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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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Wählscheibe.
    M-A-N-3-4-8-2-9-4.
    Das Summen im Hörer kam rhythmisch. Es dauerte eine ganze Weile, bis jemand den Hörer abnahm und mit verschlafener Stimme sagte: »Sam Bergers. Was ist los, zum Teufel?«
    Ich schwieg. Er fragte noch einmal, was los sei. Ich schwieg, wartete einen Augenblick und legte dann den Hörer auf.
    Phil sah mich neugierig an. Ich zuckte die Achseln.
    »Abwarten. Vielleicht kommt er wirklich. Wir werden es ja sehen.«
    Phil nickte. Dann zogen wir beide unserer Pistolen, postierten uns entsprechend unserem Vorhaben und warteten.
    Es dauerte genau vierzehn Minuten, dann kam er. Wir hörten seine Schritte draußen im Korridor.
    Er kam völlig ahnungslos herein und starrte so verdattert in die Mündung meiner Pistole, dass ich unwillkürlich grinsen musste.
    Als er sich trotzdem noch umdrehen und eine rasche Flucht versuchen wollte, knallte Phil hinter seinem Rücken die Tür zu, lehnte sich dagegen und ließ seine Pistole um den ausgestreckten Zeigefinger kreisen.
    »Vorbei, Mister Sam Bergers oder wie Sie sonst heißen mögen«, sagte ich und stand auf. »Das Spiel ist endgültig vorbei.«
    Er war an die vierzig Jahre alt und hatte das aalglatte Benehmen eines Berufsganoven. Er war kein bulliger Gangster von der brutalen Sorte. Dafür verdiente er bereits zu gut. Die dreckige Arbeit durften andere für ihn tun, die er dafür mit ein paar lumpigen Dollars bezahlte. Er kassierte natürlich den Löwenanteil und führte dafür ein bequemes Leben.
    Seine flinken Äuglein wanderten hin und her.
    »Geben Sie sich keine Mühe«, sagte ich. »Sie finden hier weder eine neue Fluchtmöglichkeit noch etwa Ihre drei Untergebenen, wenn Sie auf die vielleicht hoffen. Die werden Sie überhaupt nicht Wiedersehen, wenigstens zwei von Ihnen.«
    Er wurde auf einmal klein. Mit einem zierlichen Seidentuch tupfte er sich den Angstschweiß von der Stirn.
    »Diese Schweine«, schimpfte er. »Sie haben mich verpfiffen, nicht wahr? Ihr habt Ihnen eine mildere Strafe oder so etwas zugesagt, und da haben mich diese verdammten Schweine glatt verpfiffen, was? Oh diese ver…«
    »Halt die Luft an!«, sagte ich hart. »Ich bin zwar genau wie du der Meinung, dass es nicht gerade edle Menschen waren, aber wenn sie das sind, wofür du sie einmal zu halten schienst, dann hättest du dich nicht mit ihnen einlassen sollen. Du hättest überhaupt verschiedene Sachen sein lassen sollen, mein Lieber. Und nun gib mal deine beiden Ärmchen her.«
    Ich zog ein Paar Handschellen aus der Hosentasche. Er wich erschrocken einen Schritt zurück.
    »Ich protestiere!«, rief er. »Ich bin mir keiner Schuld bewusst! Ich bestreite alles! Man hat mich offenbar verleumdet!«
    Ich nickte mitfühlend. »Ja, ja, du Armer! Kannst keiner Fliege was zuleide tun, aber alle Welt hat was gegen dich, nicht wahr?«
    Er nickte ernsthaft.
    »Jawohl, Mister! So ist es! Sie können es mir glauben!«
    »Dir glaube ich alles, was du sagst«, grinste ich. »Selbst wenn du mir einreden wolltest, dass die Welt ein viereckiger Honigkuchen ist. Komm, nun gib schon deine Ärmchen her!«
    Er wollte immer noch nicht.
    Ich trieb ihn so weit in die Enge, bis er in einer Ecke stand und nach keiner Seite ausbrechen konnte. Dann sagte ich meinen Spruch: »Sam Bergers, ich erkläre Sie für verhaftet. Wir werden gegen Sie Anklage erheben, sobald unsere Ermittlungen abgeschlossen sind. Die Anklage wird lauten auf Mordversuch, Beteiligung am Mordversuch, Vergehen gegen das Rauschgiftgesetz, Anstiftung, Beteiligung und Mitwisserschaft bei schweren Bandenverbrechen sowie schwere Körperverletzung in mehreren Fällen, wegen der Verleitung gesunder Menschen zum Rauschgiftgenuss. Der Haftbefehl wird Ihnen innerhalb von vierundzwanzig Stunden vorgelegt werden. Sollten Sie einen Fluchtversuch unternehmen, werden wir von unseren Schusswaffen Gebrauch machen. Außerdem muss ich Sie darauf hinweisen, dass alles, was Sie von jetzt ab tun oder sagen, gegen Sie verwendet werden kann.«
    Träge schnappten die stählernen Armbänder ein.
    ***
    Mr. High war inzwischen nach Hause gefahren. Er hatte Nachricht hinterlassen, dass wir ihn nur anrufen möchten, wenn wir zurückkämen. Wir taten es und sagten ihm, dass alles unblutig verlaufen sei und wir Sam Bergers hätten.
    »Damit können wir für heute wirklich zufrieden sein«, sagte er. »Wir haben insgesamt vier Mann der Bande im Laufe der heutigen Nacht unschädlich gemacht. Wenn wir Hayling, Leewater und die Futhers dazurechnen, sind es

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