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007b - Duell mit den Ratten

007b - Duell mit den Ratten

Titel: 007b - Duell mit den Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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mehr«, sagte er mit erstickter Stimme. »Ich werde noch wahnsinnig. Es geht einfach über meine Kräfte.« Er erzählte ihr den Vorfall bei der Filmvorführung und fügte hinzu: »Solche seltsamen und unheimlichen Dinge passieren dauernd. Wenn ich etwas auf die Tafel schreibe, verschwindet die Schrift von selbst wieder, oder es stehen plötzlich obszöne, gemeine, ganz schreckliche Wörter auf der Tafel. Die Kinder verspotten mich. Einmal sah ich, wie sich eine in Spiritus eingelegte Kröte plötzlich bewegte, aus dem Glas sprang und verschwand. Die Kinder behaupteten später, daß überhaupt keine Kröte in dem Glas gewesen sei, aber ich kann mich nicht geirrt haben. In der folgenden Nacht träumte ich, daß Prosper meinen Lieblingsschüler Jimmy zwang, dieselbe Kröte lebendig zu verspeisen. Ich rannte in Jimmys Zimmer und fand ihn dem Ersticken nahe. Er würgte an einer Kröte. Aber nicht Prosper wurde zur Rechenschaft gezogen, sondern Jimmy, wegen angeblich abartiger Neigungen.« Mike machte eine Pause, lächelte gequält und murmelte: »Jetzt werden Sie mich wahrscheinlich für verrückt halten, Claudia. Vielleicht bin ich es auch. Ich weiß es nicht. Und wenn ich es noch nicht bin, dann werde ich es bestimmt bald. Die Kinder sind mir einfach unheimlich. Vor allem Prosper, dieses Ungeheuer.«
    »Armer, armer Mike!« murmelte Coco.
    Er schlug ihre Hände plötzlich zurück und sprang auf. »Ich brauche kein Mitleid«, sagte er erregt. »Ich möchte nicht wie ein armer Narr behandelt werden.«
    »Aber Mike!«
    Er entspannte sich etwas. »Schon gut. Verzeihen Sie! Ich bin mit den Nerven völlig fertig.« Er warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Hat man Ihnen schon von meinen Beziehungen zu Judy – ich meine zu Miß Skeates erzählt? Ha, sicher hat man das! Wisdom, dieser geile Bock, hat Sie sicherlich nicht mit Einzelheiten verschont.«
    »Ich interessiere mich nicht für Klatsch«, sagte Coco ruhig.
    Mike schwieg sekundenlang, dann sagte er leise: »Es ist die Wahrheit. Judy und ich, wir haben uns geliebt. Sie hat mir immer zugeredet, mit ihr von hier fortzugehen. Aber ich liebe meinen Beruf und habe immer geglaubt, daß ich die Kinder irgendwann für mich gewinnen würde. Ich hätte auf Judy hören sollen.«
    »Warum hat sie Sie denn im Stich gelassen?«
    Mike schüttelte den Kopf. »Ich glaube es nicht.« Er kniete plötzlich vor ihr nieder und ergriff ihre Hände. »Ich vertraue Ihnen, Claudia, deshalb sage ich Ihnen, was ich vermute. Judy ist gar nicht fortgegangen. Sie muß noch im Schloß sein. Seit sie verschwunden ist, höre ich jede Nacht ihre flehende Stimme. Komm! ruft sie. Hilf mir, Mike! Aber dann verstummt ihr Rufen wieder, als sei es nur ein Spuk gewesen.«
    »Hat sie Ihnen keine Nachricht hinterlassen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nichts. Ist das nicht seltsam? Es ist auch merkwürdig, daß sie verschwand, nachdem sie Joeys Eltern über seinen schrecklichen Zustand informiert hatte.« Er erzählte ihr Joeys Geschichte, die sie ohnehin schon kannte und fügte hinzu: »Ich könnte schwören, daß Prosper den Jungen auf dem Gewissen hat. Er, ich meine Joey, war völlig von Prosper abhängig. Als sei er von ihm hypnotisiert worden. Joey nahm kaum noch etwas zu sich, wurde unleidlich, begann die anderen zu traktieren und benahm sich auch mir gegenüber gehässig. Aber ich bin überzeugt, daß hinter allem nur Prosper steckte.«
    »Sie müssen Prosper abgrundtief hassen, Mike«, murmelte Coco.
    »Wie man jemanden nur hassen kann«, bestätigte Mike. Plötzlich schien ihm bewußt zu werden, was er gesagt hatte. Er schüttelte so heftig den Kopf, als wollte er mit dieser Bewegung das Gesagte ungesprochen machen. »Nein, ich hasse ihn nicht. Vergessen Sie meine Worte wieder, Claudia! Ich glaube, ich kann gar nicht hassen.«
    Er stand auf und wandte sich ab. Langsam setzte er sich in Bewegung. Er schien bereits vergessen zu haben, daß Coco anwesend war. Während er sich von ihr entfernte, hörte sie ihn murmeln. »Ich hasse die Kinder nicht. Ich möchte sie doch für mich gewinnen.«
    Armer, armer Mike! , dachte sie. Sie erhob sich in Gedanken versunken und wollte sich dem Schloß zuwenden, als sie vom Faun-Teich her glockenhelles Kinderlachen vernahm. Sie änderte ihre ursprüngliche Absicht und ging in die Richtung, aus der das Lachen kam. Bald hörte sie auch eine Männerstimme. Sie gehörte Theophil Crump.
    Sie schlenderte den schmalen, gewundenen Waldpfad entlang, sah links von sich das

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