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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm wuchs nichts. Nicht ein Grashalm, sei er auch noch so vertrocknet. Es gab kein Moos, keine Flechten, nicht einmal Ansätze einer Vegetation.
    Nur den nackten, heißen Fels.
    Irgendwo über Bill mußte eine Sonne stehen und die grüne Dunstschicht mit ihren Strahlen durchdringen. Längst hatte der Reporter keinen Tropfen Schweiß mehr in seinem Körper. Die Sonne hatte ihn einfach weggedampft.
    Und Bill sehnte sich nach einem Schluck Wasser. Seine Zunge schien um das Doppelte der eigentlichen Größe angeschwollen zu sein. Sie lag pelzig in seinem Mund, fühlte sich rauh und brüchig an wie ein alter Aufnehmer.
    Ein Königreich für einen Schluck Wasser.
    Bill bekam ihn nicht.
    Dafür geschah etwas anderes. Die Oberfläche vor ihm geriet in Bewegung. Sie wogte hin und her, warf Blasen, die blubbernd zerplatzten. Große Ringe entstanden, die kreisförmig auseinanderliefen und schließlich versickerten.
    Dann schäumte das Wasser auf, aber es war kein richtiges Schäumen, sondern eher ein Hochschleudern von dicken Tropfen, die Bill an das flüssige Metall Quecksilber erinnerten.
    Und dann sah Bill das Monster.
    Er hielt unwillkürlich den Atem an, als sich dicht vor ihn ein gewaltiger Rachen öffnete, mannshoch und mit mörderischen, spitzen Zähnen ausgestattet.
    Es war ein Fisch, nein, ein Ungeheuer. Eine Mischung zwischen Wal und Hai. Doch mehr Hai als Wal, denn die Schnauze vorn lief spitz zu.
    Plötzlich bekam Bill es mit der Angst zu tun. Dieses grüngraue Ungeheuer machte einen fast noch schlimmeren Eindruck als Ogur, das Monster von Loch Morar. [1]
    Bill sah auch die Augen, und sie erschienen ihm bösartig. Voller Haß und Tücke starrten sie ihn an. Dieser Monsterfisch wirkte auf ihn, als wollte er ihn mit Haut und Haaren verschlingen.
    Aber der Fisch tat es nicht. Nur für wenige Sekunden blieb er an der Oberfläche, dann tauchte er wieder in die graugrüne Brühe hinein. Ein paar Wellen schwangen noch nach, einige Blasen zerplatzten, dann lag die See wieder ruhig wie zuvor.
    Bill atmete auf.
    Aber was sollte das? Weshalb hatte sich dieses Ungeheuer gezeigt? Sollte ihm vielleicht noch bewußter werden, wie auswegslos seine Lage war?
    Der Reporter bekam die Antwort sehr rasch.
    Dicht am Ufer des Eilands begann die Luft plötzlich zu flimmern. Ein silbriges Leuchten schwebte über dem heißen Gestein und plötzlich schälte sich aus den Umrissen eine Gestalt hervor.
    Ein Mensch?
    Nein, ein Dämon.
    Ein Kopfloser!
    Sinistro war gekommen.
    Der kopflose Magier stand vor Bill Conolly und sprach ihn an, obwohl er keinen Schädel besaß und demnach auch keine Sinnesorgane. Über dem Kragen seines dunkelroten, mit schwarzen Tierbildern bestickten Mantels, flimmerte eine ovale Fläche, die so etwas wie einen Kopf darstellen sollte.
    Und die Stimme des Magiers drang mitten aus diesem ovalen Schein. »Willkommen in meinem Reich, Bill Conolly!«
    Der Reporter versuchte ein schiefes Grinsen. »Willkommen ist wohl zuviel gesagt«, krächzte er. »Schließlich bin ich nicht freiwillig hier.«
    »Nein, das nicht.«
    »Wer sind Sie überhaupt?« fragte Bill. Durch das Sprechen hatte sich wieder etwas Speichel angesammelt, und er konnte schon fast normal reden.
    »Ich bin Sinistro«, sagte der Magier.
    »Nie gehört«, erwiderte Bill. »Haben Sie etwa die Horror-Cops losgelassen?«
    »Nein, das war der Majodomo des Satans.«
    »Und wer ist das, bitte?«
    »Ihr nennt ihn den Schwarzen Tod!«
    Diese Antwort jagte Bill doch einen Schrecken ein, denn er wußte genau, wie gefährlich dieser Dämon war. Zu oft hatte Bill schon gegen ihn gestanden, und daß er jetzt noch lebte, empfand er fast wie ein kleines Wunder.
    Denn der Schwarze Tod kannte kein Erbarmen.
    »Was wollte der Schwarze Tod damit bezwecken?« erkundigte sich der Reporter.
    Sinistro winkte ab. »Es ist seine Sache, nicht meine.«
    »Und was ist Ihre?«
    »Das hängt mit dir zusammen!« Er duzte Bill plötzlich.
    »Wieso?«
    Aus dem flimmernden Oval drang ein höhnisches Lachen. »Es ist doch ganz einfach. Ich habe dich verschleppt, um einen anderen in die Hände zu bekommen.«
    Bill ahnte schon, wen. »John Sinclair?«
    »Auch.«
    Jetzt verstand der Reporter noch weniger. Er hatte geglaubt, daß es um seinen besten Freund ginge. Aber der Geisterjäger schien doch nicht vorrangig zu sein. »Was heißt das – auch?«
    »Ich will etwas anderes«, antwortete Sinistro. »Und zwar will ich meinen Kopf.«
    Bill schluckte. Was er hörte, war Wahnsinn, abartig, in seinem

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