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0074 - Ich flog in die Hölle

0074 - Ich flog in die Hölle

Titel: 0074 - Ich flog in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich flog in die Hölle
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deuten vermochte. Gleich darauf geschah etwas Seltsames. Der Lichtspalt verschwand. Die Tür war wieder zugezogen worden. Mit einem Schnalzen rastete die Lasche des Schlosses ein.
    Für zwei Sekunden war ich bereit, an einen Irrtum zu glauben. Vielleicht hatte sich ein Hotelgast in der Tür geirrt, hatte den Irrtum rechtzeitig bemerkt und sich schleunigst zurückgezogen.
    Trotzdem wollte ich nachsehen. Ich schlug die leichte Decke zurück und war im Begriff, mit den Füßen nach meinen Pantoffeln zu suchen, als ein gellender Schrei durch das ganze Haus schrillte, ein wildes und verzweifeltes: »Hilfe! Hilfe!« Offenbar stieß eine Frau diesen Schrei höchster Not aus.
    Mit einem Satz sprang ich aus dem Bett und wollte zur Tür, aber dann stolperte ich und verhedderte mich dazu noch in der Bettdecke.
    Als ich so hilflos auf dem Boden lag, fühlte ich, dass etwas, das biegsam und federnd wie eine Stahlklinge war, in die Bettdecke fuhr.
    Nein, ich wusste nicht, um was es sich handeln konnte. Ich fühlte nur instinktiv die Gefährlichkeit dieses so ungemein schnellen Zustoßens.
    Ich rollte rückwärts zum Bett, sprang auf die Beine, schaltete mit zwei Griffen die Nachttischlampe und die Deckenbeleuchtung ein.
    Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, als ich sah, was wenige Zoll von meinem Gesicht entfernt in das Tuch gestoßen war.
    Auf der Schwanzspitze stand eine giftgelbe, mit schwarzen Punkten gemusterte Schlange. Das Biest war nicht viel länger als zwei Fuß aber.es sah ungemein gefährlich aus. Hinter seinem schmalen, eckigen Kopf blähte sich der Hals, und jetzt hörte ich, dass es ein feines, aber durchdringendes Zischen ausstieß.
    Ich habe keine Ahnung, wie man mit Schlangen umgeht. Ich habe gelesen, dass man sich nicht rühren darf, um sie nicht zu reizen, aber es kam mir höchst lächerlich vor, hier wie angenagelt zu stehen, während es auf dem Korridor lebendig wurde. Die Türen schlugen. Stimmen redeten laut und erregt in fremden Zungen.
    Ich tastete mich in meine Pantoffeln, zog die Schlafanzughose hoch und wollte mich in einem großen Bogen um das Biest herumschleichen.
    Plötzlich sauste es in einem Bogen durch die Luft, wobei es sich zu einem Pfeil streckte. Ich tat einen Riesensatz rückwärts, stolperte gegen den Bettrand und zog rasch die Beine hoch. Die Schlange war einen Schritt vor dem Bett auf den Boden gefallen und richtete sich wieder auf der Schwanzspitze hoch.
    Fäuste hämmerten gegen meine Tür. Phils Stimme rief: »Jerry! Ist irgendetwas mit dir?«
    Ich wollte über das Fußende entkommen. Zum Henker, mitten im Zimmer lag ein zweites Exemplar dieser gelben Biester, zusammengekringelt wie ein Hefeteilchen.
    Ich gab es auf.
    »Nein, ich bin okay, Phil, wenigstens noch. Aber hier sind Schlangen im Zimmer!«
    »Schlangen? Öffne doch!«
    »Idiot! Die Tür ist überhaupt nicht abgeschlossen!«
    Er öffnete die Tür, aber nur für einen Spalt, und steckte den Kopf durch.
    »Wo sind die Schlangen?«
    »Dort!«
    Er zuckte zurück, aber er beherrschte sich und schloss nicht die Tür.
    »Komm heraus! Sie liegen doch ganz ruhig!«
    »Du hast keine Ahnung. Sie können zwei Yards weit durch die Luft springen.«, »Hast du geschrien?«
    »Unsinn! Was ist draußen los?«
    »Nichts, merkwürdigerweise!«
    »Kann ich behilflich sein?«, hörte ich jemanden hinter Phils Rücken fragen. Phil zog den Kopf zurück und antwortete: »Im Zimmer meines Freundes befinden sich Schlangen.«
    »Darf ich mal sehen«, sagte der andere. Die Tür wurde weit geöffnet. Cress Cullighan stand im Rahmen, bekleidet mit einem Schlafanzug und Pantoffeln an den Füßen.
    »Ah, Pantazos, eine brasilianische Sprungschlange.«
    »Giftig?«
    »Und ob! Warten Sie!«
    Er verschwand und kam nach wenigen Augenblicken mit einem Stock in der Hand zurück. In der anderen Hand trug er ein Handtuch.
    Ohne Zögern kam er ins Zimmer hinein. Die Schlange vor meinem Bett wandte sich um, als sie die Erschütterung seiner Schritte spürte. Cullighan blieb in zwei Schritt Entfernung stehen und schwenkte das Handtuch. Die Schlange wiegte sich. Plötzlich schoss sie wie eine Stahlklinge durch die Luft, prallte gegen das Handtuch und fiel zu Boden. In der gleichen Sekunde sauste der Stock in Cullighans Hand nieder und zerschmetterte ihr das Rückgrat. Eine Minute später hatte er dem zweiten Biest auf dieselbe Art das Rückgrat gebrochen.
    Ich stieg vom Bett hinunter.
    »Wie kommen die Viecher in Ihr Zimmer?«, fragte der

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