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0077 - Die teuflischen Puppen

0077 - Die teuflischen Puppen

Titel: 0077 - Die teuflischen Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zigarette an.
    Aber sie half auch nichts. Irgendwas war anders als sonst. Und Clint Cassidy hatte auf einmal das Gefühl, als würde doch nicht alles so glatt verlaufen, wie er es sich vorgestellt hatte.
    ***
    Don Graves glaubte, verrückt zu werden.
    Er traute seinen Augen kaum. Durch die Sehschlitze der Totenkopfmaske erkannte er einen Mann ohne Kopf. Auf dem Hals trug er nur ein flimmerndes Etwas.
    Sekundenlang starrten sich die beiden an.
    Dann verschwand die Erscheinung ebenso rasch, wie sie gekommen war. Die Stelle war wieder leer!
    Unglaublich.
    Der junge Mann überlegte. Hatte er geträumt? War er einer Halluzination erlegen?
    Er blickte sich um.
    Es war dunkel. Nur hier und da ein fahler Schein der Notbeleuchtung, mehr ein düsteres Glimmen als ein normales Licht. Schaurig, geheimnisvoll die Angst steigernd.
    Dazu die Verkaufsstände. Abgedeckt mit hellen Tüchern, die zwar noch schimmerten, jedoch auf ihn wirkten wie große Totenhemden. Er schwitzte unter der verdammten Gummimaske, dachte jedoch nicht daran, sie abzunehmen und sich den Schweiß vom Gesicht zu wischen.
    Don streckte seine Hand aus.
    Fühlte, griff…
    Da war nichts.
    Er war allein. Die Spiegel an den Wänden zeigten nur ihn. Die in einem runden Ständer, hängenden Bademäntel in der Nähe sahen aus wie kleine Ungeheuer.
    Er wollte es wissen, ging näher, wühlte in den Mänteln herum.
    Harmlos…
    Don Graves atmete auf.
    Die Fantasie hatte ihm da einen bösen Streich gespielt. Jetzt sah er schon Geister.
    Und dazu noch ohne Kopf.
    Welch ein Unsinn.
    Dabei ahnte er nicht, daß sein Mörder schon unterwegs war.
    ***
    Die beiden Mädchen atmeten auf. Niemand sah sie, keiner entdeckte sie. Sie waren wie Schatten in der Nacht. Und sie hatten sich inzwischen an die Kaufhaus-Atmosphäre gewöhnt. An die menschenleeren Etagen, die so geisterhaft erschienen und doch von einem unruhigen Leben erfüllt waren, denn wenn die Notbeleuchtung Kleidungsstücke streifte, die von einem Luftzug bewegt wurden, erinnerten sie die Mädchen doch an skurrile Gebilde und schattenhafte Alptraumgestalten.
    Irgendwo vorn tickte etwas, und die Geschwister blieben stehen.
    »Komm, das ist nichts«, sagte Christiane und zog die etwas ältere Antje weiter.
    »Ja, ja, du hast recht.«
    Sie befanden sich inmitten der Spielwarenabteilung. Autos, klein und groß, Kräne, Lastwagen, Baukästen, Rennbahnen – eine verwirrende, unüberschaubare Vielfalt bot sich ihren Blicken.
    Vor einem Verkaufsstand sahen sie eine große Waschschüssel aus Kunststoff stehen. Sie war zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Auf der Oberfläche schwammen Plastikfiguren. Man mußte sie aufdrehen, und dann paddelten sie im Wasser herum.
    Antje griff nach einem Tier.
    »Laß das«, sagte Christiane und zog sie weiter.
    »Wo willst du eigentlich hin?« fragte Antje.
    Darauf wußte Christiane auch keine Antwort. Sie ging einfach weiter und überschritt als erste die Grenze zu der Abteilung, in der das Spielzeug für Mädchen angeboten wurde.
    Puppen, Kaufläden, Puppenstuben, kleine Kinderwagen. Vor allen Dingen hatten es ihnen die Puppen angetan.
    Sie waren zahlenmäßig am stärksten vertreten. In langen Regalen standen sie. Nebeneinander und hintereinander aufgereiht. Babypuppen, Sprechpuppen, Sing- und Laufpuppen.
    Alles war vertreten.
    »Unwahrscheinlich!« flüsterte Antje und blieb stehen, während ihre Schwester schon einige Schritte weiterging.
    Die Puppen faszinierten Antje. Sie wußte auch nicht, warum, aber irgend etwas hatte sie einfach gezwungen stehenzubleiben.
    Waren es die Puppen?
    Diese leblosen, künstlichen Geschöpfe, die in den Regalen standen und darauf warteten, verkauft zu werden?
    Antje Müller wunderte sich immer mehr. Bisher hatte sie nicht viel von Puppen gehalten. Sie hatte sich lieber als Kind mit Jungenspielzeug beschäftigt. Nun aber fühlte sie sich von den Dingern wie magisch angezogen.
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als sie den Arm hob, um eine Puppe zu berühren.
    »Antje, so komm doch!« drängte ihre Schwester.
    Sie hörte nicht. Wie ein Rausch war es über Antje Müller gekommen. Sie sah nur die Puppen, diese künstlichen Geschöpfe, die sie doch auf eine so herrliche Art und Weise faszinierten.
    Waren sie wirklich tot?
    Antje ließ ihre Blicke weiterwandern. In ihren Augen stand ein gewisses Leuchten, das man ruhig mit dem Wort Fanatismus umschreiben konnte.
    Sie schaute sich die Babypuppen an. Die Geschöpfe mit den rosigen Wangen und den kugelrunden

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