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0075 - Das tödliche Tagebuch

0075 - Das tödliche Tagebuch

Titel: 0075 - Das tödliche Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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möchtest.«
    Scarlett legte Nolan die Hand auf die Wange. Ihm wurde sofort heiß. »Du bist ein Schatz«, sagte sie. »Komm, laß uns zusammen noch etwas trinken. Ich möchte Gordon Sands vergessen.«
    ***
    Professor Zamorra ließ mit verdrossener Miene die Tür hinter sich zufallen. Nicole Duval und Bill Fleming waren sofort zur Stelle. Sie wollten hören, was es bei Captain Vicker gegeben hatte. Zamorra legte den Mantel ab. Im Wohnzimmer sagte er kopfschüttelnd: »Fehlanzeige.« Er erzählte den beiden von Oliver Dawton, der die drei Mädchenmorde unbedingt auf seine Kappe nehmen wollte. Er berichtete ihnen von dem Test mit dem Amulett und daß damit eindeutig erwiesen war, daß Oliver Dawton nicht jene Bestie war, die sie so unermüdlich suchten.
    Nun schaute Zamorra seinem Freund ernst in die Augen. »Wir kommen genauso wenig vom Fleck wie die Polizei.« Der Professor rümpfte die Nase. »Es war ein bißchen voreilig von dir, so große Töne zu spucken. Was soll sich Ted Vicker nun von dir denken?«
    »Ich bin nach wie vor der Meinung, daß du der einzige Mann in dieser Stadt bist, der diese Bestie zur Strecke bringen kann!« behauptete Fleming bestimmt.
    »Ihn zu reizen hat nicht geklappt«, sagte Nicole Duval nachdenklich. »Also müssen wir die Sache anders anpacken.«
    »Und wie?« fragte Bill.
    »Wir müssen ihn ködern«, sagte Nicole. Es blitzte in ihren dunkelbraunen, hell gesprenkelten Augen. Zamorra wußte sofort, was sie vorschlagen wollte. Und er wußte überdies, daß er diesen Vorschlag glattweg ablehnen würde. Da sagte Nicole schon: »Er hat drei Mädchen getötet. Er ist scharf auf Mädchen… Ich bin ein Mädchen!«
    Fleming riß die Augen auf. »Herrje, hast du das gehört, Zamorra?«
    »Ich würde mich als Köder zur Verfügung stellen«, sagte Nicole, und sowohl Zamorra als auch Bill Fleming wußten, daß sie das vollen Ernstes meinte. Und sie würde auch nicht kneifen, wenn es galt, diese Idee in die Tat umzusetzen.
    Der Professor schüttelte sogleich heftig den Kopf. »Nein, Nicole. Das kommt überhaupt nicht in Frage.«
    Nicole Duval hob trotzig ihr hübsches Köpfchen, denn sie war davon überzeugt, daß ihre Idee großartig war. »Und warum nicht?« fragte sie kämpferisch.
    »Weil so etwas viel zu gefährlich wäre!« stellte der Professor fest. Und damit hatte es sich.
    ***
    Tagebucheintragung vom 13. Dezember.
    Ich habe es getan. Ich habe den Mord begangen, den mir Drogan befohlen hat.
    Zunächst fürchtete ich mich vor dem Anbrechen des Abends. Als er dann aber näherrückte, merkte ich, wie meine Angst einem erwartungsvollen Prickeln wich. Sobald die Dämmerung einsetzte, erfaßte mich eine große Unruhe. Ich hielt es in meiner Wohnung nicht mehr aus. Es trieb mich auf die Straße, und ich sah die Menschen zum ersten Mal nicht mit meinen, sondern mit Drogans Augen - und… ich haßte sie! Haßte sie so sehr, daß ich sie leiden sehen wollte. Ich gierte nach dem Anblick ihres Blutes und verschwendete keinen Gedanken mehr daran, daß das unrecht war, so zu empfinden.
    Stunden um Stunden lief ich durch finstere Straßen. Mein Opfer sollte etwas Besonderes sein. Ich wollte mit meinen Klauen nicht irgendeinen verkommenen Penner zerfleischen. Ich wollte ein junges, gesundes, blühendes Leben vernichten. Ein Mädchen sollte es sein. Bildschön und noch so weit weg vom natürlichen Tod, daß sie mein Auftritt in uferlose Panik versetzen würde.
    Ich fand ein solches Mädchen.
    Ihr Name war Nadia Vega. Sie war brünett, mittelgroß, zierlich, hatte schmale Schultern und das hübscheste Gesicht, das ich je gesehen hatte. Ihre rehbraunen Augen blickten offen und ehrlich in die Welt. Sie war wendig und vital. Gerade das richtige für mich.
    Sie war Kassiererin in einem von diesen Kinos, in denen zwei Filme im gleichen Programm laufen. Die letzte Vorstellung lief. Nadia machte gewissenhaft ihre Abrechnung, während ich sie von der gegenüberliegenden Straßenseite her belauerte.
    Sie war beliebt bei den Männern. Ich belauschte zwei Gespräche. Daher kannte ich ihren Namen. Als sie ihre Abrechnung fertig hatte, übergab sie das Geld dem Kinobesitzer, kleidete sich an und machte sich auf den Heimweg.
    Und wir waren auf ihren Fersen. Drogan und ich.
    Wir - ihr sicherer Tod.
    Ich verbarg meine Klauen in den Manteltaschen und ging etwas schneller, um sie einzuholen. Als sie meine Schritte vernahm, warf sie mir über die Schulter einen kurzen Blick zu. Ich ließ mir nicht anmerken, was ich

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