Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0079 - Die Atomhölle von Gray Beast

Titel: 0079 - Die Atomhölle von Gray Beast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nur noch drei zurückgeblieben waren. Grimmige Freude erfüllte ihn über die gelungene Flucht seiner Männer. Er hoffte inbrünstig, daß nicht einer von ihnen so dumm sein würde, mit dem letzten Schiff zu warten, bis er, Mike Judson, an Bord war. Er hoffte außerdem, daß es den Fahrzeugen gelänge, unbemerkt durch die Kette der Arkoniden zu kommen.
    Trümmer tauchten vor ihm auf. Reste der Gebäude, die in der Nähe der Kommandostelle gestanden hatten. Er erkannte den ovalen Grundriß eines ehemaligen Wassertanks. Den Tank selbst hatte die Druckwelle davongerissen, seine Verankerung war zurückgeblieben.
    Judson stolperte. Der Sturm warf ihn zu Boden und kugelte ihn ein paar Meter weiter. Schmerzhaft prallte er gegen etwas Hartes, Spitzes, und als er wieder aufstand, schmerzte ihn die Brust so, als hätte er sich eine Rippe gebrochen.
    Nur das nicht, dachte er entsetzt. Der Bunkereingang ist mindestens noch zweihundert Meter weit. Ich muß es schaffen!
    Er sah, daß die gelbe Feuerwand jetzt bis zur Höhe eines Wohnhauses emporgewachsen war. Nach Norden und Süden dehnte sie sich ohne Ende. Sie mußte die Mitte des Landefeldes längst erreicht haben. Aber sie wuchs nicht weiter in die Höhe. Judson sah, daß ihre Leuchtkraft am oberen Rand weitaus geringer war als unten auf dem Boden. Ohne es zu wollen, erinnerte er sich an das, was er über Arkon-Bomben gelernt hatte: Eingestellt auf die Ordnungszahlen eines oder mehrerer Elemente, brachte sie nach der Zündung die Kerne dieser Elemente in den Kernprozeß und entfachte so einen Atombrand, der erst dann wieder erlosch, wenn der Brennstoff" verbraucht war.
    Daß der Brand nur am Boden entlang tobte und sich nicht in die Atmosphäre hinauf ausbreitete, bedeutete, daß die Arkoniden es vermieden hatten, die Ordnungszahlen sieben und acht, also Stickstoff und Sauerstoff, einzustellen. Die Bomben wirkten auf schwerere Elemente.
    Mike Judson fühlte, wie ihm die Luft auszugehen drohte. Der Schmerz in der Brust wurde unerträglich.
    Ich muß, war das einzige, woran Mike Judson noch denken konnte. Er stolperte weiter und wußte längst nicht mehr, ob er noch in der richtigen Richtung ging.
    Nach endlos langer Zeit tauchten die flachen Überreste eines Gebäudes vor ihm auf. Er erkannte es: Es war eine der Kantinen gewesen. Von hier aus mußte er sich nach links halten, schräg auf die gelbe Feuerwand zu. Er war zu weit nach Osten geraten. Der Rest der Mauer diente ihm als willkommene Stütze. Indem er sich an ihr entlangzog, sparte er Kraft und kam trotzdem ein wenig schneller vorwärts.
    Bis zum Bunkereingang waren es nun noch fünfzig Meter. Mike Judson dachte nicht daran, daß die Temperatur seiner Umgebung mit jedem Schritt wuchs, den er tat. Er dachte auch nicht daran, daß der Anzug, den er trug, oberhalb einer gewissen Temperaturgrenze den Dienst aufgeben würde. Er dachte nur noch an die fünfzig Meter und daran, daß er sie schaffen mußte.
    Keuchend, schwitzend und vor Schmerzen stöhnend arbeitete er sich durch eine Welt, in der das Chaos tobte und die dennoch völlig still war. Er nahm das Unwirkliche nicht mehr wahr. Er war besessen von dem Gedanken, den Bunker zu erreichen und Perry Rhodan zu warnen. Er sah nicht mehr nach der glühenden Wand des Kernfeuers, das sich über den Boden des Landefeldes heranwälzte, und es drang ihm auch nicht ins Bewußtsein, daß die Temperatur der Feuerwand ausreichte, um einige gefährliche Dinge zu bewirken, wie zum Beispiel das Zusammenschmelzen zweier zuvor getrennter Uran-Katalysatorhälften. Als Mike Judson von den restlichen fünfzig Metern fünfundzwanzig oder dreißig zurückgelegt hatte, war er mit seinen Kräften am Ende. Er konnte keinen Schritt mehr tun. Er fiel einfach vornüber und stemmte sich mit dem Rest seiner Kraft gegen den mörderischen Sturm, der ihn davonblasen wollte.
    Nur ein paar Augenblicke, dachte er. Gleich kann ich wieder weiter. Nur ein paar Augenblicke. Der Verstand besiegte den Körper. Mike Judson erhob sich wieder und taumelte weiter, obwohl in ihm keine Kraft mehr war, die die Beine in Bewegung setzen und dem Sturm trotzen konnte.
    Er sah das kleine Pfortenhäuschen des Bunkereingangs aus dem Dunst des radioaktiven Staubs vor sich auftauchen. Das Bewußtsein, so nahe am Ziel zu sein, gab ihm neue Kraft. Stolpernd, keuchend, taumelnd arbeitete er sich vorwärts, Meter um Meter, Fuß um Fuß. Dann kam vor ihm eine glühendheiße, feurige Bö auf, riß ihn von den Beinen und schleuderte ihn

Weitere Kostenlose Bücher