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0075 - Das tödliche Tagebuch

0075 - Das tödliche Tagebuch

Titel: 0075 - Das tödliche Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ereiferte sich Bill Fleming weiter, »und ich möchte Ted Vicker ersparen, daß ihn dieser schreckliche Unhold vor aller Welt zum Gespött macht. Ted ist ein feiner Kerl. Ein tüchtiger Polizist. Er hat es sich nicht verdient, lächerlich gemacht zu werden.«
    Professor Zamorra verschränkte die Arme vor die Brust. »Ich frage mich, wozu du diese Volksrede hältst, Bill.«
    Fleming fuhr sich mit einer nervösen Handbewegung durchs Haar. »Mein Gott, hast du immer noch nicht begriffen, Zamorra? Du mußt Ted Vicker helfen. Wenn dieser Mädchenkiller tatsächlich ein Dämon ist, dann ist das kein Fall für die Polizei, sondern ein Fall für dich!«
    »Es ist noch mit nichts erwiesen, daß hier ein Dämon am Werk ist«, sagte Zamorra ernst.
    »Du findest es heraus, wenn du willst.«
    »Wer weiß, ob sich Ted Vicker von mir helfen lassen will«, sagte Zamorra.
    »Er wäre verrückt, in seiner Situation eine hilfreiche Hand zurückzuweisen«, stieß Fleming aufgeregt hervor. »Und Ted ist nicht verrückt, das weiß ich. Ginge die Sache von deiner Seite aus klar?«
    »Natürlich«, sagte Zamorra, ohne lange zu überlegen. Hier ging es darum, einen weiteren bestialischen Mädchenmord zu verhindern, und wenn er in der Lage war, zu helfen, dann wollte er sich auf gar keinen Fall davor drücken.
    Bill stieß hörbar die Luft aus. Er lächelte zufrieden. »Gut«, sagte er eifrig. »Dann bringe ich dich mit Ted Vicker so bald wie möglich zusammen.«
    ***
    Tagebucheintragung vom 4. Dezember.
    Die Tabletten helfen mir nicht. Ich kann tun, was ich will. Das Fieber bleibt konstant. Es ist nicht viel. 37,5 Grad. Aber es ist doch Fieber.
    Ich fange an, meinen Zustand sonderbar beängstigend zu finden. Am Tag geht es mit mir noch einigermaßen. Aber je näher der Abend kommt, um so quälender befällt mich eine unbegreifliche Unrast. Die Nacht ist für mich angefüllt mit einer übermächtigen Drohung. Ich bete zu Gott, daß er es niemals wieder dunkel werden läßt, aber Gott hat keine Ohren mehr für mich. Er scheint sich von mir abgewandt zu haben. Ich existiere nicht mehr für ihn. Ich komme mir schrecklich verlassen vor. Einsamkeit begleitete mich durch Tag und Nacht. Die innere Leere ist aber noch viel schlimmer.
    Sobald es Abend wird, schalte ich alle Lichter ein. Die Dunkelheit ist meine größte Feindin. Sie foltert mich seelisch. Und ich kann mich nicht dagegen wehren.
    Schweiß steht mir ständig auf der Stirn. Ich fühle mich schwach, und doch wage ich es nicht, zu Bett zu gehen, deshalb wandere ich rastlos hin und her. Ich laufe durch die ganze Wohnung, sehe furchtsam hinter die Schränke, schaue hinter die Übergardinen, habe Angst.
    Angst.
    Leide ich an Verfolgungswahn? Sind das die Symptome? Was ich auch unternehme, ich kann mich von dieser undefinierbaren Angst nicht befreien. Sie klammert sich an mich. Ich trage sie in meiner Wohnung herum. Sie scheint sich von meinem Blut zu ernähren, wächst und gedeiht so prächtig wie ein widerwärtiger Parasit.
    Eines Tages wird sie mich erdrücken.
    Ich fühle, daß dieser Tag nicht mehr fern ist.
    ***
    Sie saßen zu dritt an einem Tisch für vier Personen. Die Cafeteria war zum Bersten voll. Mindestens zehnmal wollte man sich schon den leeren Hocker holen und ebensooft hatte Bill Fleming gesagt: »Tut mir leid. Der Hocker ist besetzt.«
    »Scheint nicht viel von Pünktlichkeit zu halten, dein Freund«, sagte Nicole Duval. Sie tat Zucker in ihren Kaffee und rührte langsam um.
    »Wenn einer bis an die Ohren in Arbeit steckt, dann dauert das eben eine Weile, bis er sich daraus freigewurstelt hat«, verteidigte Fleming den Captain. Plötzlich richtete er sich auf. »Da kommt er«, sagte er hastig und erhob sich.
    Nicole schaute sich interessiert um. Auch Zamorra musterte den Näherkommenden. Ted Vicker sah krank aus. Das kam von seinen zahlreichen Sorgen. Vor einer halben Stunde erst hatte ihn der District-Attorney ziemlich unfein heruntergeputzt. Und wie immer, wenn sich Vicker ungerecht behandelt vorkam, war der Captain auch diesmal seinem unmittelbaren Vorgesetzten nichts schuldig geblieben. Die beiden Männer waren ziemlich hart aneinander gekracht. Es fielen einige böse Worte, aber Ted Vicker dachte nicht im Traum daran, auch nur eine Silbe davon zurückzunehmen.
    »Hallo, Ted«, sagte Bill mit einem freundlichen Lächeln. Er schlug dem Captain auf die Schulter. »Du siehst miserabel aus.«
    »Und genauso fühle ich mich!« knurrte Vicker.
    »Ich möchte dich mit meinem

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