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0078 - Der Todeszug

0078 - Der Todeszug

Titel: 0078 - Der Todeszug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Asmodis’ Hand, das sagte genug. Der Schwarze Tod, mein Erzfeind, Myxin der Magier und der Spuk waren schon schlimm genug.
    Doch er, Asmodis, er war der oberste und schlimmste von allen. Der Herr und Fürst der Hölle und der Finsternis. Asmodis, Satan, Teufel, Beelzebub, viele Namen hatte man ihm gegeben.
    Und dies war seine höllische Hand!
    Die Finger der Hand streckten sich vor. Sie konnten den Tender der Lok berühren, ihn wie in einen riesigen Schraubstock einzwängen, und wollten die Lok und den Zug vorziehen.
    Da hob ich das silberne Kreuz und die Beretta. Die Enden des Kreuzes trugen die heiligen Zeichen und Insignien der vier Erzengel. Marek, der Pfähler, hatte es mir gesagt, als wir gemeinsam den Neffen des Grafen Dracula bekämpften und ins Jenseits schickten.
    Diese geheiligten Namen der Erzengel schrie ich jetzt in den Abendwind.
    »Michael! Gabriel! Raffael! Uriel! Helft gegen die Mächte der Hölle!«
    Meine Schüsse knallten. Von den Enden des Kreuzes, das sich in meiner Hand erwärmte, stachen silberne Lichtstrahlen. Wie von einer silbernen Aura umglänzt, stand ich da.
    Ein Heulen aus höllischen Abgründen erscholl. Ein Chor der Dämonen und Höllenhunde. Die geweihten Silberkugeln aus meiner Beretta konnten die Höllenhand nicht verletzen. Als deformierte Querschläger schwirrten sie davon.
    Aber die Geisterhand ließ die Lok los und zog sich zurück. Die Ausstrahlungen meines geweihten Kreuzes waren zu stark für sie. Und sie hatte die Lok und den Zug nicht richtig im Griff. Was geschehen wäre, wenn Suko nicht auf meine Veranlassung hin die Notbremse gezogen hätte, war nicht auszudenken.
    Die Geisterhand wich zu dem aufglühenden roten Schein. Sie ballte sich zur Faust und drohte mir.
    Den höllischen Chor übertönend, schrie eine mächtige Stimme: »Warte nur ab, John Sinclair! Ich hole dich irgendwann!«
    Ich war in Schweiß gebadet. Eine Kugel hatte ich noch in meiner Beretta.
    Ich feuerte sie ab und schrie: »Warum stellst du dich mir nicht, Asmodis, du Feigling?«
    »Es ist unter der Würde des Herrn der Hölle, einem Wurm wie dir entgegenzutreten«, antwortete die Donnerstimme. »Ich werde dich früher oder später in meinen Bereichen begrüßen, John Sinclair, und dann, dann…«
    Die Donnerstimme beendete den Satz nicht. Die Hand verschwand in der sich verdüsternden Glut. Das Heulen verstummte, und das höllische Licht verlosch allmählich. Asmodis brauchte es nicht auszusprechen, ich wußte auch so, was er meinte.
    Wenn ich ihm jemals in die Hände fiel, dann würde ich leiden müssen wie noch niemals ein Verdammter vor mir seit Anbeginn der Zeiten. Die Qualen, die zumindest meiner Seele dann bevorstanden, konnte kein Mensch sich auch nur annähernd ausmalen.
    Die schreckensbleichen Fahrgäste hatten sich in den Waggons verkrochen, manche steckten sogar unter den Sitzen. Der Abendwind kühlte meine heiße Stirn. Ich ging zu Suko und fragte ihn nach dem Gespenst.
    Er erzählte mir, wie es verschwunden war.
    »Der Geist hat uns zweifelsohne gewarnt und den ganzen Zug mit allen Insassen gerettet«, sagte ich nachdenklich. »Dahinter steckt ein Geheimnis, das wir noch ergründen müssen. Ein Geist aus dem Jenseits arbeitet gegen Asmodis.«
    »Ob er damit auf die Dauer viel Erfolg haben wird?« fragte Suko skeptisch. »Vielleicht ist es auch eine Falle oder ein falsches Spiel, Ich traue diesem Dämonengesindel nicht.«
    Wir wandten uns dem Zug zu. Der Lokführer kletterte mit wackligen Knien von der Lok. Der Schaffner und zwei, drei mutige Männer stiegen aus dem Zug. Die Mutigeren unter den Fahrgästen wagten es wieder, aus dem Fenster zu schauen.
    Es gab ein großes Palaver. Lokführer und Schaffner wollten eine Erklärung, aber ich sagte nicht mehr, als ich mußte. Das Kreuz hatte ich wieder um den Hals gehängt, die Beretta steckte, mit einem neuen Magazin versehen, in der Schulterhalfter.
    Ein Geschäftsmann aus Celano, ein Olivenölfabrikant, dolmetschte bei dem Gespräch, denn weder Suko noch ich sprachen ausreichend Italienisch. Als wir nach vorn marschierten, um die Stelle zu überprüfen, an der zuvor die Geisterhand erschienen und wieder verschwunden war, stellten wir fest, daß sie die Schienen verbogen hatte.
    Der Zug konnte nicht weiterfahren. Suko ging mit dem Schaffner ans nächste Streckentelefon, um die etwa 15 Kilometer entfernte Bahnstation Celano zu verständigen.
    ***
    Es wurde spät, bis wir in Celano eintrafen, einem altertümlichen Städtchen mit etwas über

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