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0075 - Das rote Universum

Titel: 0075 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leute kämen ebenfalls achtundvierzig Stunden ohne Schlaf aus!
    „Die habe ich ausnahmslos in die Kojen geschickt, wenn du nachträglich gestattest. Was denkst du wohl, wie es um den Gesundheitszustand der Männer bestellt ist? Das sind keine Roboter."
    Seine müden, rotumränderten Augen blinzelten hinter der Helmscheibe. Dann gewahrte ich ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen.
    „Okay, in Ordnung", entgegnete er leise. „Morgen kommt die Luftversorgung in die Höhle. Anschließend werden wir sehen, ob deine Angleichungstheorie stimmt. Ich möchte die Starre nicht noch einmal erleben, verstehst du!"
    Ja, das verstand ich sogar sehr gut. Der scheußliche Anblick haftete jetzt noch in meinem Gedächtnis; Von draußen kamen leise Geräusche. Die vorhandenen Luftreste leiteten den Schall wenigstens so gut, daß man starke Lärmquellen noch einigermaßen hören konnte. Über Sprechfunk kam die Warnung durch, die Station nicht zu verlassen. Die Spezialisten des Kreuzers brachten eine neue Tarnungsschicht auf den Fels.
    Nach fünfzehn Minuten war die Sache erledigt. Vor der offenen Luftschleuse hatte sich ein Wall aus herabgetropftem Gestein gebildet, der fast den Eingang versperrte.
    „Saubere Arbeit", bemerkte Lloyd. „Andere Leute hätten das Manntor restlos zugekleistert."
    Ich dagegen fand es sehr nett von der CALIFORNIA-Besatzung, daß man uns wenigstens noch einen winzigen Ausschlupf gelassen hatte. Es war ein bodenloser Leichtsinn von Rhodan, während dieser Aktion in dem Stollen zu bleiben.
    Rhodan legte eben sein Spezialwerkzeug zu Boden, als draußen das Inferno losbrach. Eine Druckwelle pfiff so hart durch das kleine Luk, daß wir alle drei auf einmal erfaßt und nach hinten geschleudert wurden. Ich hörte noch Lloyds schrillen Schrei, ehe mich die aus meinem Rücken aufsteigenden Schmerzkaskaden halb besinnungslos werden ließen. Ich erfaßte nur, daß der schon nicht mehr erwartete Angriff dennoch erfolgt war, aber ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten.
    Ich hörte Rhodans brüllende Stimme im Helmfunk. Die Anweisung regte mich ebensowenig auf wie Perrys überflüssige Lautstärke. Ich fühlte nur noch den Schmerz.
    „Starten, sofort starten! Bully, Sikermann. Schiff abheben und sofort in die Transition gehen. Wir warten hier, bis die Transmitterstation auf der DRUSUS Grünzeichen gibt. Los, sofort starten! Das ist ein Befehl. Wir haben keine Zeit mehr zum Einsteigen. Ihr sollt starten ...!"
    Immer wieder schrie er die gleichen Worte, bis plötzlich das tiefe Dröhnen der starken Triebwerke aufklang. Demnach war der Kreuzer gar nicht oder nur leicht beschädigt worden. Sikermann flog mit Vollschub an, was unseren Tunnel beinahe zum Einsturz brachte. Das davon erzeugte Beben ließ mich qualvoll aufstöhnen. Es war mir in diesem Moment gleichgültig, ob die CALIFORNIA nun ohne uns startete oder nicht. Ich dachte nur noch an die möglicherweise ernsthafte Verletzung, die ich mir bei dem harten Aufprall zugezogen haben konnte.
    Es gab hier keine Möglichkeit, den hermetisch schließenden Raumanzug zu öffnen, um einen eventuellen Bruch zu behandeln. Lloyds Stimme riß mich aus meinen panikerfüllten Überlegungen.
    „Sie sind fort, mein Gott, sie sind fort!"
    Rhodan richtete sich schwerfällig vom Boden auf. Draußen, dicht vor der Schleusenöffnung lohte blendende Glut.
    Trotz meiner Schmerzen konnte ich es nicht unterlassen, zu bemerken: „Na, Barbar, was sagst du nun? Hübsche Überraschung, wie? Könntest du einmal nachsehen, ob ich mir etwa die Wirbelsäule gebrochen habe?"
     
    7.
     
    „Wenn ich dich so betrachte, erscheint es mir erstaunlich, daß die Mutter meines Sohnes eine Arkonidin ist", sagte Rhodan so laut, daß ich ihn trotz des Helmes verstehen konnte.
    Anscheinend war der große Tunnel durch die Strahlschußschockwelle mit einem dichteren Gasgemisch angefüllt worden. Draußen ging ein leichter Wind. Wahrscheinlich hatte der sonnenheiße Thermostrahl den bereits eingeleiteten Vorgang der Gasauftauung noch beschleunigt. Jedenfalls konnte ich Rhodan verstehen, wonach auch ein schalleitendes Medium vorhanden sein mußte.
    Ich lag flach auf dem Bauch und drehte ihm meinen Rücken zu. Fellmer Lloyd kauerte dicht vor dem Eingang und sah auf die wellige Felsebene hinaus, auf der vor fünfzehn Minuten noch die CALIFORNIA gestanden hatte.
    Wir hatten wenige Sekunden nach dem Alarmstart eine Nachricht über Normalsprechfunk erhalten. Da der Kreuzer wahrscheinlich mit seiner typischen

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