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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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waren ziemlich niedergeschlagen, als wir uns am Montag früh zur Dienstbesprechung trafen. Es wurde die übliche Dienstplansitzung, nach deren Ende wir unser Office aufsuchten.
    »Weißt du, wie wir weiterkommen können?«, fragte Phil missmutig.
    »No. Du?«
    »Ich auch nicht. Dieser Fall wird nie gelöst.«
    Wir brüteten vor uns hin. Plötzlich schrillte das Telefon. Ich nahm ab und meldete mich. Der Aufseher unseres Zellentraktes im Keller teilte uns mit, dass Bergers seit gestern dringend nach uns gefragt hätte. Da gestern aber Sonntag war, hatte man uns natürlich nicht erreicht, denn wir hatten ein freies Wochenende gehabt.
    »Schicken Sie ihn herauf«, sagte ich.
    »Was war los?«, wollte Phil wissen.
    Ich erzählte es ihm. Er sprang auf wie elektrisiert.
    »Meinst du, dass er anfängt auszupacken?«
    Ich zuckte die Schulter.
    »Es wäre möglich. Bis jetzt hat man ihm keinen Anwalt geschickt. Jetzt wird er natürlich nervös und denkt wahrscheinlich, dass ihn sein Auftraggeber im Stich lässt. Hoffentlich wirkt sich das auf seine Beredsamkeit aus.«
    Es wirkte sich aus. Bergers erklärte mit wenigen Worten, dass er das Kokain und den Auftrag, Coagan zu erschießen, von einem Mann namens Robby Anderson erhalten hätte.
    »Wo wohnt dieser Anderson?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung«, sagte Bergers. »Ich weiß nur, wo er arbeitet.«
    »Und wo ist das?«
    »Er ist Kellner in Karpers Inn in der 98. Straße.«
    Wir sahen uns an. Das war tatsächlich eine Überraschung. So oft waren wir nun in dieser Kneipe gewesen, seit sich der ganze Fall entwickelt hatte. Und niemals hatten wir eine Ahnung davon gehabt, dass einer der Kellner der geheime Drahtzieher war.
    Wir nahmen rasch ein kleines Protokoll auf, das für diesen Anderson sehr belastend war. Dann schickten wir Bergers zurück in seine Zelle, schnallten unsere Schulterhalfter um und verließen das Districtgebäude, um uns Robby Anderson zu kaufen.
    In Karpers Inn hatten sie gerade die Türen aufgeschlossen. Wir gingen hinein und stellten uns an die Theke. Ich gab mich für einen Buchmacher aus und sagte, ich hätte gern mal den Kellner Anderson gesprochen.
    Der Wirt sagte, das wäre unmöglich, weil Anderson sechs Tage Urlaub hätte. Ich wollte wissen, seit wann. Er sagte uns, dass es seit dem Abend wäre, wo draußen in der 98. Straße dieser Coagan umgebracht wurde.
    »Wann soll sich Anderson wieder zum Dienst einfinden?«
    »Heute ist sein letzter Urlaubstag. Morgen früh um neun müsste er wieder hier sein.«
    »Okay. Danke.«
    Wir gingen hinaus. Mit meinem Jaguar fuhren wir zurück ins Districtgebäude. Dort ließen wir uns vom Bereitschaftsdienst einen Mann zuweisen. Den steckten wir in die Uniform der American Express Company und drückten ihm einen leeren Telegrammumschlag in die Hand.
    Damit fuhr er auf einem schweren Motorrad zu Andersons Wohnung, die wir uns von Karper, dem Kneipenwirt, hatten nennen lassen, und fragte beim Portier nach Anderson, während wir draußen warteten. Nach kurzer Zeit kam er heraus und raunte uns im Vorübergehen zu: »Zwecklos. Anderson ist verreist. Beim Portier hat er die Nachricht hinterlassen, dass er erst morgen früh wieder zurückkommen wird.«
    »Okay.«
    Wir konnten nichts anderes tun, als auf den nächsten Morgen zu warten. Um sicherzugehen, postierten wir drei Mann vor die Türen von Karpers Inn. Sollte Anderson direkt vom Bahnhof zu seiner Arbeitsstätte gehen, würde er dort gleich in Empfang genommen werden.
    Wir selbst postierten uns vor seinem Haus.
    Wir standen seit morgens sechs Uhr, weil wir ja keine Ahnung hatten, wann er eintreffen würde. Bis kurz nach acht mussten wir warten. Dann kam ein Taxi heran, hielt, ein Mann stieg aus und ließ sich drei schwere Koffer ausladen.
    Er sah nicht wie ein Kellner aus, was seine Kleidung betraf. Eher wirkte er wie ein Lebemann, der das Geld hat, sich stets die teuersten und modischsten Kleidungsstücke zu kaufen.
    Als das Taxi abgefahren war und sich der Mann gerade zu seinen Koffern bücken wollte, traten wir aus der Toreinfahrt auf ihn zu.
    »Mister Anderson?«, fragte ich.
    Er sah uns erstaunt an.
    »Ja? Bitte?«
    »Sie sind verhaftet«, sagte ich. »Hier ist der Haftbefehl.«
    Ich hielt ihm das Dokument hin, das wir uns gestern schon vom Untersuchungsrichter besorgt hatten. Er setzte seine Koffer wieder ab und beugte sich vor, in der Absicht den Haftbefehl in Augenschein zu nehmen.
    So sollte es aussehen. Ich fiel tatsächlich darauf herein.
    Plötzlich spürte

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