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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Streifenwagens. Der Accord war sicherlich nicht so schnell wie der Chevrolet vor mir, aber in den engen Straßen der South Bronx konnte der Typ auch nicht voll aufdrehen.
    Das war meine Chance.
    Innerhalb von Minuten hatte ich mich an den Wagen gewöhnt. Der Honda ließ sich gut steuern und nahm auch die Kurven ohne Mühe. Und die ging ich sehr rasant an.
    Wir jagten durch eine moderne Geisterlandschaft. Ein Horror-Land mit leerstehenden, zum Teil ausgebrannten Häusern, über Straßen, die manchmal keine waren, da an einigen Stellen das Pflaster aufgerissen war.
    Die Scheinwerfer warfen eine breite Lichtglocke auf den Weg, und nach drei Kurven erreichten wir belebteres Gebiet.
    Nur vorbeihuschen sah ich die Gestalten auf den Gehsteigen. Typen, die das Licht scheuten, die erst des nachts aus ihren Behausungen kamen und auf Beutesuche gingen. Meist waren sie zu Banden zusammengeschlossen, und nicht selten lieferten sich die Gangs untereinander harte Straßenschlachten. Mord und Totschlag waren an der Tagesordnung.
    Aber wer fragte in der South Bronx schon nach einem Toten?
    Rocker rollten an.
    Sie hockten auf ihren schweren Maschinen. Auf Kawasakis, auf Hondas, auf Yamahas. Sie kamen aus anderen Stadtteilen, stießen schwerbewaffnet hinein in die Slums der Bronx, um im Schutz der Nacht die Gewalt sprechen zu lassen.
    Obwohl ich schnell fuhr, überholten sie mich noch. Sekundenlang blieben sie auf gleicher Höhe. Wenn sie die Köpfe drehten, sah ich hinter den Visieren ihrer Helme gnadenlose Augen funkeln, und mir lief ein Schauer über den Rücken. Diesen Kerlen wollte ich nicht in die Hände fallen.
    Sie fuhren weiter. Allerdings nicht, ohne mir einen ›Gruß‹ zu hinterlassen.
    Es war ein Girl, das mich in eine lebensgefährliche Situation brachte. Die letzte Maschine hatte mich soeben überholt und setzte sich vor den Kühler des Honda, als das Mädchen sich umdrehte. Ich sah die langen blonden Haare flattern und sah die Bewegung ihres rechten Arms.
    Sie hielt irgend etwas in der Hand, und im nächsten Augenblick klatschte etwas gegen die Frontscheibe des Wagens und verlief sofort zu einem dunklen Schmierfilm.
    Ein Farbbeutel.
    Die ›Braut‹ hatte mir einen Farbbeutel gegen die Frontscheibe geschleudert.
    Ich fluchte und bremste unwillkürlich ab, wobei ich gleichzeitig die Wischer einschaltete.
    Sie packten es kaum.
    Die Flüssigkeit war dick und träge, und die Wischer hatten es schwer, sie überhaupt zu bewegen. Ich schaltete die Waschanlage ein.
    Das Zeug wurde verdünnt. Wenige Sekunden später konnte ich durch einen schmalen Streifen wieder etwas von der Straße erkennen. Ich hatte die Geschwindigkeit inzwischen so stark reduziert, daß ich nur im Zwanzig-Meilen-Tempo weiterfuhr. Der Horror-Cop mußte mir also mit seinem Patrol Car entkommen sein.
    Er war es nicht.
    Auch mit ihm hatten sich die Rocker ihren lebensgefährlichen ›Spaß‹ gegönnt.
    Sergeant Tucker war ebenfalls mit der Geschwindigkeit herabgegangen, und die Distanz zwischen uns war unverändert geblieben.
    Sorry, Freunde, aber ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Nur fragte ich mich, was die Rocker wohl gedacht haben mußten, als sie ein Skelett hinter dem Steuer sahen.
    Bestimmt nichts Gutes.
    Wir hatten uns auf der Verfolgungsjagd in Richtung Westen bewegt, also dem Hudson River zu. Nicht weit entfernt sah ich durch die Lücken zwischen den einzelnen Häusern die Peitschenleuchten des Bronx Cross Expressway schimmern. Bald mußte eine Auffahrt auftauchen.
    In der Tat.
    Als wir in die Webster Avenue einbogen, sah ich bereits die Hinweisschilder zu einer Auffahrt.
    Und schon waren wir in einem anderen Gebiet.
    Die verlassenen Häuser blieben ebenso hinter uns zurück wie die auf dem Gehsteig stehenden Müllberge. Es herrschte sogar wieder Autoverkehr auf der Webster Ave. Mit kreischenden Reifen bog der Streifenwagen in die Straße ein. Er schaukelte dabei wie ein Schiff bei Windstärke fünf.
    Ich befand mich dicht hinter ihm, bremste kurz ab, riß das Lenkrad herum und schaffte mit einer Schleuderbewegung die Kurve.
    Gas und weiter.
    Zum Glück hatte ich keinen anderen Wagen zu schneiden brauchen, aber hinter mir sah ich ein paar grelle Scheinwerfer, deren Licht in meinem Innenspiegel förmlich zu explodieren schien.
    Ich wurde geblendet.
    Der Streifenwagen drehte auf.
    Eine Abgasfahne wehte aus seinem Auspuff. Die Sirene heulte und jammerte. Ich hörte das Geräusch kaum noch, so sehr hatte ich mich bereits daran

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