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0071 - Fehlsprung der Tigris

Titel: 0071 - Fehlsprung der Tigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich auch einem Befehl des Regenten in diesem Punkt nicht beugen!"
    „Sie haben doch sonst keine Skrupel", meinte General Sutokk bissig. „Überlassen Sie mir die Besatzung der TIGRIS, Egg-or!"
    „Jetzt nicht mehr! Keinen Mann! Deportieren, daß die Männer nie wieder aufzufinden sind ... warum nicht, aber einen Menschen zum geistigen Krüppel machen, indem ich ihn unter die Gehirnwäsche bringe ... Nein, General! Das ist mein letztes Wort in dieser Hinsicht!"
    Egg-or hatte keinen Tropfen Blut mehr im Gesicht. Er fühlte seine Knie zittern, aber er wußte, daß er sich diese Antwort selbst schuldig war.
    „Ich werde in wenigen Minuten ein sehr interessantes Gespräch mit dem Regenten führen", sagte Sutokk drohend, und seine blitzenden Augen verrieten, daß es nicht allein bei dieser Drohung bleiben würde.
    Im gleichen Moment hatte Egg-or sein Taschensprechgerät eingeschaltet. „Hier Egg-or", gab er sich zu erkennen. „Nachricht an Stern von Arkon, höchste Dringlichkeit. Kein einziger der inhaftierten Terraner ..."
    Weiter kam er nicht. Ein Wortgestammel aus dem kleinen, aber lautstarken Lautsprecher seines Taschengerätes unterbrach ihn. „Herr ... alle dreiunddreißig Terraner sind ausgebrochen! Gerade kommt von Stern von Arkon der Alarm durch ..."
    Egg-or hatte einfach abgeschaltet. Sutokk und Egg-or schauten sich entsetzt an.
    Jeder dachte dasselbe. Jeder sah vor seinen geistigen Augen das in achthundert Metern Höhe liegende Gefängnis im letzten Fünftel des großen Hotelwolkenkratzers. Beide fragten sich immer wieder: Wie kann man nur aus diesem Gefängnis entkommen? Eine Flucht daraus ist bis heute keinem gelungen!
    „Alle dreiunddreißig", sagte Egg-or ungläubig.
    Da sah er das harte Lachen auf Sutokks Gesicht. „Das trifft sich gut", sagte er lässig. „Sie brauchen sich nicht mit Gewissensbissen zu belasten, Egg-or.
    Einige dieser Ausbrecher werden der Wahrscheinlichkeitsberechnung nach von den Angehörigen der Arkonflotte festgenommen. Dann werde ich anordnen, daß einer oder mehrere unter die Gehirnwäsche kommen. Egg-or, ich danke Ihnen recht herzlich für Ihren Besuch im Hauptquartier der auf Ekhas stationierten Raumflotte des Regenten. Guten Tag ..."
    Zornbebend, in höchster Erregung erklärte Egg-or: „General, ich habe heute morgen, als die Terraner zum Transport ins Gefängnis verladen wurden, einen Terraner beleidigt. Er hat die Beleidigung nicht wortlos hingenommen, aber er hat in seinem Nachsatz allen Sternen gedankt, kein Ekhonide zu sein. Und, daß man nicht stolz darauf sein kann, dafür haben Sie, General, mir soeben den Beweis geliefert ... Gehirnwäsche, General! Sind wir und das Arkon-Imperium so schwach, daß wir zum gemeinsten Gewaltmittel Zuflucht nehmen müssen? Genügt es nicht schon, daß der Regent nur in Zahlen denkt und auch uns zu Zahlen stempelt? Wir ..."
    „Wir haben vom Regenten den Auftrag erhalten, endlich Rhodans Heimatwelt zu entdecken, und diesen Auftrag führe ich aus, Egg-or! Auf welche Weise, das überlassen Sie innerhalb der Flotte ganz mir. Was Sie im Bereich Ihrer Abwehr anordnen, kümmert mich herzlich wenig. Mich interessiert, bald zu wissen, ob Rhodan nicht doch in der Nähe unseres Sonnensystems lauert ..."
    Die Erregung der beiden Arkoniden war am Abklingen. Egg-or erklärte sicher: „Rhodan liegt nicht in der Nähe des Systems auf der Lauer! Das terranische Schiff hat sich versprungen und sonst nichts!"
     
    4.
     
    Perry Rhodan lag doch in der Nähe des Naralsystems auf der Lauer!
    In Order 22 für die TIGRIS stand Major Clyde Ostal eine halbe Stunde Spielraum zur Verfügung, in der er in die entscheidende „Fehltransition" zu gehen hatte.
    In Terrania, der Hauptstadt des Solaren Imperiums und dem größten Raumhafen des Sonnensystems, lief die Zeit unaufhaltsam der Stunde zu, die in Order 22 festgelegt war.
    Die Triebwerke der LOTUS, eines Leichten Kreuzers der Solaren Raumflotte, liefen mit einem Zehntel Schub. Die Schleusen des Kugelraumers waren noch geöffnet und sämtliche Rampen zwischen den gewaltigen Teleskopstützen ausgefahren. Das donnernde Brodeln aus dem äquatorialen Ringwulst war für die Menschen, die tagaus, tagein auf dem Hafen ihren Dienst erledigten, ein bekanntes Geräusch. Keiner sah mehr von seiner Arbeit auf, wenn eins dieser Schiffe startete, nur das unwirklich wirkende Abheben der Schlachtschiffsgiganten von 1500 Meter Durchmesser war und blieb jedesmal wieder ein unvergeßliches Ereignis. Aber, daß die LOTUS

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