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0071 - Fehlsprung der Tigris

Titel: 0071 - Fehlsprung der Tigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Namen ausstieß, wieder einmal bewußt geworden, daß das positronische Robotgehirn auf Arkon III nur ein Ziel kannte: die galaktische Position der Erde unter allen Umständen und unter Anwendung der hinterlistigsten Mittel zu erfahren, um Perry Rhodan und sein Solares Imperium dann als bedrohliche Größe auszuschalten und es zu einer Arkonkolonie zu machen.
    Der Robot-Regent hatte alle Daten zusammentragen lassen, die möglicherweise zur Identifizierung Perry Rhodans führen konnten, und der in der englischen Sprache gebräuchliche Titel „Sir" war eins dieser Identifikationsmerkmale!
    Rhodan dachte schon weiter. Ihn verwunderte es, daß Mabdan III seine Entdeckung auf diese dumme Art preisgegeben hatte, als Fellmer Lloyd seine Überlegungen mit der Meldung störte: „Sir, Mabdans III Gehirnwellenmuster ... Sir, so etwas habe ich nicht einmal bei Irren zu sehen bekommen ..."
    Auch Fellmer Lloyd wurde unterbrochen.
    Aus dem Flimmern der Luft tauchte Kakuta auf.
    An der linken Schläfe blutete er. Aber das beachtete er nicht. Seine Nachricht war ihm jetzt wichtiger als das eigene Leben: „Jedes Wort, alles, was hier passiert, wird über einen zweiten Hyperfunksender abgestrahlt ... abgestrahlt auf der Frequenz des Robot-Regenten ... bis vor zwei Minuten. Jetzt nicht mehr ..." und der kleine, schmächtige Japaner bat in einer unbeschreiblichen Geste um Entschuldigung und hielt Perry Rhodan die Thermowaffe hin. „Damit habe ich die Hyperfunksendung beendet. Es ging nicht anders, aber damit ist uns ja nicht geholfen. Ich wundere mich nur, daß Arkon noch nicht mit einigen Dutzend Superschlachtschiffen herangebraust ist, um uns freundlichst einzuladen, doch an Bord zu kommen ..."
    „Ich wundere mich nicht", erwiderte Perry Rhodan und schmunzelte. Schließlich kannte er diesen Teil des Universums mit seinen vier unsichtbaren Radiosonnen.
     
    5.
     
    Die ekhonidische Justizverwaltung des Gefängnisses „Stern von Arkon" besaß besondere Ansichten über Hygiene und hatte speziell bei neu eingelieferten Häftlingen, die aus dem stellaren Raum kamen, bis heute gute Erfahrungen damit gemacht.
    Die Aufnahme war mit Hilfe positronischer Geräte schnell erledigt, aber eine vollständige Desinfizierung nahm trotz erstklassiger Aramittel verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch.
    Major Clyde Ostal und seine Männer fielen von einem Staunen ins andere.
    Soeben wurden sie in die siebte Abteilung geschafft; ganz wohl dabei fühlte sich niemand. Im Antigravlift wurden sie zur „Virospektroskopischen Untersuchung" hochgetragen. Die Virospektroskopische Abteilung befand sich im letzten Stockwerk des riesigen Hochgebäudes, und sie nahm ein ganzes Drittel dieser Etage ein.
    Sechs mit Schockwaffen ausgerüstete Ekhoniden lieferten sie an der Pforte ab. Wie schon in den sechs anderen Abteilungen vorher, so betraten sie auch jetzt diesen medizinischen Sektor nicht.
    Major Clyde Ostal winkte hastig ab, als Leutnant S. Seegers ihn ansprechen wollte. In Doppelreihe standen sie hintereinander. Das unscheinbare Portal mit dem kräftigen Energieschirm davor schloß sich gerade. Major Ostal beachtete es nicht. Eine kleine Seitentür, durch die ein Kommen und Gehen ekhonidischer Mediziner stattfand, fesselte seinen Blick.
    Jetzt beobachtete er abermals, wie diese Seitentür von ihrem Raum her geöffnet wurde. Und sie blieb jetzt länger geöffnet als sonst. Ein alter Ekhonide war mitten in der Öffnung stehengeblieben und rief etwas nach oben.
    Oben das war ein schräg hochführendes Laufband und ein handbreiter Streifen des wolkenlos blauen Himmels von Ekhas.
    „Da kommt Hasting", hörte Ostal Leutnant Seegers sagen.
    Im gleichen Moment begriff der Major, daß sie mit Hasting der sich am Energiegitter des Gefängnisportals den Arm gebrochen hatte, wieder komplett waren.
    Leutnant S. Seegers mußte sich zusammenreißen, als der Major ihm eindringlich zuflüsterte: „Schaffen Sie mir Hasting heran!"
    Sie warteten immer noch in dem großen, langgestreckten Vorraum der Virospektroskopischen Abteilung, der in weißem Plastik getäfelt war und von allen Seiten her indirekt beleuchtet wurde. Die Ekhoniden, die geschäftig diesen Raum passierten, starrten die Terraner wie Wundertiere an.
    Major Clyde Ostal blickte zu der kleinen Seitentür hinüber, die noch immer von dem alten Ekhoniden offengehalten wurde und einen winzigen Ausschnitt des wolkenlos blauen Himmels über Ekhas zeigte.
    Drang jetzt nicht aus der Höhe das typische Geräusch

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