0077 - In den Fesseln der Ewigkeit
mächtigen Arme. Hinter Rhodan, Bully und Gucky öffnete sich das Tor. Ein Wagen kam hereingefahren. „Er wird euch zum Raumhafen bringen."
Schweigend kletterten die drei wieder in das Fahrzeug, das sich sofort wieder in Bewegung setzte und hinaus auf die breite Straße glitt, um seine Geschwindigkeit schnell zu erhöhen.
Weit unten lag das stark beschädigte Raumfeld. Die DRUSUS lag unversehrt und abwartend in der Nähe des Stadtrandes.
Rhodan sagte mit Befriedigung in der Stimme: „Jetzt kennen wir ihre Stärke und ihre Schwäche. Mich stört nur, daß sie stark genug sind, hier mit Arkon fertig zu werden Wenn sie diese teuflische Waffe einsetzen, kann das die Entscheidung herbeiführen."
In das Schweigen hinein war Guckys helle Stimme wie ein Blitzschlag. Denn Gucky sagte: „Soweit ich in den Gedanken von Tommy-1 lesen konnte, haben die Druuf überhaupt keinen Gravobrenner. So eine Erfindung existiert überhaupt nicht."
5.
Als der tropfenförmige Kabinenwagen anhielt und Onot ausstieg, erloschen gerade alle Lichter in dem unterirdischen Korridor. Es wurde vollkommen finster.
Der Druuf tastete sich an der Wand entlang und versuchte, die Abzweigung zu finden. Er kannte diese Region des Höhlennetzes nicht sehr gut, weil sie anderen Wissenschaftlern unterstand. Immerhin war er, Onot, der Chefphysiker seines Volkes. Er hatte überall Zutritt. „Was ist geschehen?" fragte er flüsternd und hoffte, sein unsichtbarer Begleiter würde ihm antworten. Er wußte schon nicht mehr, was er ohne ihn hier wollte. „Die Rechenzentrale unter der Hauptstadt wurde vernichtet. Kannst du den Weg zur Oberfläche finden?"
„Er muß ganz in der Nähe sein, aber wenn die Energie ausgefallen ist, wird es eine beschwerliche Wanderung."
„Die Notaggregate werden bald einsetzen", tröstete Ellert spöttisch. „Manchmal ist es gut, wenn man keinen Körper besitzt."
Onot schwieg. Er tastete sich weiter und atmete befreit auf, als das Licht plötzlich aufflackerte und dann stetig brannte. Nun konnte er schneller ausschreiten und fand sich bald zurecht. Bevor er den Lift erreichte, hörte er hastige Schritte, die schnell näher kamen.
Es waren zwei Druuf, die erstaunt stehenblieben, als sie ihn erblickten. „Onot?" sagte einer von ihnen. „Was tust du hier? Was ist drüben in der Stadt geschehen?"
„Ein Angriff der Fremden", erklärte Onot und wollte schon mit seinem Bericht beginnen, als er jäh stockte. Konnte er den beiden Wissenschaftlern denn erzählen, daß er selbst es gewesen war, der den Feind in die Rechenzentrale gelassen hatte? Was würden sie dazu sagen? Wie würden sie reagieren? Würden die ihm glauben, daß er unter Zwang gehandelt hatte?
„Auf die Stadt, Onot?"
Onot gab sich einen Ruck. Er mußte sehr vorsichtig sein, wenn man ihn nicht für einen Verräter halten sollte. „Nein, auf das Rechenzentrum. Die Fremden landeten Roboter, von denen die meisten zwar abgeschossen wurden, aber einigen gelang es doch, bis in die Zentrale vorzudringen. Ich hatte Glück, daß ich noch rechtzeitig einen Wagen fand, um fliehen zu können. Was hätte ich allein und waffenlos gegen die Eindringlinge unternehmen sollen?"
„Arbeitest du nicht an neuen Waffen?" fragte der eine Druuf mißtrauisch. „Es ist doch bekannt..."
„Dazu war keine Zeit mehr", unterbrach ihn Onot hastig. „Ich kann froh sein, noch zu leben. Das gesamte Rechenzentrum wurde zerstört."
„Alle Anlagen?"
„Soweit ich es ermessen kann, ja. Ein schwerer Schlag für uns. Ich weiß nicht, was der Rat dagegen tun will."
„Wenn es so ist, wie du sagst, sind wir verloren."
Aber Onot verneinte es, doch er tat es nicht aus freiem Willen, sondern weil Ellert es ihm so befahl. „Wir haben noch mehr Zentralen, und in allen arbeiten fähige Wissenschaftler. Wir werden den Gegner besiegen. Doch haltet mich nicht auf, ich habe zu tun!"
„Hier? Bei uns?" wunderten sich die Druuf. „Ja", entgegnete Onot und eilte weiter. Er wußte jetzt, wo er sich befand und wollte so schnell wie möglich an die Oberfläche gelangen. Der Lift war in Ordnung. Der Antigrav-Strom entführte ihn nach oben, und er atmete auf, als er die helle Doppelsonne Siamed erblickte.
So kompliziert die unterirdischen Anlagen aber auch sein mochten, die Oberfläche von Druufon glich in vielen Teilen einer öden Wildnis. Nur die Hauptstadt machte eine Ausnahme. Irgendwo an der Küste lagen noch andere Städte. Das Nervenzentrum der Druuf war tief in der Kruste des Planeten
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