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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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seinem Vorhaben, das Geisterhaus zu entschärfen, Schiffbruch erlitten?
    Noch eine Minute.
    Die letzten Sekunden vertickten. Was würde geschehen, wenn es genau Mitternacht war? Alle stellten sich diese Frage. Paul Yates klemmte seine Hände zwischen die Knie. Da war er extra zu Tony Ballard gefahren, damit dieser ihn hierher begleitete, und nun saß er doch allein in diesem verfluchten Haus. Mist.
    Eine Viertelminute noch…
    Mitternacht!
    Totenstille. Alle warteten, daß etwas passierte. Es mußte etwas geschehen. Und es geschah auch etwas!
    Kälte kroch durch den Raum und erschreckte die Anwesenden.
    Dann flackerte das Licht. Marjorie Ball rückte sofort näher an Tommy Taylor heran. Sie legte ihre Hand um seinen Hals. Das Licht flackerte immer heftiger, und dann ging es aus. Dunkelheit. Man konnte die Hand nicht vor den Augen sehen. Gefahr war im Anzug.
    Alle spürten es. Ein geisterhaftes Keuchen kam näher. Es schwebte über den Köpfen der Personen.
    Dann eine hallende Stimme. Sie prallte gegen die Wände und stürzte sich von da auf die Anwesenden.
    »Ich heiße euch herzlich willkommen in meinem Haus!«
    »Abel!« stöhnte Paul Yates. »Es ist Abel…«
    »Freut mich, daß ihr so zahlreich erschienen seid!« höhnte der Tote. »Sicher habt ihr euch alle schon x-mal die Frage gestellt, was euch in dieser Nacht erwartet. Nun, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen, sondern es euch jetzt verraten: Euch alle erwartet der Tod! Ihr werdet sterben! Es gibt für keinen von euch ein Morgen mehr!«
    ***
    Der magisch abgesicherte Sarkophag beengte mich sehr. Ich fühlte, wie er ständig meine Kräfte aus meinem Körper absaugte. Deshalb erholte ich mich nur sehr langsam von dem Niederschlag.
    Ich fragte mich, wie spät es schon war.
    Ging es auf 24 Uhr zu? Dann waren Terence Cusack und die anderen inzwischen drüben im Geisterhaus eingetroffen. Und ich lag hier und konnte mich kaum rühren, konnte nichts für die Menschen tun, die ich eigentlich vor Schaden bewahren wollte. Verdammt.
    Abel Yates war verschwunden.
    Hatte er sich wieder in sein Haus begeben? Lauerte er dort bereits auf seine Opfer?
    Wo befanden sich die Ghouls? Wie viele gab es? Wo waren John Jarman und Ben O’Hara, die beiden Ghoul-Opfer, die mit schwarzer Magie zu unseligem Leben erweckt worden waren?
    Fragen über Fragen stürmten durch meinen Kopf. Ich strengte mich an. Herrgott noch mal, ich mußte raus aus diesem verfluchten steinernen Totenbehälter.
    Abel Yates hatte mich auf Eis gelegt. Wie sollte ich ihm entkommen? Wieder versuchte ich mich aufzusetzen. Die unsichtbare weiche Masse ließ es ein Stück zu, dann hatte ich sie so weit zusammengedrückt, daß sie nicht mehr nachgab. Sie lag auf meinem Gesicht, auf meinem Hals, auf meiner Brust, auf den Beinen, war eiskalt und ließ mich jämmerlich frieren.
    Wenn ich hier nicht rauskam, verloren im Geisterhaus wahrscheinlich sechs Menschen ihr Leben.
    Abel Yates hatte die Testamentseröffnung nicht ohne Grund in seinem Haus verlangt. Er würde alle töten, die sich in das Gebäude gewagt hatten. Auch Terence Cusack und seine Sekretärin Carrol Palmer.
    Yates war zu einem Werkzeug der Hölle geworden; der Vernichtung allen Lebens galt sein Trachten.
    Ich mußte raus aus diesem Sarkophag, sonst starben diese sechs Menschen – und gleich danach ich!
    ***
    Terence Cusack sprang auf. Auch Paul Yates blieb nicht sitzen.
    Immer noch war es stockdunkel im Haus. Als Tommy Taylor aufstand, erhob sich auch Marjorie Ball. Das ging automatisch. Er legte seinen Arm um sie und spürte, wie sie zitterte.
    »Es war falsch, hierher zu kommen«, flüsterte sie gegen Tommy Taylors Hals. »Er wird seine Drohung wahrmachen! Wir werden alle sterben!«
    Ein Schrei gellte auf.
    Der Schrei eines Mädchens.
    »Um Gottes willen…« entfuhr es Paul Yates. Ein kalter Lufthauch stieß ihn zurück. Ein Körper fegte an ihm vorbei. Ein Kleid flatterte über sein Gesicht. Er zuckte heftig zusammen. Wer war das? Wer war da eben an ihm vorbeigerissen worden?
    »Carrol!« rief Cusack beunruhigt.
    Er streckte die Hände aus, versuchte seine Sekretärin zu ertasten, doch dort, wo er sie vermutete, befand sie sich nicht mehr.
    »Carrol!«
    Sie antwortete nicht.
    Das Licht flammte auf. Jeder schaute den anderen an, und allen fiel auf, daß sie nicht mehr sechs, sondern nur noch fünf waren.
    Eine Person fehlte, und das war Carrol Palmer!
    ***
    Ich nahm meine ganze Willenskraft zusammen und konzentrierte mich auf meinen

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