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