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0077 - In den Fesseln der Ewigkeit

Titel: 0077 - In den Fesseln der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kämpfen."
    „Auch die Offiziere nicht?"
    „Diese nicht!" war die nichtssagende Antwort.
    Ich habe Tommy-1 gefunden, signalisierte Gucky telepathisch. Soll ich ihn von seiner Tribüne herunterholen?
    Nicht schlecht, gab Rhodan zurück. Vielleicht beeindruckt sie das.
    Gucky ließ sich das nicht zweimal sagen. Er hatte den Sprecher der Druuf angepeilt und wußte, welcher von ihnen die eben gesprochenen Worte gedacht hatte. Er konzentrierte sich auf den Koloß, der da oben dicht unter der Decke hockte und packte ihn mit seinen telekinetischen Kraftströmen. Als sei er plötzlich gewichtslos geworden, schwebte der riesige Druuf, an die drei Meter groß, langsam in die Höhe, über die Brüstung hinweg, bis er mitten in der Arena hing.
    Ein einziger Schrei des Erstaunens drang aus den Lautsprechern. In Wirklichkeit schrien die Druuf natürlich nicht, denn ihr Verständigungsmittel war eine organische Sende- und Empfangsanlage im Innern ihres Körpers, mit der sie ihre Ultraschallwellen erzeugten. Aber die eingeschaltete Übersetzeranlage gab die Sendeimpulse weiter und machte sie für menschliche Ohren hörbar.
    Tommy-1 verhielt sich überraschend ruhig. Er fuchtelte zwar mit Armen und Beinen, aber das waren wohl mehr instinktive Reflexbewegungen. Sicherlich konnte er keine Erklärung für den Vorfall finden, aber dafür war jetzt auch keine Zeit. Wenn er abstürzte, war er ohne jeden Zweifel tot.
    Aber Gucky ließ ihn nicht abstürzen.
    Er sorgte dafür, daß der Druuf in einem eleganten Bogen an Höhe verlor und endlich sanft und sicher direkt vor Rhodan in der Arena landete.
    „So kann man sich besser unterhalten", sagte Rhodan laut und hoffte, daß die Übersetzeranlage den Wechsel nicht weiter übelnahm. Seine Hoffnungen bestätigten sich.
    „Wie hast du das gemacht?" war die erste Frage, die Tommy-1 stellte. „Es war, als hielte mich eine unsichtbare Hand gepackt."
    „Das war meine", klärte Gucky ihn auf und zeigte stolz auf seine Brust.
    Der Druuf starrte den Mausbiber wie ein Wundertier an. Sein Blick glitt von den großen Mauseohren über den Körper bis hinab zu dem breiten Biberschwanz. Besondere Beachtung widmete er dem schimmernden Nagezahn, der Guckys blendete Laune verriet.
    „Das da?" japste Tommy-1. „Wer ist das?"
    „Das ist Gucky", erklärte Rhodan und fügte hinzu: „Du behandelst ihn besser sehr höflich, sonst läßt er dich beim nächstenmal abstürzen."
    Tommy-1 betrachtete den Mausbiber immer noch fasziniert, aber sein Blick drückte jetzt Achtung oder Furcht aus. So genau war das nicht festzustellen. Gucky jedenfalls, der außerdem noch seine Gedanken lesen konnte, war befriedigt.
    „So ist es gut", sagte er und stieß Bully an. „Der hält mich für einen kleinen Gott."
    Er sagte es so leise, daß die Übersetzeranlage nicht ansprach.
    Rhodan wandte sich an den Druuf.
    „Was erhalte ich, wenn ich euch helfe?"
    „Eine Belohnung?" Tommy-1 schien ehrlich erstaunt. „Ich denke, unsere Feinde sind auch die deinigen. Warum sollten wir euch belohnen, wenn ihr gegen eure Feinde kämpft?"
    „Dann seht eben zu, wie ihr allein mit ihnen fertig werdet!"
    „Habt ihr denn keinen Nutzen davon, wenn wir sie besiegen? Wir können dafür genauso gut eine Belohnung von euch fordern."
    An sich hatte der Druuf recht, mußte Rhodan sich eingestehen. Aber darauf kam es im Augenblick nicht an.
    „Ich muß dir etwas sagen, das dich zum Nachdenken anregen wird", sagte er daher mit eigenartiger Betonung. „Die Roboterzivilisation hat mir ein Bündnis angeboten. Wenn ich darauf einginge, wäret ihr verloren. Oder glaubt ihr, gleichzeitig gegen sie und uns kämpfen zu können?"
    Tommy-1 schien bestürzt zu sein. Er warf einen hilfesuchenden Blick hinauf zu seinen Artgenossen und erwartete wohl von ihnen einen Rat. Das Durcheinander der Stimmen verstummte jäh. Man hatte die Übersetzungsanlage ausgeschaltet.
    „Sie wollen sich beraten", gab Gucky bekannt, der keinen Augenblick seine Überwachungstätigkeit einstellte. „Da hast du ihnen aber einen schönen Schrecken eingejagt"
    „War auch genauso beabsichtigt". Bully rührte sich nicht. Er betrachtete die langen Reihen der Druuf, die auf ihn herabblickten, und fühlte sich allem Anschein nach sehr unbehaglich. Vorsichtshalber hielt er sich dicht neben Gucky.
    Rhodan hob die linke Hand ein wenig und drückte den Knopf des winzigen Funkgeräts ein. „Hallo, Sikermann?"
    „Sir?"
    „Alles in Ordnung? Wie sieht es aus?"
    „Keine besonderen

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