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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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Lesly Zero und der geachteten Vera Leaven, wie sie heute noch im Telefonbuch steht, weil die Firma nun einmal unter dem Namen ihres ersten Mannes eingeführt ist.«
    Ich machte wieder eine Pause. Vera Leaven - oder Vera Hayling, wie sie richtiger hätte heißen müssen - sah mit weit aufgerissenen Augen vor sich hin.
    »Lesly ist tot?«, murmelte sie tonlos.
    »Allerdings«, nickte ich. »Und es gab einen einzigen Mann, der die ganzen Beziehungen der Rauschgifthändler übersehen konnte: Roger Hayling. Ihm allein deutete ich an, dass wir von Anderson die Adresse einer Frau bekommen hätten, von der Anderson das Kokain bekam. Nur Hayling konnte wissen, dass diese Frau seine Schwägerin sein musste. Wenn wir sie verhafteten, dann waren auch Sie geliefert und damit seine Haupteinnahmequelle. Denn ich gehe doch wohl nicht fehl in der Annahme, dass einen Großteil der Einnahmen aus dem Kokainverkauf Ihr Mann eingesteckt hat, nicht wahr, Mrs. Hayling? Nun, er brachte dafür Ihre Schwester in letzter Minute um, bevor wir sie verhaften konnten.«
    Vera Hayling war blass wie der leibhaftige Tod. Sie stand langsam auf und ging zu einer Hausbar. Mit sehr unnatürlichen Bewegungen mischte sie sich irgendein Getränk.
    Roger Hayling sprang auf. Seine Augen glühten vor Hass.
    »So«, krächzte er mit rauer Stimme, »Sie wollen mich fertigmachen, G-man? Wissen Sie, dass ich schon in vierzehn Tagen genug Geld zusammengehabt hätte, um mir die besten Solisten der USA für eine eigene Band zusammenzuholen? Wissen Sie, dass ich in vierzehn Tagen die beispielloseste Karriere gemacht hätte?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich weiß nur, dass wir noch einige Wochen zu tun haben werden, um alle die Leute ausfindig zu machen, die über die ganze Liste Ihrer Verteiler und Unterverteiler mit Kokain beliefert wurden. Ich weiß aber nicht, wie viel Menschen Sie gesundheitlich bis in alle Ewigkeit zum Wrack gemacht haben. Ich weiß nicht einmal, ob schon die üblichen Selbstmorde zu verzeichnen waren. Ich weiß auch nicht, wie viel normale Menschen Sie durch die Rauschgiftsucht, die Sie ausnutzten, an den Rand des Ruins gebracht haben!«
    Ich stand auf.
    »Aber ich weiß«, fuhr ich hart fort, »dass Sie an alledem schuld sind! Im Namen des Gesetzes erkläre ich Sie für verhaftet. Der Haftbefehl wird Ihnen entsprechend den Vorschriften unserer Verfassung innerhalb von vierundzwan…«
    Ich kam nicht weiter. Blitzschnell hatte sich Hayling herumgeworfen und eines dieser mittelalterlichen Folterinstrumente von der Wand gerissen. Es war ein kurzer Holzgriff, an dem eine zwei Yards lange Kette hing. Hinter jedem fünften oder sechsten Glied der Kette kam eine eiserne Kugel von der Größe einer geballten Faust. Und an jeder dieser Kugeln ragten fingerlange spitze Eisenstacheln heraus.
    Ich sah das Mordwerkzeug auf mich zuschnellen und wollte zur Seite springen. Ich schaffte es nicht ganz. Statt über den Schädel dröhnten mir die stachelbewehrten schweren Kugeln auf die linke Schulter, die Brust und schräg über den rechten Unterarm.
    Ich hatte das Gefühl, als hätte ich sämtliche Knochen auf einmal gebrochen. Eine glühende Schmerzwelle tobte durch meinen Körper und nahm mir jede Fähigkeit zu einem klaren Gedanken.
    Der Boden kam auf mich zu. Mit einem harten Schlag kippte ich auf den Teppich. Mein Magen wollte sich umdrehen, Schulter, Brust und Arm schmerzten zum Wahnsinnigwerden, und in meinem Kopf rauschte es wie ein Wasserfall.
    Wie durch einen Schleier sah ich, dass Hayling die Kette hinter sich zog und von Neuem ausholen wollte. Er würde mich totschlagen.
    Aber ich konnte mich einfach nicht rühren. Es war, als seien alle meine Glieder aus Blei und meine Muskeln aus bewegungslosem Gummi.
    Plötzlich klingelte es.
    Er hielt wie erstarrt inne. Einen Augenblick lang sah er sich verzweifelt um, dann herrschte er seine Frau an: »Los, frag, wer da ist!«
    Wortlos ging sie zu einem Mikrofon, das in der Ecke des Zimmers hing. Sie drückte eine Taste und sagte: »Hallo! Wer ist da, bitte?«
    Ich hörte Phils vertraute Stimme: »Hier spricht Phil Decker, Special Agent des FBI. Ich muss mit Mrs. Leaven sprechen.«
    Vera Leaven alias Hayling drehte sich halb um und sah ratlos zu Roger Hayling.
    »Du wirst ihn hereinlassen«, zischte er. »öffne die Haustür und komm sofort bis hier zur Wohnzimmertür zurück. Sobald er an der Haustür ist, rufst du ihm von hier aus zu, dass er hereinkommen möchte.«
    Ich hörte alles, verstand, was er mit Phil

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