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0077 - In den Fesseln der Ewigkeit

Titel: 0077 - In den Fesseln der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anschaulicher als Ellert hätte es niemand zu schildern vermocht, denn es gab niemand, der das gleiche wie er gesehen und erlebt hatte.
    „Und du wirst bald ganz zu uns zurückkehren können, wieder in deinen Körper?"
    „Ja, Perry, bestimmt! Aber selbst wenn ich heute könnte, würde ich es nicht tun. Die Druuf sind eine viel größere Gefahr, als du es ahnst. Ich habe einen gewissen Einfluß auf sie, denn als Onot gehöre ich zu ihrer Regierungselite. Wäre ich nicht gewesen, so hätten sie schon damals vor knapp drei Monaten die Erde und damit unsere Milchstraße erobert."
    „Vor drei Monaten?" versuchte Rhodan sich zu erinnern. „Ja, sie durchstießen ihr Universum an einer plötzlich entstandenen Lücke und griffen das Reich von Arkon an. Viele Planeten gingen damals in Feuer und Flammen unter, und viele verloren einige Kontinente..."
    Atlans Stimme stockte plötzlich. Er sah Rhodan erstaunt an. Dann sprach Ellert weiter, diesmal aber wieder telepathisch und in den Gehirnen der beiden Männer :Nun weiß ich auch, woher ich Atlan kenne, durch dessen Mund ich sprach. Vor drei Monaten noch war er Kommandant einer arkonidischen Schlachtflotte, die ein Sonnensystem kolonisierte.
    Rhodan warf Atlan einen schnellen Blick zu, ehe er antwortete: „Das Sonnensystem, Ellert, war unser Sonnensystem. Und du begegnetest Atlan nicht vor drei Monaten, sondern vor zehntausend Jahren. Soweit also bist du in die Vergangenheit zurückgegangen, um die Gegenwart zu finden?"
    Es entstand eine lange Pause. Mein Erinnerungsvermögen ist noch lückenhaft, mein Zeitempfinden aber ist völlig geschwunden. Ich glaube nicht, daß ich auch heute noch in die Vergangenheit oder Zukunft gehen kann. Schon allein darum muß ich zu euch zurückkommen, damit ich die Erde nicht verliere. Aber die Druuf dürfen nicht sich selbst überlassen werden. Erst dann, wenn sich der Entspannungstrichter wieder schließt, ist die Gefahr vorüber.
    Rhodan entsann sich einer wichtigen Tatsache, die er fast vergessen hätte. „Als Onot arbeitest du an einem interessanten Objekt. Ich glaube, wir nannten es Zeit-Erstarrer. Was ist das?"
    Als Onot könnte ich es dir verraten, aber als Ellert habe ich keine Unterlagen. Wenn ich mir die beschaffe, wird es mir vielleicht gelingen, das gleiche Gerät auch auf der Erde zu konstruieren.
    „Noch eine Frage", sagte Rhodan. „Die Druuf verfügen über einen Antrieb, der schockartige Transitionen vermeidet. Kannst du mir etwas darüber mitteilen?"
    Und abermals sprach Ellert durch Atlan: „Ich werde es können, wenn ich wieder ganz frei bin. Nur soviel: Die Schiffe der Druuf durchstoßen die Grenze zum Hyperraum, der auch in der anderen Zeitebene existiert, ohne jeden Schock. Sobald die Lichtgeschwindigkeit überschritten wird, schaltet sich ein automatischer Kompensator ein, der die Zeit neutralisiert und auch eine Massenveränderung verhindert. Das Schiff beschleunigt innerhalb kürzester Frist auf etwa millionenfache Lichtgeschwindigkeit. Obwohl es durch den Hyperraum fliegt, bleibt das normale Universum sichtbar. Das ist ein unvorstellbarer Vorteil hinsichtlich der Orientierung. Die umständlichen Berechnungen, die vor einem Hyperflug angestellt werden müssen, fallen weg. Außerdem wird der Schmerz vermieden, den jede Rematerialisierung verursacht. Man fliegt mit Sicht! Es ist ein einmaliges Erlebnis."
    Rhodan blieb sachlich und kühl, obwohl in seinem Innern die Erregung tobte. „Glaubst du, uns die Pläne eines solchen Antriebes beschaffen zu können?"
    „Ich werde es versuchen, Perry. Ich werde nicht ohne die Pläne zu meinem Körper zurückkehren. Vielen Dank übrigens dafür, daß du ihn so gut aufbewahrt hast. Ich habe ihn ohne Schwierigkeiten gefunden."
    „Was machte dich teilweise frei?"
    „Du ahnst es doch, oder...? Es war das Feld des Zeit-Erstarrers, in das ich dank Guckys Neugier geriet."
    Er schwieg eine Sekunde, dann fügte er nachdenklich hinzu: „Es ist merkwürdig, aber ich kann mich an Dinge und Namen erinnern, die ich niemals gekannt habe, weil sie damals noch nicht existierten."
    Rhodan sah hinab auf das reglose Gesicht Ellerts. Es war so tot und starr wie immer. Aber einmal würde es wieder leben ...
    „Welchen Rat gibst du mir?" fragte er.
    Und nun kehrte Ellert wieder zur Telepathie zurück. Vielleicht wollte er Atlan nicht zu sehr belasten.
    Kämpfe weiter gegen die Druuf und sorge dafür, daß die große Rechenzentrale unter der Hauptstadt auf Druufon zerstört wird. Aber auf dich

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