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0077 - Die teuflischen Puppen

0077 - Die teuflischen Puppen

Titel: 0077 - Die teuflischen Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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willst du da?« fragte Christiane. »Vorhin warst du doch gar nicht so begeistert davon.«
    »Lieber mit Puppen spielen, als in dieser leeren Wohnhalle zu sein«, erwiderte sie.
    Antje ahnte nicht, wie sehr sie sich irrte…
    ***
    Don Graves kannte Harrods natürlich besser als die beiden deutschen Mädchen. Er war in London aufgewachsen und hatte das Kaufhaus schon unzählige Male besucht. Er wußte nicht nur, was wo zu finden war, sondern kannte auch die Seiteneingänge, die nur für das Personal und die Lieferanten bestimmt waren.
    Diese Eingänge lagen in schmalen Gassen, die mit der Hinterfront von Harrods verbunden waren.
    Und in einer der Gassen wartete Don.
    Er hatte in der Nähe einer Rampe Deckung gefunden. Lastwagen standen nicht mehr im Hof. Um diese Zeit waren keine Lieferungen zu erwarten. Hinter der Rampe begann die Außenfront einer langgezogenen Lagerhalle. Die großen Stahlschiebetüren waren geschlossen, und als die Dämmerung über London hereinbrach, wurde es in dem Hinterhof schneller dunkel als in den weitläufigen Parks.
    Dem jungen Mann kam die Dunkelheit zustatten. Von seinem Platz aus konnte er noch gut beobachten.
    Der Feierabend war vorbei, und auch die höheren Angestellten hatten ihren Arbeitsplatz verlassen. Das Kaufhaus atmete aus. Durch Schächte drang die verbrauchte Luft nach draußen, frische wurde angesaugt. Dieser Austausch fand in jeder Nacht statt.
    Don Graves hatte zwei Wächter beobachtet, wie sie das Gebäude betraten und die Tür hinter sich abschlossen.
    Das störte den jungen Mann jedoch nicht. Er wußte auch so, wie er in das Kaufhaus kommen konnte.
    Zwar nicht ganz legal durch ein Klappfenster, doch Gewissensbisse hatte er keine. Er wollte ja nichts stehlen, sondern nur die beiden Mädchen erschrecken.
    Dazu hatte er sich einiges vorgenommen.
    In seiner rechten Hosentasche steckte eine weißgelbe Gummimaske. Don hatte sie sich in einem Spezialladen besorgt, der unter anderem auch Horror-Artikel verkaufte.
    Die Maske zeigte einen hellen Totenschädel. Sie paßte sich ausgezeichnet dem Gesicht an, wenn Don sie überzog, und sie saß auch noch so gut, daß er Luft bekommen konnte. Schon mehr als einmal hatte er Leute damit erschreckt, bei den Mädchen jedoch würde er seinen besonderen Spaß haben.
    Davon war er fest überzeugt.
    Schon jetzt konnte er es kaum erwarten, und er bezwang nur mühsam seine Ungeduld.
    Eine halbe Stunde wartete er noch. Hin und wieder warf er einen Blick zum Himmel hoch.
    Das letzte Glühen des Sonnenuntergangs war erloschen. Die schwarzgraue Farbe der Nacht hatte das Firmament überschattet.
    Bevor sich der junge Mann aus seiner Deckung löste, schaute er sich noch einmal um.
    Keine Gefahr. Er befand sich mutterseelenallein auf dem Hof.
    Don lächelte, als er auf seinen Tennisschuhen über den rauhen Asphalt schlich, an der Außenmauer des Kaufhauses stehenblieb und dann den Kopf in den Nacken legte, um einen Blick zum Kippfenster hochzuwerfen.
    Wie immer stand es einen kleinen Spalt offen.
    Don Graves holte noch einmal tief Luft, umfaßte mit beiden Händen den Rand der Fensterbank und zog sich hoch. Da die Bank ziemlich breit und er sehr gelenkig war, schaffte er es, sich aufrecht hinzustellen, denn so konnte er das Fenster aufziehen.
    Sein Arm paßte genau durch den Spalt. Don ging in die Hocke, führte die Hand weiter nach unten und fand den schmalen Riegel, der es ihm ermöglichte, das Fenster vollständig zu öffnen. Er mußte nur darauf achten, daß es nicht aus dem Rahmen kippte.
    Der Riegel klemmte etwas, und sekundenlang schoß das Gefühl der Panik in Don Graves hoch, doch beim zweiten Nachfassen packte er es und schob ihn zurück.
    Jetzt war das Fenster so weit offen, daß er es herausziehen und hindurchsteigen konnte.
    Es hing nur noch an einer Angel, und der junge Mann mußte achtgeben, daß es ihm nicht entgegenkippte. Er drehte die Scheibe zu sich heran, machte sich noch kleiner und stieg dann an dem Fenster vorbei. Auf der inneren Bank blieb er für einen Moment stehen, ohne die Scheibe loszulassen. Er zog sie wieder vorsichtig heran und stellte das Fenster fest.
    Dann sprang er nach unten.
    Don Graves landete weich und lautlos. Die Turnschuhe dämpften den Aufprall.
    Eine kleine Taschenlampe führte der junge Mann ebenfalls bei sich. Er holte sie hervor, schaltete sie ein und ließ den Strahl kreisförmig wandern.
    Don befand sich in einem Lagerraum. Die Kartons standen bis zur Decke. Den Aufschriften nach zu urteilen,

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