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0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

Titel: 0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten den Kobalt-Boß
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jovialen Gesicht saßen.
    »Was wünschen Sie, Mr. Cotton: guten schottischen Whisky — nicht so ein Zeug, wie man es bei Ihnen drüben bekommt — oder starken Kaffee?«
    »Alkohol habe ich genug konsumiert«, erwiderte ich, »wenn Sie so liebenswürdig sein wollten, mir Kaffee zu besorgen, wäre ich Ihnen dankbar.«
    Er telefonierte, und wenig später hatte ich das Gewünschte. Es war ein ausgezeichneter Kaffee, der meine Lebensgeister wieder auf Touren brachte.
    »Vorgestern«, begann er, »wurden wir durch Fernschreiben von unserer Vorgesetzten Behörde unterrichtet, daß das FBI im Begriffe sei, dem Schmuggelunwesen zu Leibe zu gehen, vor allem dem Schmuggel mit Kobalt. Wir hätten den Kollegen vom FBI in jeder Weise zur Hand zu gehen. Zwei FBI-Agenten aus New York namens Jerry Cotton und Phil Decker wäre es gelungen, als Jim Motley beziehungsweise Pete Waites mit zwei Banden Kontakt aufzunehmen…«
    »Aber wie sind Sie dahintergekommen, daß ich seit dem Abend hier in Windsor bin — sogar unter neuem Namen?«
    »Ihr Chef hat vor zwei Stunden hier angerufen, Mr. Cotton. Er wußte bereits, daß Sie als Robby Smith von zwei Tom-the-Mex-Leuten in einer Limousine nach Windsor gebracht wurden. Und er bat mich, Sie auf irgendeine Weise, doch so, daß die Bande nichts merkt, davon zu verständigen, daß er dringend auf einen Anruf warte. Irgend etwas scheint mit Ihrem Kollegen in Buffalo nicht zu stimmen. Sehen Sie, und da kam mir die Schlägerei im Goldenen Anker wie gerufen. Durch einen meiner V-Leute hatte ich erfahren, daß bei den Burschen, die im Solde eines gewissen Harry McCoy stehen, ein neues Gesicht aufgetaucht ist. Zu erraten, wem das neue Gesicht gehört, war nicht schwer. Also ließ ich die Saufund Raufbolde einsperren und zum Schein Sie mit! Jetzt wollen Sie bestimmt erst mal mit Ihrem Chef sprechen. Er hat mir seine Privatnummer angegeben. Einen Augenblick, ich melde ein dringendes Polizeigespräch an, das geht sehr schnell.«
    Fünf Minuten später hörte ich die Stimme meines Chefs.
    »Hier High.«
    »Hier Jerry Cotton. Ich sitze bei Chefinspektor Mac Ginnis in Windsor. Bis jetzt ging alles nach Wunsch. Ist etwas mit Phil los?«
    »Wann sahen Sie ihn zuletzt?«
    »Gestern besuchte er mich in Joes Inn zwischen zehn und elf Uhr vormittags. Ich wollte ihn heute morgen noch einmal anrufen, bekam aber zu hören, Mr. Waites wäre am Abend ausgegangen und noch nicht zurückgekehrt. Hat er sich auch nicht bei Ihnen gemeldet, Chef?«
    »Nein. Ich bin in großer Sorge, Jerry. Sie müssen so schnell wie möglich nach Buffalo zurückkehren. Setzen Sie sich mit der City Police in Verbindung! Brechen Sie auf keinen Fall die Brücken hinter sich ab! Sie werden schon eine Möglichkeit finden, Ihrem neuen Boß die Rückkehr schmackhaft zu machen, ohne daß er Lunte riecht. Vermutlich werden Sie in Buffalo wieder eine Gangsterschlacht erleben. Die Polizei bekam davon Wind, Tom the Mex habe vor, seinen Hauptkonkurrenten fertigzumachen. Was halten Sie von Mac Elihu und seiner angeblichen Schwester? Ich nehme an, Phil hat Sie von seinem Besuch bei dem Gangsterboß unterrichtet.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Chef. Natürlich hat mir Phil alles haargenau erzählt.«
    »Ich möchte von Ihnen wissen, Jerry, ob dieser Mac Elihu und der ,Kobalt-Boß‘ Camille Croughs identisch sein können. Phil kennt ihn nicht persönlich, nur seine Fotos in der Kartei. Aber Sie kennen ihn. Deshalb übernahm auch Phil den Mann mit der Hasenscharte, weil ich in ihm den gesuchten Halunken vermute.«
    »Wie stellte sich denn Phil zu dem Problem, Chef?«
    »Ich will von Ihnen hören, was er Ihnen darüber gesagt hat.«
    »Phil hat mir nur erzählt, bei Mac Elihu merkwürdige Fingerkuppen bemerkt zu haben, etwa so, als hätte sich der Bursche früher einmal ganz gehörig die Fingerspitzen verbrüht.«
    »Sonst nichts weiter in diesem Zusammenhang?«
    »Phil machte eine Bemerkung, er hätte eine Vermutung, aber die Möglichkeit, daß sich diese Vermutung als Gewißheit herausstelle, sei sehr gering. Dann sprachen wir von anderen Dingen. Wenn Phil sich seiner Sache nicht ganz sicher ist, redet er bekanntlich nur ungern davon.«
    »Wenn es Ihnen möglich ist«, ließ sich der Chef nach einer kleinen Pause vernehmen, »versuchen Sie einmal diesen Mac Elihu näher zu betrachten. Natürlich in einer Maske, damit er Sie nicht wiedererkennt. Sie sollten vor allem sein Gesicht studieren, ob die Spalte in seiner Oberlippe von einer

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