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0071 - Fehlsprung der Tigris

Titel: 0071 - Fehlsprung der Tigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eines startenden arkonidischen Lufttaxis zu ihnen herein?
    Major Ostal fühlte eine Hand auf seiner Schulter.
    Halblaut sagte ihm Leutnant S. Seegers: „Hasting steht bei uns, aber er ..."
    Die kleine Seitentür fiel ins Schloß. Der alte Ekhonide durchquerte den großen Vorraum und verschwand hinter einer transparenten Tür, die einen Saal mit vielen blitzenden großen Geräten erkennen ließ.
    „Männer!" Clyde Ostals scharfer, unterdrückter Anruf ließ sie aufhorchen. „Leise, aber genau wie sonst ... weitersprechen, trotzdem zuhören! Links diese kleine Seitentür führt zum Flugdach. Wenn ich das Stichwort TIGRIS nenne, sorgt jeder dafür, daß kein Ekhonide, der sich an seiner freien Seite befindet, Gelegenheit zum Schreien bekommt. Mehr als drei Sekunden darf diese Sicherungsaktion nicht kosten. Einzeln durch die Seitentür treten. Ein Fließband führt zum Dach. Was wir dort antreffen, weiß ich nicht ..."
    Da stellte der Major fest, daß sich nur drei Ekhoniden in dem großen Vorraum zusammen mit ihnen aufhielten.
    Das Stichwort „TIGRIS" fiel. Es traf vorbereitete Männer, die auch unbekleidet gefährlich werden konnten. Der Chef der Solaren Abwehr, Allan D. Mercant, stand nicht umsonst in dem Ruf, immer wieder neue Methoden zu finden, um seine Männer noch besser schulen zu können, noch stärker gegen die Gefahren zu sichern, denen sie fast tagtäglich in ihrem risikoreichen Dienst ausgesetzt waren.
    Drei ahnungslose Ekhoniden, Mediziner im Dienst der Justiz von Ekhas, sahen plötzlich unbekleidete, Terraner vor sich - sie sahen auch noch schattenhaft eine Faust heranfliegen, aber dann sahen und hörten sie nichts mehr. Besinnungslos lagen sie nebeneinander am Boden, während dreiunddreißig nackte Fußpaare auf die kleine Seitentür zueilten, die Major Clyde Ostal durch Auflegen seiner linken Hand gegen die mittlere Rosette geöffnet hatte.
    Schon auf dem Fließband, das ihn sehr schnell zum Flugdach trug, drehte er sich um. In mustergültiger Ordnung, wie auf einem Exerzierplatz, verließen seine Männer den großen Saal. Einer stand hinter dem anderen. Zu zweit waren sie durch die schmale Tür getreten, und gottlob streikte das Laufband nicht bei dieser plötzlichen Mehrbelastung.
    In vier Sekunden wurde Clyde Ostal hinaufgetragen. Das grelle Licht der gelblich leuchtenden Naralsonne blendete ihn. Aus zusammengekniffenen Augen blinzelte er nach rechts und links. Er hatte schwerbewaffnete Posten am Ende des Fließbandes erwartet und war erstaunt, daß dies nicht zutraf.
    „Alle durch, Major!" kam aus der Tiefe der Ruf.
    Wieder hatte er jetzt nur vier Sekunden Zeit. Dann waren seine beiden letzten Männer auch hier oben. Er trat vor, um den anderen Platz zu machen.
    Von links her kam ein Aufschrei! Links verließen soeben Reisende ihr großes Lufttaxi, das sie vom Raumhafen herangebracht hatte.
    Aber rechts, keine zwanzig Schritt entfernt, stand ein gleiches Modell mit ausgefahrener, jedoch stilliegender Rolltreppe. Die Kabinentür war geöffnet, ebenso die Tür zur Pilotenkammer.
    „Laßt die schreien ...!" rief Major Clyde Ostal über die Schulter seinen Männern zu, die vom Rollband paarweise in die Freiheit hinaufgetragen worden waren. „Rechts, das Taxi!"
    Drei Sekunden waren vorüber. Auf dem Fließband befanden sich nur noch acht seiner Männer. Mit vierundzwanzig rannte er los. „Seegers!" rief er und bekam von der rechten Seite sofort Antwort. „Seegers, zu mir, die anderen in die Kabine!"
    Clyde Ostal nahm Anlauf, sprang ab, griff mit beiden Händen nach rechts und links, bekam irgendwelche Vorsprünge zu fassen und zog sich in die Pilotenkammer des Lufttaxis.
    Dichtauf folgte ihm Leutnant S. Seegers und warf hinter sich die Tür zu. „Die letzten kommen, Major ... Aber, du meine Güte ... uns vergessen diese Ekhoniden hier auf dem Dach nie!"
    Aus der Kabine kam die Meldung: „Komplett, Major!" Gleichzeitig fiel mit dumpfem Dröhnen die breite Kabinentür zu, und das Rollband zog sich in den Rumpfschlitz ein.
    Ostal, der sofort das Triebwerk hatte anlaufen lassen, kümmerte sich jetzt nicht darum, ob er damit schon auf volle Belastung gehen konnte oder nicht. Das Triebwerk brüllte auf. Das Lufttaxi löste sich vom Boden, beschleunigte trotz Senkrechtstart unheimlich und war dann noch keine zwanzig Meter über dem Flugdach des „Stern von Arkon", als Clyde Ostal das Fahrzeug auf Kurs drehte und auf jenen dunklen Streifen im Norden, weit hinter Ent-Than zuhielt, den er beim

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