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0078 - Thoras Opfergang

Titel: 0078 - Thoras Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unsere Besatzung getötet worden, während die wichtigsten Personen an Bord sich in bester Verfassung auf dem Weg nach Arkon befinden, um dort unter die Gehirnwäsche genommen zu werden. Und ich habe Thora an Bord!"
    Sein Blick wanderte zwischen Reginald Bull und Marschall Freyt hin und her. „Können Sie Gedanken lesen, Deringhouse?" fragte Bully. „Nein. Warum, Sir?" erwiderte der General überrascht. „Weil Perry Rhodan aufgrund des verstümmelten Funkspruches denselben Schluß gezogen hat."
    „Und ich soll trotzdem mit Thora nach Arkon fliegen, Sir?"
    „Rhodan schätzt Sie besser ein, als Sie sich selbst bewerten, General."
    „Danke!" sagte Deringhouse schwer. Sein Blick aber, der auf Bully ruhte, sagte viel mehr. „Ja, General ..." Bully erhob sich und begann im Raum hin und her zu wandern. „Heute habe ich mir bei Perry Rhodan den Mund verbrannt. Ich weiß, was Sie mir mit Ihrem Blick haben sagen wollen. Dasselbe habe ich aber Rhodan vorgehalten, und wissen Sie, was er mir als Antwort gab?
    Deringhouse wird weder mit der BURMA in Gefahr kommen, noch Thora einer Gefahr aussetzen! Und ich bringe jetzt nicht den Egoismus auf, meiner Frau zu erklären, daß ihre Aufgabe hinfällig geworden ist, weil der Auftrag nicht ganz ungefährlich ist.
    Ich will mir nicht ewig den Vorwurf machen, sie aus einer Hochstimmung unbarmherzig in dumpfe Lethargie gestoßen zu haben, und hätte ich keinen Mann wie Deringhouse, dann müßte ich jetzt so handeln. Aber es gibt ihn, und darum bin ich bereit, den Start der BURMA nicht aufzuhalten!
    Und nun, General Deringhouse?" fragte Bully abschließend und nickte ihm ernst zu.
    Auch der General erhob sich jetzt. Er strich sich über sein kurzgeschnittenes Haar. Es war keine Verlegenheitsgeste, sondern das Zeichen, zum Entschluß gekommen zu sein. „Wenn man über die Gefahr unterrichtet ist, die einen erwartet, dann hat sie schon den größten Teil ihrer Gefährlichkeit Verloren, Sir ... aber hoffentlich trifft diese sprichwörtliche Behauptung auch auf diesen Fall zu. Gut! Die BURMA startet gleich. Ich darf doch gehen?"
    „Viel Glück!" wünschte ihm Reginald Bull, und er war offensichtlich bedrückt.
    „Alles, alles Gute, Deringhouse!" rief Freyt hinter ihm her, und dann waren sie allein. Und was dann schon seit Jahren nicht mehr vorgekommen war, ereignete sich nun: Bully und Freyt standen am Fenster und blickten der startenden BURMA nach, die mit überraschend starker Beschleunigung im wolkenverhangenen Himmel untertauchte. „Glück auf den Weg", sagte Bully gepreßt, und die Worte, die darauf folgten, gaben den ersten Akzent und ließen den verborgenen Sinn erkennen: „Warum bin ich nicht auf der BURMA gewesen, um Thora noch einmal die Hand zu geben? Ich Feigling ..."
    Sie sahen sich nicht an. Sie vermieden es, daß es dazu kam. Die Erkenntnis, was Thora für die Menschen des Planeten Erde bedeutet hatte, kam erst jetzt in ihrer ganzen Größe auf sie zu - jetzt, da beide bar jeder Hoffnung waren, sie noch einmal wiederzusehen. Und bevor Freyt begriff, was er sagte, hatte er Reginald Bull gefragt: „Ist der Junge unterrichtet worden, Sir?"
    Der untersetzte Reginald Bull wirbelte auf der Stelle herum, heller Zorn in den Augen und eine Hand zur Faust gemacht. „Warum nicht, Freyt? Ich sage es Ihnen: Weil dieser Bengel sich immer noch weigert, seinen Vater zu Wort kommen zu lassen! Im Solaren Imperium gibt es einen einzigen verstockten Burschen, der es wagt, Rhodan zu sagen: Geh zum Teufel, ich will mit dir nie mehr etwas zu tun haben! Und der das fertiggebracht hat, ist sein Sohn! Sonst noch eine Frage, Marschall?" fauchte er den Mann an. „Nein, Sir!" erwiderte Freyt und wollte militärisch grüßen. „Ach, lassen Sie doch diesen Unsinn, Freyt, aber mir gehen immer wieder die Nerven durch, wenn ich nur daran denke, was mir dieser Leutnant Thomas Cardif zu sagen gewagt hat, und was wird er erst dem eigenen Vater vorgehalten haben? Na, lassen wir dieses Thema. Ich muß nach Gray Beast zurück. Bis zum nächstenmal, Freyt!"
    „Auf Wiedersehen, Sir", grüßte der Marschall, und dann war er allein.
     
    5.
     
    Joe Pasgin, 1. Offizier der BURMA, hatte sich schon Gedanken über Deringhouses Ausbleiben gemacht, als der General die Zentrale des Leichten Kreuzers betrat und sinnend vor dem großen, ausgeschalteten Bildschirm stehenblieb. „Fliegen Sie das Schiff, Pasgin", sagte er jetzt, ohne sich nach ihm umzudrehen. „Und damit Sie das Neueste auch sofort erfahren: Erstes

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