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0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich und schaute den dunkelhäutigen Polizisten gespannt an.
    Er schüttelte den Kopf. »Sorry, aber das kann ich nicht.«
    »Wieso. Miß Laurie…«
    Er hob die Hand. »Miß Laurie Ball wird mich falsch verstanden haben, Sir. Ich weiß nichts, sondern habe nur Bruchstücke gehört. Mein Vater weiß mehr.«
    »Können wir mit ihm sprechen?«
    Ray Onedin nickte bedächtig. »Ich glaube, das ist möglich.«
    »Wo finden wir Ihren Vater?«
    Der Polizist deutete auf eine hellgrün lackierte Holztür. »Dahinter liegt das Schlafzimmer. Leider ist mein Vater ans Bett gefesselt. Aber ich habe ihm bereits gesagt, daß Sie kommen, und er wird sich Ihre Fragen anhören.«
    »Das ist sehr freundlich.« Ray Onedin stand auf.
    Seine Frau schritt zur Tür, öffnete sie einen Spalt und warf einen Blick in das Zimmer. Sich zu uns umdrehend sagte sie: »Er ist wach. Sie können hineingehen.«
    Sarah Onedin gab die Tür frei.
    Auf Zehenspitzen betraten wir das Zimmer. Ray Onedin ging an der Spitze, ich folgte, dahinter kam Laurie, und Suko machte den Schluß. Sarah schloß die Tür. Sie selbst kam nicht mit hinein.
    Der Raum war abgedunkelt. Der Vorhang vor dem Fenster ließ kaum Licht durch. Ich erkannte drei Betten, die nebeneinanderstanden. Dazu noch der alte Kleiderschrank, und das Zimmer war ausgefüllt.
    Onedins Vater lag in dem vom Fenster aus am weitesten entfernten Bett. Daneben stand noch eine Konsole und auf ihr ein Glas mit frischem Wasser.
    Ray trat an das Bett heran und beugte sich zu seinem Vater herunter. »Die Gentlemen sind da«, sagte er flüsternd.
    »Danke, mein Sohn.«
    Ray Onedin trat zurück und gab mir so den Blick auf das Bett frei. Von dem alten Onedin sah ich nur den Kopf. Der Mann hatte ebenso krauses Haar wie sein Sohn, nur war es im Laufe der Zeit weiß geworden und umgab nur noch als Kranz einen sonst kahlen Schädel. Das Gesicht zeigte zahlreiche Falten und Furchen, Andenken eines harten, arbeitsreichen Lebens. Ein interessantes Gesicht, wie ich fand.
    Hier lag ein wirklicher Mensch. Ein Mensch mit hellwachen, klaren Augen. Mir war dieser alte Herr sofort sympathisch.
    »Wer von Ihnen ist Mr. Sinclair?« fragte er mit leiser Stimme.
    Ich hob die Hand.
    »Bitte treten Sie etwas vor. Kommen Sie ruhig an mein Bett. Ich möchte Sie sehen. Mein Sohn hat mir berichtet, daß Sie extra aus London gekommen sind. Sie müssen ein besonderer Mann sein.«
    Ich folgte seiner Bitte und blieb neben ihm stehen. Den Kopf hielt ich gesenkt, und unsere Blicke trafen sich.
    Wir schauten uns an. Stumm, ohne ein Wort zu sagen.
    Nach einer Weile meinte der Alte: »Ich bin Henry Onedin, und ich weiß, daß ich in letzter Zeit alt und gebrechlich geworden bin. Jüngere müssen kommen. Männer wie Sie, Mr. Sinclair. Ich bin stolz darauf, daß mein Sohn bei der Polizei ist, aber er allein ist zu schwach, es zu schaffen. Ich sehe es Ihnen an, Mr. Sinclair, daß Sie es können. Ja, Sie werden es schaffen, denn Sie haben gute Augen, die hat heutzutage nicht jeder Mensch. Reichen Sie mir bitte das Glas Wasser.«
    Ich tat es.
    Er nahm einen Schluck und sagte: »Damit Sie besser verstehen lernen, will ich Ihnen eine Geschichte erzählen. Und auch Ihre Freunde sollen jetzt sehr gut zuhören, denn es ist eine böse Geschichte, eine Legende, die sich jedoch erfüllen wird. Heute, morgen oder übermorgen, wer kann das sagen? Aber sie wird sich erfüllen. Die Zeichen stehen bereits auf Sturm. Um Ihnen alles begreiflich zu machen, muß ich in der Vergangenheit beginnen. Schuld an allem ist Sinistro, der Dämon ohne Kopf oder einfach nur der Kopflose genannt. Er lebte auf den Westindischen Inseln, wo auch unsere Vorfahren zu Hause waren. Sinistro beschäftigte sich mit Schwarzer Magie, er war ein Priester und hatte auch die dunkle Voodoo-Weihe erfahren. Er wollte die Toten aus den Gräbern holen, doch die Menschen auf der Insel bekamen plötzlich Angst. Sie merkten, daß sie ihm zuviel Macht gegeben hatten und fragten einen alten Priester um Rat. Der gab ihnen auch eine Antwort, die folgendermaßen lautete. Wenn ihr Sinistro besiegen wollt, dann müßt ihr ihm den Kopf abschlagen. Die Menschen waren entsetzt, sie erkundigten sich nach einer anderen Lösung, doch die gab es nicht. Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als der Aufforderung nachzukommen. In einer dunklen Nacht schlichen sie zu der Hütte des Schwarzen Priesters, die sich dicht am. Friedhof befand, holten Sinistro hervor und köpften ihn. Den Kopf aber, den ließen sie

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