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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Silber niederstrecken.
    Ich zog den Revolver aus der Schulterhalfter.
    Das heißt, ich wollte es tun, kam jedoch nicht mehr dazu.
    Plötzlich ein fürchterlicher Gestank.
    Verwesungsgeruch!
    Ich wußte schlagartig, was das zu bedeuten hatte. Die Ghouls hatten die Szene betreten. Die Leichenfresser griffen in das Geschehen ein. Man wollte mich mit vereinten Kräften erledigen. Ein harter, kompromißloser Schlag verhinderte, daß ich den Diamondback aus dem Leder riß. Meine Hand fiel kraftlos nach unten. Meine Knie wurden weich. Ich sah Jarman und O’Hara nur noch durch einen trüben Schleier, merkte, daß ich zu Boden ging, konnte es aber nicht verhindern.
    Während des Fallens drehte ich mich.
    In dem Schleier vor meinen Augen hingen zwei abstoßende Ghoulfratzen. Ein zweiter Schlag traf mich. Ich sah ihn nicht kommen. Er raubte mir die Besinnung…
    ***
    Terence Cusack, der Anwalt, blickte zuerst auf seine Uhr und dann in die Runde. Alle wußten, daß Mitternacht näherrückte. Damit wuchs Marjorie Balls Angst. Ohne Tommy Taylor wäre sie nicht bereitgewesen, Abel Yates’ Haus zu betreten.
    Taylor versuchte seine Nervosität herunterzuspielen, aber innerlich war er beinahe auf hundert.
    Paul Yates erging es nicht anders. Es gefiel ihm nicht, daß Tony Ballard vorausgefahren war. Er hätte den Privatdetektiv lieber an seiner Seite gehabt. Aber war diese Einstellung nicht unvernünftig?
    Vielleicht schaffte es Tony Ballard, die Gefahr in Abel Yates’ Geisterhaus zu bannen. Dann konnten sie alle es ohne Furcht betreten.
    Nur Amanda Yates schien nicht beunruhigt zu sein. Sie glaubte, von Abel nichts befürchten zu müssen. Ihre Seelen wiesen einen gewissen Gleichklang auf. Amanda hegte deshalb sogar den Gedanken, sich mit ihrem verstorbenen Bruder zu verbünden. Wenn ihr das gelang, würde sich ihr Anteil am Erbe gewiß erheblich vergrößern.
    Carrol Palmer, Cusacks Sekretärin, hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Sie hatte schon an vielen Testamentseröffnungen teilgenommen, aber keine hatte so unheimliche Vorzeichen gehabt wie diese. Eigentlich war sie eine Außenstehende. Sie würde von Abel Yates nichts erben. Aber würde er sie deshalb verschonen, wenn sie in sein Haus kam? Machte Yates einen Unterschied zwischen Erbberechtigten und Fremden?
    Was erwartete sie alle in Abel Yates Geisterhaus?
    Hatte Tony Ballard echte Chancen, mit dem Spuk rechtzeitig aufzuräumen? Oder war der Detektiv dem Spuk in diesem Augenblick selbst schon zum Opfer gefallen?
    »Es wird langsam Zeit«, sagte Terence Cusack.
    »Hoffentlich hatte Tony Ballard Erfolg«, murmelte Paul Yates.
    »Wir werden es sehr bald wissen«, erwiderte der Anwalt und verlangte vom Kellner die Rechnung. Er drückte Tony Ballard die Daumen. Mehr konnte er nicht tun.
    ***
    Das Erwachen war schlimm. Dennoch mußte ich froh sein, daß ich noch einmal zu mir kam. Oder war ich am Ende…? Jesus! Hatten mich die Ghouls umgebracht? Befand sich jetzt das andere Leben in mir? Ich riß erschrocken die Augen auf. Über mir eine graue Steindecke. Ich fühlte mich beengt. Ich lag sehr hart. Vermutlich auf Stein. Ja, in einer steinernen Mulde lag ich.
    In einem offenen Sarkophag!
    Hatten mich die Ghouls da hineingelegt? Hatten es Jarman und O’Hara getan? An diesem Sarkophag war irgend etwas Besonderes.
    Ich konnte es nicht definieren. Etwas zehrte an meinen Kräften. Ich fühlte mich unendlich schwach. Arme und Beine waren bleischwer.
    Ich vermochte sie nicht zu heben.
    Magie hält dich gefangen! schoß es mir durch den Kopf.
    Mein Körper schien noch in einem Stück zu sein. Meine Gegner hatten mich vorerst einmal auf Eis gelegt, wie es schien. Ich befand mich auf Nummer Sicher.
    Trotzig und verbissen kämpfte ich gegen die Kraft an, die mich schwächte. Ich wollte mich aufsetzen. Unsichtbarer Schaumgummi schien auf mir zu liegen. Er gab nach, ließ sich ein Stück zusammendrücken, gab mich aber nicht frei. Keine Chance, den Sarkophag zu verlassen. Das hatten meine Gegner raffiniert eingefädelt. Ich war elegant aus dem Verkehr gezogen worden, und Abel Yates konnte sich ungestört um die Leute kümmern, die schon bald sein Haus betreten würden.
    Verdammt, und ich konnte ihn nicht daran hindern.
    Er wußte geschickt zu taktieren!
    In mir tobte die kalte Wut.
    Plötzlich vernahm ich ein Geräusch.
    Jemand näherte sich dem Sarkophag.
    Mein Herz fing an, schneller zu schlagen. Wollten sie mir jetzt den Rest geben? Jetzt schon? Eine Gestalt beugte sich über den

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