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0075 - Das tödliche Tagebuch

0075 - Das tödliche Tagebuch

Titel: 0075 - Das tödliche Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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jederzeit durchs Feuer gegangen, denn sie wußten, daß er dasselbe auch für sie tun würde.
    Die jammernde Polizeisirene tötete Vicker den Nerv. Er hätte sie gern abgestellt, aber das ging nicht. Sie waren im Einsatz, und sie wären nicht schnell genug weitergekommen, wenn sie auf das Geheule verzichtet hätten.
    Sergeant Bunckers lenkte den Chevy vom Northern-Boulevard in die Junction-Avenue.
    Zwei Blocks weiter entdeckten die beiden Polizisten die zuckenden Rotlichter der Patrolcars. Jetzt stellte der Captain das Gejammer ab. Aufatmend lehnte er sich zurück. Ein Haufen Neugieriger erschwerte die Durchfahrt.
    Vicker kurbelte das Fenster nach unten und schrie: »Geht nach Hause Leute. Hier gibt es nichts zu sehen! Machen Sie, daß Sie weiterkommen! Behindern Sie uns nicht bei der Arbeit!«
    Kaum einer reagierte darauf.
    Vicker nickte mit grimmiger Miene. »Alles Idioten. Sind ganz geil darauf, mal ein bißchen Blut zu sehen. Das macht so schön kribbelig und gibt 'ne prima Gänsehaut. Verdammt!«
    Morton Bunckers tippte leicht auf die Bremse. Der Dienstwagen rollte aus. Ted Vicker sprang aus dem Fahrzeug und bahnte sich mit rücksichtslosen Stößen seinen Weg durch die schaulustige Menge.
    »Hallo Captain«, sagte ein uniformierter Cop.
    Vicker nickte mit ernster Miene. »Officer.«
    Standscheinwerfer machten die Sackgasse taghell.
    »Wo ist die Leiche?« fragte Ted Vicker.
    »Dort hinten«, sagte der Cop. »Sieht verdammt nicht schön aus.«
    »Hören Sie zu, Sie sind mir dafür verantwortlich, daß diese Gaffer da wegkommen, haben Sie verstanden? Ich kann keine Zuschauer gebrauchen. Schicken Sie diese sensationslüsternen Hyänen nach Hause. Es ist mir gleich, wie Sie das fertigbringen. Ich will hier in zehn Minuten kein Gesicht mehr sehen, das am Tatort nichts zu suchen hat, ist das klar?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Dann machen Sie sich daran, das Wunder zu vollbringen.«
    Der Cop nickte und marschierte los.
    Sergeant Bunckers tauchte neben dem Captain auf. Etwa zwanzig Polizisten arbeiteten in der schmalen Sackgasse. Nur die Hälfte davon trug Uniform.
    »Hast du mal eine Zigarette für mich?« fragte Vicker seinen Assistenten. Er fragte das immer in solchen Situationen, denn eigentlich war er Nichtraucher. Nur wenn er ahnte, daß ihm irgend etwas gleich den Magen umdrehen würde, erbat er sich von seinem Sergeant zuvor eine Zigarette, um der aufkeimenden Übelkeit rechtzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen.
    Bunckers klopfte zwei Stäbchen aus der Packung. Er gab zuerst dem Captain Feuer, dann brannte er sein Stäbchen an. Sie gingen dorthin, wo die Leiche lag.
    Der Polizeiarzt untersuchte sie gerade. Als er damit fertig war, erhob er sich. Er reichte dem großen Captain bis ans Kinn, trug eine randlose Brille und hatte auffallend melancholische Augen.
    »Na, Doc?« sagte Vicker.
    »Abscheulich«, sagte der Polizeiarzt und schüttelte angewidert den Kopf. »Sie war nicht älter als zwanzig. Ein blutjunges Mädchen. Vielleicht war sie mal hübsch. Jetzt kann man das nicht mehr feststellen.«
    »Was für ein Mädchen war sie?« fragte der Captain.
    »Eine von diesen… Na, Sie wissen schon. Ein leichtes Mädchen war sie«, sagte der Arzt.
    Vicker warf einen kurzen Blick auf die Tote. Der Doc übertrieb nicht. Schnell nahm der Captain einen tiefen Zug von der Zigarette. Er wandte sich um, um die Leiche nicht mehr zu sehen.
    »Womit kann man solche Verletzungen verursachen?« fragte der Captain mit brüchiger Stimme.
    »Der Killer hat fürchterlich gewütet«, sagte der Arzt.
    »Das habe ich gesehen. Ich will wissen, womit? Mit einem Messer?«
    Der Doktor schüttelte den Kopf. »Nein, Ted. Mit einem Messer schafft man so etwas nicht.«
    »Wie ist es dann passiert?«
    »Ich habe mal einen Mann gesehen, den ein Tiger angefallen hatte«, sagte der Polizeiarzt gepreßt. »Der hat genauso ausgesehen wie dieses Mädchen.«
    »Wann kriege ich den Obduktionsbefund?«
    »Morgen, im Laufe des Vormittags.«
    »Okay«, sagte Vickers, und der Arzt faßte sich grüßend an die Hutkrempe, ehe er ging.
    Verdrossen schleuderte der Captain die Zigarette auf den Boden und trat mit dem Absatz darauf. »Verflucht, Morton, mir ist, als hätte mir jemand ein Würgeeisen um den Hals gelegt und würde jetzt sadistisch langsam an der Schraube drehen.«
    »Ein ähnliches Gefühl ruft der Anblick dieser Toten auch bei mir hervor, Ted«, sagte der Sergeant heiser.
    »Das ist nun schon das dritte Mädchen, das uns irgendein wahnsinniger

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