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0071 - Fehlsprung der Tigris

Titel: 0071 - Fehlsprung der Tigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Transition in der Funkzentrale Dienst gehabt.
    An diesem Punkt setzte das Verhör ein. Frage, Antwort, Frage, Antwort - zehn Minuten, und wieder: Frage, Antwort, Frage, Antwort.
    Die zwanzigste Minute war vorbei: Frage, Antwort, Frage, Antwort. Der junge Springer war schon am Ende seiner Kräfte.
    „Woher haben Sie die Verletzung an der rechten Hand? Antwort, sofort!"
    Zum erstenmal stutzte der Galaktische Händler, lachte dann verkrampft und fragte halb ironisch: „Wo denn?" um gleichzeitig seine rechte Hand zu betrachten und verblüfft zu stottern: „Das sieht aber nicht gut aus!"
    „Mit wem haben Sie sich geschlagen?"
    „Ich? Seit drei Wochen habe ich mich nicht mehr geschlagen."
    „Die Verletzung an Ihrer Hand ist aber eine Schlagwunde! Haben Sie vielleicht zugeschlagen, als der zweite Hyperfunksender mit einem Thermostrahler zerstört wurde? Wer hat ihn zerstört?
    Antworte, Springer!"
    „Moment mal ... Ja, da war etwas. Aber was nur?"
    „Sie sollen antworten und keine Zeit ..."
    „Lassen Sie den Mann überlegen", mischte sich jetzt Egg-or zum erstenmal ein. Er hatte den Eindruck, daß dieser junge Bursche ehrlich bemüht war, sich an etwas zu erinnern. Und da wurde Egg-or plötzlich stutzig. Er sah den Springer im Kampf mit dem Erinnern; er sah ihn sich abmühen, um das Vergessene aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu reißen.
    Mit den Galaktischen Händlern ist doch etwas angestellt worden, dachte er immer wieder und war ehrlich enttäuscht, als der junge Springer nicht erklären konnte, woher er die Verletzung an der Hand hatte.
    Exwin, zuständig für die planetarische Sicherheit innerhalb des Abschnittes Raumhafen Ent-Than, war in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen. Er hatte aus dem großen Archiv der auf Ekhas sitzenden Arkon-Administration alle Tatsachen über den unheimlichen Sektor 00674 B-00001, der auch unter dem Namen „Sonnenhölle" bekannt war, angefordert und erhalten. Die Mitteilungen darüber erschienen ihm so wichtig, daß er seinen Chef auf der MAB I anrief. Egg-or betrat gespannt den Funkraum des Walzenschiffes, sah schon Exwins Gesicht auf dem Schirm und sagte, als er sich niederließ: „Schießen Sie los, Exwin!"
    Der gab eine zusammenfassende Schilderung über die „Sonnenhölle".
    „Wiederholen Sie das noch einmal ...", unterbrach Egg-or plötzlich erregt und beugte sich gespannt vor.
    „Bitte! Die ... die extremen Schwerkraftfelder sowie die außergewöhnliche Masse an Quanten neben der reinen hochkonzentrierten Radiostrahlung sind in der Lage, den elektrischen Haushalt eines arkonidischen Nervenzentrums negativ zu stören.
    Lang anhaltende psychische Beeinflussungen, die sich auch in Depressionen und Angstzuständen bemerkbar machen können, sind bei einem längeren Aufenthalt im Sektor 00674 B-00001 zu erwarten.
    Die OAK-OAK, ein inzwischen abgewracktes Schlachtschiff, hat ..."
    „Ich glaube, mehr brauche ich nicht zu wissen", unterbrach Egg-or Exwin. „Das ist ja interessant! Das erklärt auch, warum die Besatzung nichts über den Verbleib der beiden Mabdans wissen will. Der Aufenthalt in der Sonnenhölle ruft nicht nur Depressionen, Angstzustände und ähnliches hervor, sondern auch Gedächtnisschwund. Aber damit ist immer noch nicht erklärt, wo Mabdan I und IIl geblieben sind, und wer diese Männer waren, die die MAB I sofort nach der Landung verließen."
    Er wurde unterbrochen.
    Einer der Spezialisten am Hyperfunkgerät überraschte ihn mit der Nachricht, daß die MAB I im Gebiet der „Sonnenhölle" im Funkverkehr mit einem anderen Raumer gestanden habe.
    „Einzelheiten!" forderte Egg-or, aber der Wissenschaftler bedauerte.
    Mit einem vorwurfsvollen Blick auf die technische Sendeeinrichtung des Walzenschiffes meinte er: „Dieses alte Modell besitzt keine Speicherzentrale, die ein- und ausgehende Sprüche aufbewahrt. Aber das durch einen Thermostrahl zerstörte Gerät ... Herr, wissen Sie, daß es diesen Typ der Hyperfunkmodelle sonst nur auf den Kriegsschiffen des Regenten gibt?"
    Die Verbindung zu Exwin bestand immer noch, der Leiter der Abteilung Raumhafen hörte mit. „Herr", machte er Egg-or den Vorschlag, „ich werde doch noch einmal den Planeten Soral anrufen und den verschlafenen Arkoniden an der Gegenstation zwingen, daß er mich mit der zuständigen Stelle verbindet. Wenn nicht der Geheimdienst auf Soral für die MAB I zuständig ist, dann muß es doch eine andere Instanz geben ..."
    Egg-ors Handbewegung, die Mutlosigkeit ausdrückte, zwang

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