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0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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funkelten zahlreiche Sterne. Ein warmer Tag war zu Ende gegangen, normalerweise hätten die Gefühle der Menschen in dieser Nacht überschwappen müssen, wie es sonst nach heißen Augusttagen war. Aber hier tat sich nichts.
    Da stimmte etwas nicht.
    Und das sagte Laurie ihrem Begleiter auch.
    Der Corporal schloß die Beifahrertür auf und hob die Schultern. »Ja, es ist seltsam«, gab er zu.
    Er stieg an der anderen Seite zu.
    Laurie steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an. Ihr Blick fiel auf das Funkgerät des Wagens. »Alles tot«, sagte sie. »Schlafen in New York die Gangster?«
    »Seien Sie froh.« Der Corporal ließ den Motor an. Der Auspuff knatterte, das Geräusch brach sich an den kahlen Hausfassaden. Dann fuhr der Wagen ab.
    Schweigend saß Laurie auf dem Beifahrersitz. Sie schaute dem Rauch nach, der von der Lüftung zerteilt wurde.
    »Wo wohnen Sie?« fragte der Corporal nach einer Weile.
    Laurie Ball gab ihre Adresse an.
    »Das ist unten in Manhattan«, meinte der Farbige.
    »Ja.«
    Onedin fuhr langsam. Vor einer Kreuzung stoppte er. Ein Ampelmast hing schief. Er stand über der Fahrbahn wie das Oberteil eines Galgens.
    Sie fuhren weiter in Richtung Süden.
    Nach einer Weile fragte die Reporterin. »Glauben Sie mir denn, Mister?«
    Der Corporal verzog das Gesicht. »Es spielt doch keine Rolle, was ich glaube oder nicht.«
    »Für mich schon.«
    »Haben Sie mal eine Zigarette?«
    »Sicher.« Er bekam das Stäbchen.
    Onedin ließ die qualmende Zigarette zwischen den Lippen, während er lenkte. »Ja, ich glaube Ihnen.«
    »Und warum?«
    »Etwas ist geschehen, was wir alle nicht begreifen können«, sagte er. »Diese Nacht ist anders als die anderen. Keine Unruhen, keine Verbrechen, keine Schlägereien alles ist wie tot. Oder ruhig. Aber zu ruhig. Denn im Hintergrund lauert die Gefahr. Ich weiß nicht, welche, aber diese Nacht kann der Beginn der Todeszeit sein, von der oft gesprochen wurde.«
    »Wer sprach davon?«
    »Mein Vater, Lady. Er war ein einfacher Mensch. Wir kommen aus dem Süden, aus Louisiana, und der Vater meines Vaters hat noch als Sklave auf den Plantagen gearbeitet. Baumwolle. Eine elende Schufterei, aber die alten Geschichten und Sagen sind nicht vergessen worden. Die Leute haben sie sich untereinander weitererzählt. Die Todeszeit wird dann kommen, so heißt es, wenn niemand damit rechnet. Wenn die Menschen nicht mehr menschlich sind und nur noch an ihren eigenen Vorteil denken. Überlegen Sie, Lady, ist dieser Zeitpunkt nicht erreicht? Denken die Menschen noch an den anderen, an den Nachbarn, an den Freund? Lebt denn nicht jeder für sich?«
    »Das stimmt nur…«
    Die Reporterin sprach nicht mehr weiter. Sie befanden sich in Höhe der 149sten Straße.
    Und plötzlich ging der Trubel los.
    Von einem Augenblick an war alles anders. Hinter der nächsten Kreuzung flimmerten Lichter, waren Menschen auf der Straße, spien die obskuren Bars ihre Leuchtreklamen aus.
    Sie befanden sich im Puertoricaner-Viertel und hatten die Bronx hinter sich gelassen.
    Laurie kam es vor, als wären sie in einer anderen Welt.
    »Verstehen Sie das?« fragte sie den Corporal.
    »Nein. Aber die Todeszeit fängt klein an.«
    »Können Sie mir nicht mehr darüber erzählen?«
    Onedin schüttelte den Kopf. »Haben Sie sonst noch einen Wunsch?« fragte er.
    »Ja, fahren Sie mich bitte auf dem allerschnellsten Weg nach Hause. Ich kann nicht mehr.«
    »Ist okay, Lady.« Er warf der Reporterin einen schnellen Blick zu. »Soll ich die Sirene anstellen?«
    »Nein, außerdem dürfen Sie das nicht.«
    »Sie kennen sich gut aus.«
    »Zwangsläufig.«
    »Dann haben Sie schon öfter mit der Polizei zu tun gehabt?«
    »Nicht mit Ihren Horror-Kollegen.«
    »Vergessen Sie die«, sagte Ray Onedin. »Sie existieren nicht. Sie haben geträumt.«
    »Nein, ich habe nicht geträumt. Und es ist noch gar nicht so lange her, da hat es hier in Manhattan Vampire gegeben. Da ist sogar ein Hochhaus verschwunden, wenn Sie sich vielleicht an den Fall erinnern.« [2]
    »Nein, da hatte ich wohl Urlaub. Aber wenn Sie es sagen, Lady.«
    »Warum nennen Sie mich immer Lady.«
    Onedin lächelte und zeigte wieder seine weißen Zähne. »Lady sage ich zu jeder schönen Frau.«
    »Danke für das Kompliment.«
    »Bitte sehr. Wir sind übrigens da.« Ray Onedin stoppte den Wagen vor Lauries Haus.
    Sie stieg aus, ging um das Fahrzeug herum und trat an die Fahrerseite. »Ich danke Ihnen, Corporal.«
    Onedin winkte ab. »Danken Sie

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