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008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zeigte seine langen, hervorspringenden Eckzähne.
    »Ich würde ihm gern das Blut aussaugen«, sagte Frederic de Buer. »Sehr gern.«
    »Das glaube ich dir«, sagte Belial, und auch sein Gesicht veränderte sich. Er wurde zum Ghoul, und die häßlichen Augen starrten mich verlangend an.
    Ich wollte zurückweichen, doch ich hatte wieder einmal keine Gewalt über meinen Körper. Belial preßte seine Hände auf meine Schultern, und sein fauliger Atem strich über mein Gesicht.
    »Bald gehörst du mir, Dorian«, sagte er mit tiefer Stimme. »Sehr bald.« Er ließ von mir ab und stellte sich wieder neben de Buer und Eklund.
    »Wir alle können deinen Tod kaum erwarten«, sagte Eklund. »Aber es macht Spaß, dich leiden zu sehen. Jeder von uns dreien wollte dich töten. Wir losten darum, wer dich töten darf. Leider gewann nicht ich, sondern Edward.«
    Belial lachte zufrieden. »Ich werde dir einen langsamen, herrlichen Tod bereiten, Dorian«, sagte er zynisch. »Du wirst mir besonders gut munden.«
    »Du hast uns unterschätzt, Bruder«, sagte de Buer. »Der Dämonenkiller ist am Ende seiner kurzen Laufbahn angelangt. Du hast keine Chance mehr, uns zu entkommen. Du bist ein toter Mann.«
    Olivaro näherte sich. Er lächelte freundlich und blieb neben mir stehen. »Amüsieren Sie sich gut, Mr. Hunter?« fragte er.
    »Prächtig«, sagte ich. »Bei solch skurrilen Gestalten ist das auch kein Wunder.«
    Ich war überrascht, daß ich wieder sprechen konnte. Es stand nun fest, daß ich keine Chancen mehr hatte. Mein Tod war besiegelt. Aber ich würde nicht wehklagen, sondern gelassen in den Tod gehen. Das sagte sich allerdings leichter, als es tatsächlich war. Ich hing am Leben und hätte gern meine Aufgabe zu Ende gebracht. Jetzt sah ich ein, daß es Wahnsinn gewesen war, mit meinen untauglichen Mitteln den Kampf aufzunehmen. Ich hätte warten und lernen sollen. Doch jetzt war es zu spät.
    »Gwen«, wandte sich Olivaro an die rothaarige Frau, »führe Hunter in den Saal!«
    Willenlos folgte ich ihr und vernahm nur undeutlich das höhnische Gelächter und die bösartigen Bemerkungen meiner Brüder.
    Die Fackeln brannten schwächer, als wir den Saal betraten. Gwen führte mich zum Tisch, und ich blieb am Kopfende stehen. Ich konnte mich kaum bewegen, nur mein Kopf gehorchte mir, den ich nach links und rechts zu drehen vermochte. Es dauerte einige Zeit, bis sich der Saal füllte. Ich erkannte meine Brüder, die neben mir stehenblieben, Georg Zamis und Irving Bacon. Es mußten aber mehr als dreißig Personen sein, die sich um den Tisch versammelten und mich anstarrten. Als letzter betrat Olivaro den Saal. Die Tür blieb offen.
    Die Nähe der Dämonen war überwältigend. Ich spürte ihre Ausstrahlung körperlich und bekam unglaubliche Kopfschmerzen. Die Fackeln loderten für Sekunden hoch auf. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Ich schloß die Augen. Dann hörte ich Schritte und schlug die Augen wieder auf. Vier schemenhafte Gestalten trugen eine Bahre, die mit einem schwarzen Tuch verhüllt war. Die Gäste traten einen Schritt zurück, und die Bahre wurde auf den Marmortisch gestellt. Die Schattenwesen verließen den Raum, und die Tür fiel krachend ins Schloß.
    Ich starrte das schwarze Tuch an, unter dem sich ein menschlicher Körper abzeichnete. Die Gäste traten wieder an den Tisch und starrten mich weiterhin an. Ihre Blicke schmerzten. Sie verursachten mir Übelkeit.
    Ich weiß nicht, wie lange sie mich so anstarrten, doch es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Schließlich berührte Gwen mich leicht, und die Lähmung fiel von mir ab. Ich konnte mich wieder bewegen. »Nimm das Tuch ab, Dorian!« sagte Gwen und deutete auf die Bahre.
    Die Blicke verfolgten jede meiner Bewegungen. Zögernd griff ich nach dem Tuch und riß es mit einem Ruck herunter.
    »Coco!« schrie ich und wollte mich vorbeugen, doch Gwen berührte mich, und ich erstarrte wieder.
    Es war tatsächlich Coco, die da auf der Bahre lag. Sie trug ein weißes, hochgeschlossenes Kleid, das um ihre großen Brüste geschlungen war, die sich leicht hoben und senkten. Die Augen hatte sie geschlossen, die Hände über der Brust gekreuzt.
    »Sie ist doch tot, oder?« sagte ich stammelnd, bekam aber keine Antwort. »Sie ist doch tot …«
    »Noch nicht. Du wirst sie töten«, sagte Gwen. Die Luft fing zu flimmern an, und plötzlich hatte das rothaarige Mädchen ein zweischneidiges schweres Schwert in der Hand.
    »Nein!« schrie ich, und Schweiß brach mir aus. »Nein!«

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