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0074 - Ich flog in die Hölle

0074 - Ich flog in die Hölle

Titel: 0074 - Ich flog in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich flog in die Hölle
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Plantagenbesitzer.
    »Keine Ahnung«, antwortete ich, obwohl ich genau wusste, wie sie hineingekommen waren. »Lebt diese Sorte hier in der Gegend?«
    »In Rio sind die Pantazos natürlich ausgerottet, aber in den Höhenzügen des Hinterlandes kommen sie noch vor.«
    »Wer hat nun geschrien?«, fragte ich Phil.
    »Keine Ahnung! Niemand will es gewesen sein. Der Hoteldirektor hat bereits die Polizei benachrichtigt.«
    Die Polizei erschien einige Minuten später und veranstaltete ein Verhör mit den mehr oder weniger mangelhaft bekleideten Gästen. Sie konnten nichts hferausbekommen. Alle Leute waren sich einig, dass der Schrei auf unserem Korridor ausgestoßen worden war, aber das war auch alles, was sich feststellen ließ. Schließlich zogen die Polizisten wieder ab und waren, wie auch die meisten Hotelgäste, der Meinung, dass irgendwer sich einen dummen Scherz erlaubt hätte.
    Phil und ich waren nicht dieser Meinung, und vielleicht auch nicht Cress Cullighan, denn er fragte, als die Polizisten gegangen waren und das Hotel sich beruhigt hatte: »Warum haben Sie nichts von den Pantazos erzählt?«
    »Ich habe Gründe dafür, Mr. Cullighan, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn auch Sie darüber schweigen würden.«
    Er nickte nur. Der toten Schlangenleiber entledigten wir uns, indem wir sie in die Toilette warfen.
    Ich ließ vom Nachtkellner drei Drinks heraufbringen.
    »Vielen Dank für die Hilfe, Mr. Cullighan«, sagte ich und prostete ihm zu. »Und nun will ich Ihnen reinen Wein einschenken. Der Hilferuf auf dem Korridor war kein dummer Scherz, sondern beabsichtigt. Zwar benötigte niemand Hilfe, aber der Schrei sollte mich überstürzt und hastig aus dem Bett treiben. Sekunden vorher hatte irgendwer meine Zimmertür einen Spalt geöffnet. Ich nehme an, dass er einen schmalen Glaskasten, vielleicht auch eine Pappröhre bei sich trug, aus dem er die Viecher in mein Zimmer schüttete.«
    »Und warum hat man die Absicht, Sie zu töten, Mr. Cotton?«
    Ich erzählte einiges über Unsere Begegnung mit den Männern in der Noches d'Amazonas, deutete die Gründe an, aus denen wir uns in Brasilien aufhielten, vermied aber unseren wirklichen Beruf anzugeben, sondern ließ ihn in dem Glauben, dass wir Angestellte einer privaten amerikanischen Versicherungsgesellschaft seien, an die im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Personen Forderungen auf Auszahlung von Lebens-Versicherungssummen gestellt worden wären, und die durch uns nun die Fälle nachprüfen ließ, um sich möglichst um die Auszahlung der Versicherungssummen zu drücken.
    Cullighan begriff unsere Situation sofort.
    »Als Landesfremde werden Sie Schwierigkeiten haben, ein Verbrechen aufzudecken, vorausgesetzt, es liegt wirklich ein Verbrechen vor. Haben Sie sich an die hiesige Polizei gewandt?«
    »Wir haben eine Empfehlung an Inspektor Perez, aber ich fürchte, wir können nicht auf großartige Unterstützung hoffen. Die brasilianischen Behörden haben die Fälle in eigener Regie ergebnislos untersucht. Sie sehen es naturgemäß nicht gern, dass nun Amerikaner darin herumschnüffeln. - Wollen Sie uns nicht unterstützen, Cullighan?«
    »Hören Sie, ich bin in Rio, um Ferien zu machen.«
    »Ich will Sie nicht um Ihren Urlaub bringen, aber Sie sind Amerikaner, kennen die Verhältnisse und verstehen die Sprache. Wir müssen wissen, wem die Bar Noches d’Amazonas gehört, wer Pete Andozas ist und um was es sich bei dem Laden in Wirklichkeit handelt.«
    »In Ordnung«, sagte er dann. »Ich will Ihnen helfen.« Er trank sein Glas aus, nickte uns zu und ging aus dem Zimmer.
    »Warum machst du ihn zu unserem Vertrauten?«, fragte Phil, als wir allein waren.
    »Weil ich finde, dass er verdammt gut mit Schlangen umzugehen versteht.«
    ***
    Cullighan schien sehr eifrig zu sein, denn wir sahen ihn in den nächsten zwei Tagen selten. Hin und wieder berichtete er, was er unternommen hatte, um uns auf die Sprünge zu helfen. Nach seihen Erzählungen schien es im Wesentlichen darauf hinauszulaufen, dass er Cruzeiros an dunkle Gestalten verteilte, die ihm dafür Nachrichten versprachen.
    Am Morgen des dritten Tages kam er an den Tisch, an dem wir beim Frühstück saßen.
    »Ich habe eine interessante Nachricht«, sagte er, schon während er sich setzte.
    »Das Noches d'Amazonas war in der vergangenen Nacht wieder geöffnet. Auch jener Senhor Andozas ist gesehen worden. Sonst kann ich Ihnen nicht viel über das Unternehmen mitteilen. Vielleicht handelt die Bande mit Marihuana. Sie

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