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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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vorhatte, und ich biss mir die Unterlippe blutig, aber ich schaffte es nicht, auf die Beine zu kommen.
    Als ich mich auf die Unterarme gestützt hatte, holte Hayling ein zweites Mal aus. Ich empfing den zweiten Schlag, ohne einen Ton zu sagen. Ich hätte auch nichts mehr sagen können, denn vor meinen Augen war alles rot, und ich fühlte nur einen Abgrund von Schmerzen. Es war, als ob ich selbst nichts anderes als ein rot glühender Schmerz sei, der alles in mir gefangen nahm.
    Als sich der rote Vorhang vor meinen Augen lichtete, sah ich sehr schwankend und undeutlich Phil auf der Schwelle zum Wohnzimmer stehen.
    »Je…«, rief er.
    Da schlug von der Seite her das fürchterliche Marterwerkzeug auf ihn hernieder. Er kippte augenblicklich in die Knie. Seine rechte Hand fuhr in unbeschreiblicher Anstrengung, die man seinem verzerrten Gesicht ansah, langsam an der Jacke hoch, um zur Pistole zu gelangen.
    Noch bevor seine Fingerspitzen auf halber Höhe waren, schmetterte ihn ein nächster Schlag völlig zu Boden.
    Hayling achtete zum Glück nicht auf mich.
    Ich stemmte mich hoch. Es ging auf einmal schneller, als ich es zu hoffen gewagt hatte. Während ich hochkam, holte Hayling bereits zum dritten Mal aus. Er wandte mir den Rücken zu und konnte es nur auf den völlig wehrlosen Phil abgesehen haben. Traf eine der Eisenkugeln Phils Kopf - dann war es vorbei.
    Ich dachte nicht an meine Pistole. Ich sah vor meinen Augen nur die Wand mit den mittelalterlichen Folterwerkzeugen. Mit einem Griff riss ich eine zweite Kugelpeitsche herab.
    Hayling hatte ausgeholt.
    »Hayling!!!«, brüllte ich.
    Ich sah rot. Mit mittelalterlichen Folterinstrumenten einen wehrlosen Menschen buchstäblich totschlagen -das ging mir über die Stelle, wo ich noch mit Verstand arbeiten kann.
    Er warf sich herum.
    »Cotton! Du Hund!«, schrie er mit blutunterlaufenen Augen. »Ich schlage euch alle tot! Alle!«
    Er warf seine Kette nach hinten, um gegen mich ausholen zu können. Ich spannte alle Muskeln. Als er den Arm hob, ließ ich meine Kette mit den stachelbewehrten Kugeln vorschnellen, während ich selbst zurücksprang.
    Er wurde voll über Schulter und Brust getroffen. Plump klatschend schlugen seine Kugeln knapp vor mir in den Teppich.
    Mit einem tierischen Gebrüll ging er zu Boden.
    Ich schwankte mit unsicheren Knien zu Phil. Noch bevor ich ihn erreicht hatte, regte er sich, schüttelte stöhnend den Kopf und stemmte sich hoch.
    »Jerry!«, schrie er plötzlich und deutete hinter mich.
    Ich warf mich herum.
    Vera Hayling hatte ein Glas und eine kleine Ampulle in der Hand. Irgendetwas träufelte ins Glas.
    »Nein!«, rief ich und lief zu ihr.
    Sie hatte das Glas schon am Mund und stürzte den Inhalt hinunter. Ich schlug ihr das Glas weg. Ein Drittel seines Inhalts platschte auf den Boden.
    Trotzdem war es zu spät. Es dauerte keine halbe Minute, da wand sie sich bereits in wilden Krämpfen. Der Geruch bitterer Mandeln schwebte in der Luft. Blausäure. Tötet innerhalb von höchstens zwei Minuten.
    Es dauerte nicht einmal so lange.
    Wir ließen uns flach auf den Teppich fallen und atmeten keuchend. Blut lief uns aus mehreren Wunden. Im Gehirn stachen feine Schmerzen.
    Nach einiger Zeit raffte ich mich auf und rief das FBI an. Hayling wimmerte vor sich hin. Wir kümmerten uns nicht mehr um ihn, nachdem wir uns davon überzeugt hatten, dass er nicht lebensgefährlich verletzt sein konnte.
    ***
    Wir hatten mit unseren Vernehmungsbeamten noch viele Tage zu tun, um alle weiteren Verbindungen zu finden. Im Ganzen hatten rund achtzig Leute über zahlreiche Unterverteiler Kokain aus der Fabrik Vera Haylings gekauft. Die Süchtigen kamen in eine Entziehungsanstalt.
    Die Gangster bekamen ihre Strafe. Allen voran Roger Hayling. Ihm blieb der elektrische Stuhl.
    ENDE

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