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0071 - Mit der letzten Kugel

0071 - Mit der letzten Kugel

Titel: 0071 - Mit der letzten Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit der letzten Kugel
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verstopft, trotz der Polizeisirene.
    Mein Herz schlug im Takt des Motors. Und mir ging nicht aus dem Kopf, was ich bei Mrs. Anderson gehört hatte: verlassenes Gehöft. Vielleicht war dort Lisabell? Wenn Johnson zu den Kidnappern gehörte, was ich für wahrscheinlich hielt, dann war der Buick der Wagen, mit dem man das Kind weggebracht hatte.
    Vielleicht hatte Johnson mit dem Kind im Wagen vor sich plötzlich einen uniformierten Polizisten gesehen. Vielleicht hatte ihn die Panik übermannt, er hatte auf das Gaspedal getreten und über den Mann weggejagt. Im Glauben, es seien die ersten Leute zum Abriegeln der Straßen.
    Vielleicht war es so gewesen, vielleicht hatte Anderson nur aus diesem sinnlosen Grund sein Leben lassen müssen. Vielleicht war es auch anders. Was kam es jetzt darauf an.
    Ich hatte den ersten vagen Anhaltspunkt, wo das Kind vielleicht versteckt sein könnte.
    ***
    Johnson hielt in der 54. Straße. Er stieg aus und ging auf das Haus zu, das unten einen Selbstbedienungsladen beherbergte. Im sechsten Stock klopfte er an eine Tür.
    Eine Weile blieb alles still.
    Johnson klopfte noch einmal, heftiger.
    Zaghaft wurde drinnen eine Stimme laut: »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Johnson! Mach auf du Idiot!«
    Eine Kette klirrte, und die Tür wurde geöffnet. Johnson trat ein.
    In Hemdsärmeln stand ein zweiundzwanzigjähriger Bursche vor ihm.
    »He, John«, grinste er gezwungen. »Ist was nicht in Ordnung?«
    »Was soll denn nicht in Ordnung sein?«, fauchte Johnson. Wie sich später herausstellte, hieß er nicht Ben Johnson, sondern John Benson. Fantasielos wie die meisten Gangster hatte er nur die ersten Silben ausgetauscht.
    »Alles ist in Ordnung, verdammt noch mal!'«, fluchte er.
    »Gott sei Dank«, seufzte der Jüngere. »Dieses Warten geht mir an die Nerven. Immer muss ich denken, sie könnten uns doch noch kriegen. Und es ist kein angenehmes Gefühl, wenn man weiß, dass man in diesem Fall erbarmungslos den elektrischen Stuhl zu besteigen hätte.«
    Mit einem Schritt stand Johnson bei ihm. Klatschend prasselten seine Schläge auf den Jungen nieder.
    »Halt’s Maul, du Schlappschwanz! Halt ja dein verdammtes Maul! Ich will so etwas nicht hören! Hast du verstanden? Ich will das nicht hören!«
    Der Junge deckte sich mit angewinkelten, hochgezogenen Armen. Winselnd bat er um Verzeihung. Johnson ließ von ihm ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Los, komm!«
    Der Junge wich ängstlich zurück.
    »Wohin?«
    »Wohin wohl! Das Kind muss weg!«
    »Und wenn die Eltern das Geld nicht zahlen, bevor sie nicht die Stimme ihres Kindes gehört haben und dadurch wissen, dass es überhaupt noch lebt?«
    »Idiot! Würde ich so etwas sagen, wenn ich nicht wüsste, dass die Eltern nicht schon gezahlt haben? Ich habe es doch selbst durch das Fenster gesehen, wie sie Geld in einen Koffer packten und Harway kurz darauf mit dem Wagen in Richtung Hauptpost abgefahren ist! Ich sage dir, die zahlen! Und wir wollen kein unnötiges Risiko mehr eingehen! Das Geld ist unterwegs, also kann das Kind endgültig verschwinden.«
    Der Junge fing an zu zittern.
    »Ich… ich glaube, ich kann es nicht!«, weinte er hemmungslos. »Ein kleines Kind! Ich kann doch nicht ein kleines Kind…«
    Wieder stand Johnson neben ihm. Wieder prasselten die Schläge auf den Jungen herunter.
    »Was kannst du nicht?«, schrie Johnson sinnlos vor Wut. »Aber nachher das Geld kassieren das kannst du, was?«
    Der Junge stürzte auf die Knie. »Warum soll denn das Kind nicht am Leben bleiben! Die Eltern haben doch gezahlt, John!«
    Johnson lachte nur. Es war ein kaltes Lachen, das wie ein Blech schepperte.
    »Willst du es riskieren, dass dich die Kleine später mal wiedererkennt, wenn du ihr mal zufällig über den Weg läufst! Willst du dieses Risiko eingehen? Trotz der Gefahr einer Hinrichtung?«
    Eine Weile stritten sie noch. Dann gab sich der Junge geschlagen. Gemeinsam kletterten sie wieder in den Buick und brausten los. Richtung Queens, Richtung Highway 25.
    ***
    »Johnson hat soeben mit einem jungen Mann das Haus verlassen«, sagte Freeman, der es nicht ausgehalten hatte und sich in einen unserer Streifenwagen gesetzt hatte.
    »Wie alt ungefähr?«
    »Zweiundzwanzig, schätze ich.«
    »Welche Hausnummer?«
    »Ein-acht-sechs.«
    »Ich lasse Nachforschungen anstellen. Besondere Kennzeichen?«
    »Keine sichtbaren.«
    »Gut. Was tun sie?«
    »Sie klettern in Johnsons Buick.«
    Eine Weile herrschte Schweigen, dann sagte Freeman: »Jetzt

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