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0077 - Die teuflischen Puppen

0077 - Die teuflischen Puppen

Titel: 0077 - Die teuflischen Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rachefeldzug bereits woanders fortgesetzt hatte…
    ***
    Aus dem Karton schnellte eine Puppe. Sie kam hervor wie ein Stehaufmännchen, nur war diese Puppe weitaus gefährlicher als dieses harmlose Spielzeug.
    In ihrer kleinen rechten Faust blitzte etwas.
    Ein Messer!
    Das Gesicht war verzerrt; der Arm angewinkelt und führ jetzt zu einem wuchtigen Stoß nach unten.
    Jane Collins sah die Klinge blitzen, glitt instinktiv zurück, und das Messer säbelte durch die Falten ihres weitgeschnittenen Kleids. Stoff riß. Die Mörderpuppe stieß einen Zischlaut aus und drehte sich auf der Stelle.
    Jetzt griff sie Shao an.
    Die Chinesin war wie gelähmt.
    Aus großen Augen starrte sie auf den kleinen Mörder. Sie verstand nicht, was da vor sich ging, und deshalb regte sie sich auch nicht, als die Puppe auf sie zuhechtete.
    »Vorsicht!« schrie Jane.
    Durch ihre Warnung erreichte sie nichts.
    Shao blieb stehen.
    Die Puppe stieß einen Laut aus, der entfernt an ein böses Lachen erinnerte. Sie sah Shao schon als Opfer an, doch sie rechnete nicht mit der Reaktionsschnelligkeit der Privatdetektivin.
    Jane Collins packte ihre Handtasche und schleuderte sie auf die springende Puppe zu.
    Die Tasche traf.
    Sie war ziemlich schwer, da sich Janes Astra darin befand. Bevor das Messer in Shaos Hals fahren konnte, wurde die Mörderpuppe zur Seite geschleudert. Sie überschlug sich noch in der Luft und fiel dann zu Boden.
    Jane sprang auf sie zu.
    Mit beiden Füßen zuerst wollte sie die Puppe treffen und sie so zerschmettern.
    Doch dieses kleine Mordmonster reagierte blitzschnell. Bevor Janes Absätze sie festnageln konnten, wälzte sich die Puppe ein paarmal um die eigene Achse, so daß die Detektivin ins Leere sprang.
    Ein höhnisches Lachen war die Antwort der Puppe.
    Jane kreiselte herum.
    Die Puppe huschte davon. Sie verschwand hinter einem Sessel, und ehe Jane sie noch fassen konnte, war sie unter das Sitzmöbel getaucht.
    Shao wollte der Detektivin zu Hilfe eilen, doch Jane schüttelte den Kopf.
    »Laß nur, die schaffe ich auch so!« Sie hob den Sessel hoch.
    Das kleine Biest starrte sie an.
    Jane Collins schleuderte den Sessel zur Seite, um beide Hände frei zu haben, als die Puppe mit dem Messer nach dem Bein der Detektivin hackte.
    Im letzten Moment konnte Jane Collins den rechten Fuß noch zurückziehen, sonst hätte die Klinge ihre Zehen verletzt.
    Mit dem linken Fuß trat Jane in einem Anfall von Zorn zu. Die Puppe flog hoch und wurde quer durch den Raum geschleudert. Sie krachte gegen die Wand, fiel von dort auf den Boden und blieb liegen.
    Sofort rannte Jane Collins auf sie zu. Diesmal war sie schneller. Bevor die Puppe einen weiteren Angriff starten konnte, hatte Jane sie gepackt, drehte den Arm herum und entwand ihr das Messer. Schnell schleuderte sie die Klinge fort.
    Das Gesicht der Puppe war verzerrt. Mit ihren winzigen Fäusten trommelte sie gegen Janes Arm, doch die Detektivin lächelte nur kalt. Diese Gegenwehr konnte ihr nichts anhaben.
    Mit beiden Händen umfaßte sie das kleine Monster und hielt es Shao hin.
    »Sieh dir die Puppe genau an. Kommt sie dir bekannt vor?«
    Shao hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Es es waren zu viele im Kaufhaus…«
    Jane nickte. »All right, dann werden wir unser kleines Biest eben selbst fragen.«
    Die Puppe drehte und wand sich. Sie versuchte, sich aus Janes Griff zu befreien, doch die Detektivin hielt eisern fest. Sie setzte sich auf die Couch und stellte die Puppe auf das Polster neben sich.
    Shao sah stehend zu. Ihr Blick war nicht frei von Sorge. Sie fühlte sich unbehaglich.
    »Kannst du sprechen?« fragte Jane.
    Die Puppe zischte nur.
    Die Detektivin wiederholte die Frage.
    Da redete das Biest. Der kleine Mund öffnete sich, die Lippen klafften auseinander, stockende Worte drangen daraus hervor, langsam gesprochen, aber verständlich, wenn Jane genau zuhörte.
    »Töten… Er wird euch töten…«
    »Und wer ist das?«
    »Sinistro! Nimmt Rache. Der Zauber greift auf alle über. Ihr habt… keine Chance!«
    Aus den Augenwinkeln nahm Jane Shaos Bewegung wahr. Die Hand der Chinesin fuhr zum Mund.
    »Was ist los?« fragte Jane.
    »Gegen Sinistro haben Suko und John in New York gekämpft. Suko hat mich zwischendurch angerufen und den Namen erwähnt. Wenn er Rache üben will…«
    »Dann ist er unter Umständen langst in London, während John und Suko noch in New York sitzen«, vollendete die blondhaarige Detektivin den Satz.
    »So könnte es sein.«
    Auch Jane war irritiert.

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